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vom 06.03.2020, aktuelle Version,

Alois Puff

Alois Puff Zugsführer/Stabsführer Militärmusik, 4. Regiment der Tiroler Kaiserjäger in Bregenz (1911)

Alois Puff (* 24. Oktober 1890 in Gries bei Bozen, Tirol; † 12. Oktober 1973 in Bozen, Südtirol) war ein Tiroler Kaiserjäger, Südtiroler Politiker des Deutschen Verbandes (DV), Gründungsmitglied der Südtiroler Volkspartei (SVP)[1][2] und politischer Inhaftierter wegen seiner offenen Ablehnung des Faschismus und Nationalsozialismus.

Leben

Puff wurde 1890 in Gries bei Bozen geboren. Seine Mutter, Anna Plattner aus Jenesien, verstarb plötzlich, als er elf Jahre alt war, und im selben Jahr wurde sein Vater Anton wegen einer Hirnhautentzündung in das Krankenhaus nach Innsbruck eingeliefert. Alois und seine Geschwister wurden in Gries bei verschiedenen Pflegefamilien untergebracht.

Im Jahr 1911 machte er die Offiziersausbildung beim 4. Regiment der Tiroler Kaiserjäger in Bregenz. Im Ersten Weltkrieg war er als Zugsführer und Stabsführer der Militärmusik in Galizien und Vielgereuth an der Front. Nach dem Zusammenbruch der Donaumonarchie und Kriegsende im Jahr 1918 sollte er sich mit seiner Einheit am 4. November 1918 in italienische Gefangenschaft begeben, entschloss sich aber eigenmächtig, den Rest der verbliebenen Einheit nach Bozen zu bringen und entging so der Gefangenschaft.

1919 heiratete er Theresia Torggler aus Obermais und bewirtschaftete als Pächter eine kleine Landwirtschaft in Quirein bei Gries.

Er war politisch beim 1919 gegründeten Deutschen Verband (DV) aktiv, dem Zusammenschluss aller deutschen Parteien in Südtirol, und leistete ab 1939 als Mitglied des Südtiroler Andreas-Hofer-Bundes (AHB) politischen Widerstand als Dableiber und arbeitete gegen die Option in Südtirol. Nach dem Machtwechsel wurde er am 12. September 1943 von der Gestapo festgenommen und zusammen mit Friedl Volgger als politischer Häftling in Bozen inhaftiert.

Im Februar 1945 wurde er in den Volkssturm in Gossensaß eingezogen und bei einem Fliegerangriff verletzt.

Noch vor Kriegsende organisierte er die restlichen politischen Kräfte in Südtirol und war Gründungsmitglied der Südtiroler Volkspartei (SVP) in Bozen.[3] Die Alliierte Militärverwaltung ernannte ihn, in der Übergangsphase der provisorischen Verwaltung von Bozen, zum Mitglied im Gemeindeausschuss von 1946 bis 1948.

Am 30. Oktober 1965 wurde er als Vertreter der Südtiroler Weingenossenschaften in den Wirtschaftsausschuss der SVP berufen.

Verbandstätigkeiten

Zitat

„Südtirol soll mit dem Lande Tirol wiedervereinigt und Österreich angegliedert werden.“

Trivia

Die Verwendung des Alpen-Edelweiß als Parteizeichen des Deutschen Verband (DV) bei den italienischen Parlamentswahlen im Mai 1921 war eine Idee von Alois Puff und Eduard Reut-Nicolussi. Beide waren ehemalige Kaiserjägeroffiziere und trugen bei jeder Sitzung symbolisch ihre ehemaligen Edelweißabzeichen.[5] Das Symbol wurde später von der Südtiroler Volkspartei und vom Partito Autonomista Trentino Tirolese übernommen.

Fußnoten

  1. Entstehung und Entwicklung der SVP. Stiftung Südtiroler Volkspartei, 2005, abgerufen am 14. März 2012.
  2. Die Gründung der Südtiroler Volkspartei. Südtiroler Volkspartei, 2019, abgerufen am 20. August 2019.
  3. Entstehung und Entwicklung der SVP. (PDF; 261 kB) (Nicht mehr online verfügbar.) Südtiroler Volkspartei, archiviert vom Original am 17. Mai 2014; abgerufen am 19. August 2013.
  4. Persönlichkeiten der Bürgerkapelle Gries. Bürgerkapelle Gries, 21. Mai 2012, abgerufen am 21. Mai 2012.
  5. 1918–1922: Das Parteiensystem in Südtirol nach dem Ersten Weltkrieg. (Nicht mehr online verfügbar.) Südtiroler Volkspartei, 2005, archiviert vom Original am 7. Mai 2006; abgerufen am 14. März 2012.
Commons: Alois Puff  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien