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vom 08.11.2019, aktuelle Version,

Andreas Jakob von Dietrichstein

Fürsterzbischof und Primas Germaniae Andreas Jakob von Dietrichstein

Andreas Jakob Graf von Dietrichstein (* 27. Mai 1689 in Iglau (Mähren)[1]; † 5. Jänner 1753 in Salzburg[2]) war Nachfolger des Fürsterzbischofs Graf Liechtenstein und regierte in Salzburg von 1747 bis 1753, also kurz vor der Geburt Wolfgang Amadeus Mozarts.

Familie

Andreas Jakob Graf von Dietrichstein stammte aus der Nikolsburger (mährischen) Linie der Adelsfamilie Dietrichstein, deren Ursprung bis nach Kärnten zurückzuverfolgen ist. Sein Vater war Maximilian Andreas (1638–1692) Graf von Dietrichstein, seine Mutter Maria Justina (1647–1696), Tochter des Edmund (Edmond) III. Grafen von Schwarzenberg Seigneur de Bierset.

Leben

Andreas Jakob studierte ab 1707 in Salzburg, wo er 1713 stimmberechtigter Domherr, 1729 Domdechant und 1730 Dompropst wurde.

50-facher Dukat anlässlich der Wahl zum Erzbischof
Wappen des Erzbischofs

Am 10. September 1747 wurde er zum Erzbischof von Salzburg gewählt. Er war für die Domherren wohl ein Kompromisskandidat, die Salzburger Bevölkerung aber wollte damals eindeutig einen salzburgischen Fürsten, nämlich Dietrichstein. Die Bischofsweihe spendete ihm am 1. Juni 1749 Josef Maria Reichsgraf von Thun und Hohenstein, damaliger Bischof von Gurk.

Laut einer Inschrift (Foto) auf dem Denkmal für Andreas Jakob von Dietrichstein im Salzburger Dom war er der erste Salzburger Erzbischof, der den Titel Primas Germaniae formell vom römisch-deutschen Kaiser erhielt.

Andreas Jakob war ein würdiger und im Gegensatz zu seinem Vorgänger im Volk beliebter Erzbischof von schlichtem und hagerem Aussehen. Er war ein guter Kenner der Salzburger Verhältnisse, ein eifriger und betont arbeitsamer Mensch, aber auch ein Freund der Feste, der Maskenbälle und des Theaters.

Grabstätte von Erzbischof Dietrichstein
Grabdenkmal von Erzbischof Dietrichstein im Salzburger Dom

Auch Andreas Jakob Graf von Dietrichstein litt unter den großen finanziellen Schwierigkeiten des Erzstiftes, die durch die vorangegangene Protestantenvertreibung wesentlich verschärft worden war. So bestritt er demonstrativ die Kosten seiner Bischofsweihe aus eigenen Mitteln. Er konnte die Höhe der vom Papst geforderten Abgabe zu seiner Bischofsweihe etwas herabsetzen lassen und erreichte zudem, dass diese von Maria Theresia bezahlt wurde.

In Anbetracht der Finanznot setzte er sich einerseits für besondere Sparsamkeit bei Hof und in der Verwaltung ein, verbunden mit Einschränkung etwa der Kleiderordnung, dem Verzicht auf die Errichtung neuer großer Bauwerke, anderseits versuchte er nach Kräften die Wirtschaft des Landes zu fördern.

Auch die Wasserspiele in Hellbrunn wurden nur mangelhaft instand gesetzt. Nur die „Schmiedgrotte“ wurde hergerichtet. Neu errichtet wurde aber das „Mechanische Theater“ der Hellbrunner Wasserspiele. Lorenz Rosenegger verpflichtete sich dabei für 343 Gulden, 100 neue Figuren zu schaffen und das Werk in Gang zu bringen, was mit etlichen Schwierigkeiten und einer deutlichen Kostensteigerung auch gelang. Dietrichstein sanierte zudem die baufällige Andreaskirche in der Linzer Gasse.

Dietrichsteins Wahlspruch war „amore et justitia“ – „Durch Liebe und Gerechtigkeit“ –, ein Grundsatz, dem er als gerechter Fürst und Freund des Volkes lebenslang treu blieb.

Dietrichstein starb am 5. Jänner 1753. Trotz aller betonten Sparsamkeit hinterließ Dietrichstein seinem Nachfolger aber immer noch hohe Schulden.

Erzbischof Dietrichstein wurde in der Krypta des Salzburger Doms beigesetzt.

  Commons: Andreas Jakob von Dietrichstein  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Actapublica - Matriky - Moravský zemský archiv Brno. Abgerufen am 7. November 2019.
  2. Sterbebuch - STBIV | Salzburg-Dompfarre | Salzburg, rk. Diözese | Österreich | Matricula Online. Abgerufen am 7. November 2019.
Vorgänger Amt Nachfolger
Jakob Ernest von Liechtenstein Erzbischof von Salzburg
1747–1753
Sigismund von Schrattenbach