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vom 07.02.2017, aktuelle Version,

Bernhard Kohn

Bernhard Kohn war ein bedeutender Wiener Unternehmer, der das gleichnamige „Klavier- und Harmonium-Etablissement“ führte, das sich auf den Handel dieser Instrumente spezialisierte.

Geschichte

Werbung von Bernhard Kohn (1907)

Gegründet wurde die Firma Kohn im Jahre 1856, sie befand sich an der Himmelpfortgasse 20 im 1. Bezirk Innere Stadt. 1886 wurde sie zum ersten Mal als Klavierhändler amtlich registriert. Das Unternehmen spezialisierte sich auf die Beschaffung und Ausleihe von Steinway, Blüthner und Schweighofer-Klavieren, bot aber auch Dienstleistungen wie Klavierstimmer an. Zu den Kunden zählten nicht nur Gustav Mahler, Heinrich Schenker und die Familie Wittgenstein, sondern auch der Adel und der kaiserliche Hof. Für seine Verdienste wurde Bernhard Kohn zum k.u.k. Hoflieferanten ernannt.

Nach dem Ersten Weltkrieg wurde 1926 Kohn Mitglied der Genossenschaft der Klavier-, Harmonium und Orgelbauer in Wien. Gemeinsam mit dem Klavierhersteller Friedrich Karbach übernahm Kohn Ende der 1920er Jahre den österreichischen Klavierhersteller Schweighofer. Zur gleichen Zeit eröffnete Johann Schweighofer eine separate Klavierfabrik ebenfalls unter dem Namen Schweighofer. Um die produzierten Instrumente voneinander zu unterscheiden, brachte Karbach zusätzlich zur gemeinsamen Aufschrift „Schweighofer“ den Namen „Kohn & Karbach“ auf den Resonanzböden an. Das Schweighofer (Kohn & Karbach) Unternehmen produzierte bis zum Anschluss Österreichs 1938 Klaviere, als es schließen musste, da Kohn Jude war.

Literatur

  • Genossenschaft der Klavier-, Harmonium und Orgelbauer in Wien, Mitgliederverzeichnis 1926 (Wien 1926), S. 11.
  • Allan Janik und Hans Veigl. Wittgenstein in Wien. Ein biographischer Streifzug durch die Stadt und ihre Geschichte (Wien, New York 1998), S. 108–110.
  • Jens-Uwe Witter. Das Klavier-Lexikon. Namen und Fabrikate aus dem Klavier-, Orgel- und Harmoniumbau sowie Handel und Service von 1788–2000, 2. Ausgabe (Rothenburg ob der Tauber 2000), S. 399.
  • Marko Deisinger: Kohn, Bernhard. In: Schenker Documents Online. Columbia University, 2. August 2009, abgerufen am 2. August 2009 (englisch).