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vom 14.05.2020, aktuelle Version,

Berthold I. (Zähringen)

Berthold I., Standbild von Hans Baur, ursprünglich für die Rheinbrücke Konstanz gefertigt

Berthold I. von Zähringen (* um 1000; † 6. November 1078 in Weilheim an der Teck), genannt der Bärtige, war Herzog von Kärnten von 1061 bis 1077 und Markgraf von Verona.

Leben

Berthold war ein Nachkomme des Grafen Bezelin von Villingen.[1][2] Der wahrscheinlich mütterlicherseits mit den Staufern verwandte Berthold war Graf in verschiedenen Herrschaftsgebieten wie der Ortenau, dem Thurgau, dem Breisgau und auf der Baar und somit einer der einflussreichsten Grafen im Herzogtum Schwaben. Heinrich III. versprach seinem Parteigänger Berthold denn auch die dortige Herzogswürde.

Heinrichs Witwe Agnes von Poitou belehnte jedoch 1057 Rudolf von Rheinfelden mit dem Herzogtum, versprach aber, Berthold mit dem nächsten freiwerdenden Herzogtum zu belehnen. Bertholds Verzicht auf seinen Anspruch wurde schließlich mit dem Titel des Herzogs von Kärnten und dem des Markgrafen von Verona belohnt, wodurch die Zähringer in den Hochadel aufstiegen. Als Landfremder hatte Berthold jedoch wie sein Vorgänger Konrad III. Schwierigkeiten, die Rechte aus diesen Titeln in Kärnten und Verona wirklich durchzusetzen. Selten hielt sich Berthold in seinem Herzogtum auf, die tatsächliche Macht, vor allem in den südlichen Kärntner Landesteilen, wurde von Markwart IV. von Eppenstein in einer Art „Gegen-Herzogtum“ ausgeübt. Für die Zeit 1072/73 berichtet Lampert von Hersfeld gar von einer Absetzung Bertholds, dies ist aber umstritten.

Im Laufe des Investiturstreits stellte sich Berthold wie seine südlichen Mitherzöge aus Schwaben und Bayern, Rudolf von Rheinfelden und Welf IV., in Gegnerschaft zu König Heinrich IV. Er unterstützte die Wahl Rudolfs zum Gegenkönig und wurde daher auf dem Reichstag in Ulm 1077 als Herzog abgesetzt und geächtet. Zum neuen Herzog von Kärnten wurde Markwarts Sohn Luitpold von Eppenstein ernannt.

Berthold zog sich auf seinen schwäbischen Eigenbesitz zurück, der nach seiner Ächtung aber dem ständigen Angriff königlicher Truppen ausgesetzt war. Berthold starb am 6. November 1078 auf seiner Limburg bei Weilheim an der Teck und wurde im Kloster Hirsau beigesetzt, wo er den Bau der Klosterkirche maßgeblich unterstützt hatte.

Nachkommen

Berthold war in erster Ehe mit Richwara verheiratet, Tochter von Herzog Konrad II. von Kärnten. Die beiden hatten fünf bekannte Kinder:

Seine erste Tochter Liutgard († 9. August[3] um 1119) war verheiratet mit dem Markgrafen Diepold II. von Vohburg und Ernst I. von Grögling. Seine zweite Tochter Richinza war in erster Ehe mit einem (Rudolf) von Frickingen und in zweiter Ehe mit Ludwig von Sigmaringen verheiratet. Sie erbte die Burg Spitzenberg sowie das dazugehörende Gebiet und begründete damit die Linie Sigmaringen-Spitzenberg-Helfenstein.

In zweiter Ehe war Berthold I. verheiratet mit Beatrix, einer Tochter von Ludwig von Mousson, Graf von Mömpelgard. Aus dieser zweiten Ehe gibt es ein bekanntes Kind:

  • Mathilda von Thurgau/Turigowe (von Zähringen) ∞ Berchtoldo von Steinegge genannt „von Witilinchoven“ * 15. Oktober 1032.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Alfons Zettler: Wer war Graf Bertold, der im Jahre 999 von Kaiser Otto III. das Marktrecht für Villingen erhielt? in: Jahresheft des Geschichts- und Heimatvereins Villingen 23, 1999/2000, S. 9–14 (Digitalisat)
  2. Eduard Heyck: Geschichte der Herzöge von Zähringen, Freiburg im Breisgau 1891–1892, Neudruck Aalen 1980, ISBN 3-511-00945-6, S. 3–16 (Digitalisat)
  3. Necrologium minus Monasterii S. Petri Nigrae Silvae. In: Monumenta Germaniae historica - Necrologia Germania, Bd. 1, Berlin 1888, S. 336 (Digitalisat).
Commons: Berthold I. von Zähringen  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Vorgänger Amt Nachfolger
Konrad III. Herzog von Kärnten
1061–1077
Markwart
Konrad III. Markgraf von Verona
1061–1077
Luitpold