Alte Schmiede (Wien)
Die Alte Schmiede ist ein Ort für künstlerische Veranstaltungen im 1. Wiener Gemeindebezirk Innere Stadt, der vor allem für Literaturveranstaltungen sowie Konzerte in kleinem Rahmen bekannt ist. Trägerorganisation ist der Kunstverein Wien.
Veranstaltungsort
Der Kunstverein Wien betreibt in der Schönlaterngasse das Literarische Quartier, die Musikwerkstatt und die Galerie der Literaturzeitschriften. Neben dem zweimonatlichen Programmfolder erscheint die Zeitung Der Hammer als Beilage der Wiener Straßenzeitung Augustin.
Im Rahmen des 1969 auf Initiative des Kulturamtes der Stadt Wien – bei dem Reinhard Urbach das Literaturreferat leitete – eingerichteten Kunstvereins Wien wurde 1975 von Urbach gemeinsam mit Rudolf Pritz und Kurt Piak die Alte Schmiede als Veranstaltungsort für Lesungen, Ausstellungen und Konzerte gegründet.[1][2] Der Name verweist auf die historische Schmiedewerkstatt, die 1880 im Haus in der Schönlaterngasse 9 eingerichtet wurde und seit ihrer Adaption als zweiter Veranstaltungsraum im Jahr 2007 wieder zu besichtigen ist. Der zentrale Veranstaltungsraum der Alten Schmiede befindet sich seit Herbst 2010 im Kellergewölbe des Hauses. Zwischen 1975 und 1995 führte die Alte Schmiede zirka 3000 Veranstaltungen durch.[1] Durch hunderte Veranstaltungen wurden dem Publikum Arbeiten zeitgenössischer Schriftsteller und Künstler vorgestellt. Das Literarische Quartier wurde überdies zu einer Kommunikationsdrehscheibe österreichischer Autoren, wo beispielsweise Veranstaltungen der Grazer Autorinnen Autorenversammlung stattfinden.
Die Alte Schmiede wird von der Kulturabteilung der Stadt Wien gefördert. Neben den Aktivitäten in der Schönlaterngasse gibt es Kooperationen mit anderen Kulturinstitutionen und Literaturfestivals wie Literatur im Herbst. Walter Famler ist Generalsekretär des Kunstvereins. Kurt Neumann und Daniel Terkl leiten das Literarische Quartier, Karlheinz Roschitz, Volkmar Klien und Alejandro del Valle-Lattanzio sind die Programmkuratoren der Musikwerkstatt.
Die Alte Schmiede ist Mitglied von HALMA, dem europäischen Netzwerk literarischer Zentren.
Literarisches Quartier
In den Jahren 1992 bis 1995 wurde der bis 2010 genutzte Veranstaltungsort im Hinterhof der Alten Schmiede nach den Plänen von Architekt Franz E. Kneissl und den Mitarbeitern Melanie Danner und Tanja Kullack umgebaut. Der Eingang war durch Vollverglasung transparent bis in den Hauptraum. Der Hauptraum selbst zeichnete sich durch minimalistisch gestaltete Sitzstufen aus.[3]
Weblinks
Einzelnachweise
- 1 2 Herbert Zeman (Hrsg.): Geschichte der Literatur in Österreich, Band 7: Das 20. Jahrhundert. Akademische Druck- u. Verlagsanstalt, Graz 1999, S. 437.
- ↑ Reinhard Urbach. Schnitzler-Forschung und Gegenwartsliteratur. In: Alte Schmiede Kunstverein Wien. Abgerufen am 26. Januar 2020 (deutsch).
- ↑ nextroom.at Architekturbeschreibung zum Umbau des Literarischen Quartiers in der Alten Schmiede in Wien, 14. September 2003.