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vom 24.07.2021, aktuelle Version,

Anton Weissensteiner

Anton Weissensteiner war ein österreichischer, nationalsozialistischer Politiker und Versicherungsbeamter aus Sauerbrunn. Er wurde am 15. März 1938 von Gauleiter Tobias Portschy zum Mitglied des Burgenländischen Landtags ernannt und war ab Juni 1938 Kreisleiter von Voitsberg. Weissensteiner rückte am 1. April 1940 freiwillig zur Waffen-SS ein. Seine Ausbildung zum Unterscharführer erfolgte in der SS-Unterführerschule in Lublinitz in Schlesien. Mit seiner Einheit ging er nach Frankreich, nahm dort allerdings an keinen Kampfhandlungen mehr teil. Am 21. September 1940 wurde er vom Gauleiter UK-gestellt und kehrte auf den Kreisleiterposten zurück. Daraufhin war er von Ende 1940 bis Oktober oder November 1941 erneut Kreisleiter, danach war er bis Februar 1943 wieder bei der Waffen-SS, wobei er als Panzerführer an der Ostfront eingesetzt war. Weissensteiner wurde das Eiserne Kreuz II. Klasse und das Panzersturmabzeichen verliehen. Während seiner Militärzeit wurde Weissensteiner als Kreisleiter von Hubert Eisner vertreten.[1]

Weissensteiner wurde 1948 vor dem Volksgericht angeklagt, da er als „besonderer Scharfmacher“ gegen die jüdische Bevölkerung von Mattersburg galt. Weissensteiner wurde wegen zahlreicher Verbrechen an der jüdischen Bevölkerung angeklagt, jedoch nur wegen Illegalität, seiner Funktion als SA-Oberstummbannführer, Gauobmann der DAF Steiermark (ab 1943) und seiner Tätigkeit als Kreisleiter von Voitsberg (§ 1 Abs. 6 Kriegsverbrechergesetz und § 11 Verbotsgesetz) zu zehn Jahren schweren Kerkers sowie Vermögensverfall verurteilt. Unter Anrechnung seiner Haft seit 30. Mai 1945 wurde er am 27. Oktober 1949 aus der Haft entlassen.

Literatur

  • Oberwarther-Sonntags-Zeitung, Nr. 13, 59. Jg. (3. April 1938).
  • Susanne Uslu-Pauer, Eva Holpfer: Vor dem Volksgericht. Verfahren gegen burgenländische NS-Täter 1945–1955 (= Burgenländische Forschungen. 96). Amt der Burgenländischen Landesregierung – Hauptreferat Landesarchiv und Landesbibliothek, Eisenstadt 2008, ISBN 978-3-901517-59-4.
  • Bundesarchiv Berlin, Ortsgruppenkartei, Anton Weißensteiner

Einzelnachweise

  1. Ursula Mindler: „Portschy ist Burgenländer, ich bin Steirer.“ Ein Burgenländer als Gauleiter-Stellvertreter von Steiermark. Das Wirken von Dr. Tobias Portschy im steirischen Raum. In: Historischer Verein für Steiermark (Hrsg.): Blätter für Heimatkunde. Band 80, Heft 4, Graz 2006 (PDF-Datei; 5,11 MB).