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vom 05.04.2021, aktuelle Version,

Arche Noah (Verein)

Arche Noah – Gesellschaft für die Erhaltung der Kulturpflanzenvielfalt & ihre Entwicklung
Rechtsform Verein
Gründung 1990
Gründer Vereine Samenpflegevereinigung und Fructus.
Sitz Langenlois-Schiltern, Obere Straße 40 ()
Schwerpunkt Traditioneller Samenbau und Saatgutgewinnung
Methode Samenbank und -tauschbörse, Schaugarten
Aktionsraum Österreich, Europa
Personen Obfrau Christine Jasch (seit 2021)

Johannes Maurer (2019–2021) Simone Schneeweiss (2018–2019) Christian Schrefel (2012–2018) Peter Zipser (1994–2012) Nancy Arrowsmith Gründungsvorsitzende

Mitglieder ca. 14.000
Website arche-noah.at

Arche Noah Gesellschaft für die Erhaltung der Kulturpflanzenvielfalt & ihre Entwicklung ist ein niederösterreichischer Verein mit Sitz in Schiltern bei Langenlois.[1][2]

Geschichte

Arche Noah, Schiltern, NÖ: Schau und Vermehrungsgarten 2010

Der Verein entstand 1990 in Krems an der Donau als Zusammenschluss zweier Vorgängervereine, der niederösterreichischen Samenpflegevereinigung und der steirischen Fructus. Bereits 1989 hatten sie nach eigener Angabe den ersten gemeinsamen Samenkatalog gemeinschaftlich herausgegeben.[3] Beweggrund sei demnach gewesen, dass vor allem Heimgärtner und Bauern das Verschwinden traditioneller Sorten beklagten und sich in eigener Initiative für die Erhaltung der zunehmend gefährdeten Handels- und Lokalsorten einsetzten. 1997 wurde die Tochtergesellschaft Arche Noah Schaugarten gemeinnützige GmbH gegründet. 2002 wurden 6.500 alte Sorten bei Schloss Haindorf erhalten und vermehrt, seit 2010 sind es etwa 4.500 Gemüsesorten, 1.100 Sorten landwirtschaftlicher Kulturen wie Weizen, Erdäpfel und Mais sowie 400 Sorten Kräuter und Wildpflanzen.[4]

Tätigkeiten

Aufgaben des Vereins sind die Bewahrung von regionaler Kulturpflanzenvielfalt und das Bereitstellen von selten gewordenen oder im Handel nicht mehr erhältlichen Sorten landwirtschaftlicher Nutzpflanzen. Das funktioniert in Art einer Tauschbörse, in dem sich die Mitglieder von anderen Mitgliedern Saatgut zukommen lassen, vermehren, und dann wieder weiterverteilen, sowie in Eigeninitiative alte Sorten aufspüren. Dazu betreibt die Arche Noah auch eine botanische Sammlung, das größte Sortenarchiv an Samen, Zwiebel und Knollen von seltenen Gemüsen, Getreidesorten und anderen Nutzpflanzen im deutschsprachigen Raum.[5] Damit kann auch das regelmäßige Auffrischen der Samenbank dezentral umgesetzt werden.

2017 zählt die Arche Noah rund 17.000 Mitglieder und Förderer und rund 150 Erhalter und Erhalterinnen in Österreich und anderen europäischen Ländern, die sich neben dem Samenarchiv, privat um den Erhalt und die Vermehrung kümmern.

Die verfügbaren Sorten der einzelnen Erhalter und aus dem Arche-Noah-Samenarchiv werden im früheren Sortenhandbuch (jetziger Netzwerk-Katalog) veröffentlicht. Das Sortenhandbuch erscheint derzeit alle zwei Jahre. Die Sortenhandbuch-Datenbank ist auch online abrufbar, abgesehen von den Mitgliederdaten sind alle Informationen auch für Nicht-Mitglieder verfügbar.[6]

Außerdem ist der Verein politisch in der Frage der Urheberrechte an Sorten engagiert. So wurde auf Initiative des Vereins im Jahr 2014 das Wissen um traditionellen Samenbau und Saatgutgewinnung von der UNESCO in die nationale Liste des Immateriellen Welterbes in Österreich aufgenommen.[7] Zweck dieser Ausweisung ist ein rechtlich verbindlicher Schutz als allgemeines und traditionelles Kulturgut, auf dessen Basis weitere gesetzliche Schutzmaßnahmen erfolgen können.

Auszeichnungen

Der Verein wurde 2014 mit dem Europäischen Gartenpreis in der Kategorie „Sonderpreis der Stiftung Schloss Dyck“ ausgezeichnet.

Einzelnachweise

  1. Arche Noah Impressum..
  2. Arche Noah: Arche Noah Vorstand. 17. Dezember 2018, abgerufen am 17. Dezember 2018.
  3. Die Geschichte des Vereins. Verein Arche Noah, abgerufen am 28. März 2021.
  4. Arche Noah Sortenarchiv & Vermehrungsgarten..
  5. Jan Matejcek: Sommerzeit. auf ORF, 2. September 2010.
  6. Arche Noah Sortenhandbuch online.
  7. Arche Noah Saatgutgewinnung wird UNESCO Kulturerbe. Pressedienst Niederösterreich, vom 25. Juni 2014. abgerufen am 5. Juli 2014.