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vom 19.02.2020, aktuelle Version,

Bezirk Spittal an der Drau

Lage
Bezirk FeldkirchenBezirk HermagorKlagenfurt am WörtherseeBezirk Klagenfurt-LandBezirk Sankt Veit an der GlanBezirk Spittal an der DrauVillachBezirk Villach-LandBezirk VölkermarktBezirk Wolfsberg Lage des Bezirks Spittal an der Drau im Bundesland Kärnten (anklickbare Karte)
Über dieses Bild
Basisdaten
Bundesland Kärnten
NUTS-III-Region AT-212
Verwaltungssitz Spittal an der Drau
Fläche 2764 km²
Einwohner 76.091 (1. Jänner 2019)
Bevölkerungsdichte 28 Einw./km²
Kfz-Kennzeichen SP
Webseite www.bh-spittal.ktn.gv.at
Karte
Bad KleinkirchheimBaldramsdorfBerg im DrautalDellach im DrautalFlattachGmünd in KärntenGreifenburgGroßkirchheimHeiligenblut am GroßglocknerIrschenKleblach-LindKrems in KärntenLendorfLurnfeldMallnitzMaltaMillstatt am SeeMörtschachMühldorfOberdrauburgObervellachRadentheinRangersdorfReißeckRennweg am KatschbergSachsenburgSeeboden am Millstätter SeeSpittal an der DrauStallSteinfeld (Kärnten)TrebesingWeißenseeWinklernKärnten Lage der Gemeinde Bezirk Spittal an der Drau im Bezirk Spittal an der Drau (anklickbare Karte)
Über dieses Bild

Der Bezirk Spittal an der Drau ist ein politischer Bezirk des österreichischen Bundeslands Kärnten. Sitz der Bezirkshauptmannschaft ist Spittal an der Drau.

Geographie

Der Bezirk ist mit einer Fläche von 2.763,99 km² der mit Abstand größte Bezirk Kärntens, nach dem Bezirk Liezen in der Steiermark der zweitgrößte Bezirk Österreichs und größer als das Bundesland Vorarlberg. Er ist im Wesentlichen deckungsgleich mit der als Oberkärnten bezeichneten Region im Norden und Westen des Bundeslands. Geprägt ist die Region im Norden und Westen von den Bergen der Hohen Tauern, deren zahlreiche Dreitausender zu den höchsten Gipfeln Österreichs zählen, einerseits, und der Ebene des Oberen Drautals sowie Mölltal, Maltatal und Liesertal andererseits. Im Osten bzw. Süden des Bezirks befinden sich mit dem Millstätter See und dem Weißensee zwei der vier großen Seen Kärntens.

Der Bezirk Spittal an der Drau grenzt im Westen an Osttirol und im Norden an das Bundesland Salzburg.

Angrenzende Gebietskörperschaften

Zell am See Sankt Johann im Pongau, Tamsweg Murau
Lienz Feldkirchen
Hermagor Villach-Land

Verwaltungsgliederung

Der Bezirk Spittal an der Drau gliedert sich in 33 Gemeinden, darunter drei Städte und zehn Marktgemeinden. Die Einwohnerzahlen stammen vom 1. Jänner 2019.[1]

Gemeinden im Bezirk Spittal an der Drau
Gemeinde slowenisch Lage Ew km² Ew / km² Gerichts­bezirk Region Typ
Bad Kleinkirchheim
1.726 74,01 23 Spittal an der Drau Gemeinde
Baldramsdorf
1.896 37,98 50 Spittal an der Drau Gemeinde
Berg im Drautal
1.279 54,24 24 Spittal an der Drau Gemeinde
Dellach im Drautal
1.598 76,09 21 Spittal an der Drau Gemeinde
Flattach
1.211 98,85 12 Spittal an der Drau Gemeinde
Gmünd in Kärnten
2.541 31,55 81 Spittal an der Drau Stadt-
gemeinde
Greifenburg
1.718 76,22 23 Spittal an der Drau Markt-
gemeinde
Großkirchheim
1.327 109,51 12 Spittal an der Drau Gemeinde
Heiligenblut am Großglockner
1.010 193,15 5,2 Spittal an der Drau Gemeinde
Irschen
1.975 33,43 59 Spittal an der Drau Gemeinde
Kleblach-Lind
1.173 62,99 19 Spittal an der Drau Gemeinde
Krems in Kärnten
1.663 207,48 8 Spittal an der Drau Gemeinde
Lendorf
1.696 34,37 49 Spittal an der Drau Gemeinde
Lurnfeld
2.644 33 80 Spittal an der Drau Markt-
gemeinde
Mallnitz
763 111,73 6,8 Spittal an der Drau Gemeinde
Malta
1.967 262,02 7,5 Spittal an der Drau Gemeinde
Millstatt am See
3.457 57,74 60 Spittal an der Drau Markt-
gemeinde
Mörtschach
805 74,73 11 Spittal an der Drau Gemeinde
Mühldorf
1.010 24,42 41 Spittal an der Drau Gemeinde
Oberdrauburg
1.190 69,92 17 Spittal an der Drau Markt-
gemeinde
Obervellach
2.191 104,4 21 Spittal an der Drau Markt-
gemeinde
Radenthein
5.788 89,3 65 Spittal an der Drau Stadt-
gemeinde
Rangersdorf
1.721 84,28 20 Spittal an der Drau Gemeinde
Reißeck
2.127 139,71 15 Spittal an der Drau Gemeinde
Rennweg am Katschberg
1.747 120,48 15 Spittal an der Drau Markt-
gemeinde
Sachsenburg
1.339 42,59 31 Spittal an der Drau Markt-
gemeinde
Seeboden am Millstätter See
6.456 44,44 145 Spittal an der Drau Markt-
gemeinde
Spittal an der Drau
15.365 48,57 316 Spittal an der Drau Stadt-
gemeinde
Stall
1.552 96,46 16 Spittal an der Drau Gemeinde
Steinfeld
2.020 81,33 25 Spittal an der Drau Markt-
gemeinde
Trebesing
1.171 73,79 16 Spittal an der Drau Gemeinde
Weißensee
758 78,11 9,7 Spittal an der Drau Gemeinde
Winklern
1.207 37,2 32 Spittal an der Drau Markt-
gemeinde

Bevölkerungsentwicklung

Die Bevölkerungszahl beträgt aktuell 76.248 Einwohner (2018). Das bedeutet, dass seit dem Höchststand von 81.719 im Jahr 2001 mehr als 5.000 Personen, das sind beinahe 7 %, verloren gingen. Nur 5 der 33 Gemeinden konnten Einwohner dazugewinnen. An erster Stelle Seeboden durch seine Nähe zur Bezirksstadt Spittal, die Lage am Millstätter See und ein Pflegeheim. Dass ein Pflegeheim Einwohner bringt, beweisen auch Winklern und Mühldorf. Geringen Zuwachs gab es noch in Millstatt und Baldramsdorf. Die 3 Gemeinden mit den stärksten Rückgängen sind Krems (über 20 %) und Mallnitz und Mörtschach mit knapp unter 20 %.

Das Mölltal – Heimat vieler Tunnelbauer

Der Bevölkerungsrückgang wird sich voraussichtlich fortsetzen. Ein Grund sind Studenten, die wegen fehlender Arbeitsplätze nicht mehr in die Heimatgemeinde zurückkehren.[2] Weitere Gründe sind das niedrige Durchschnittseinkommen und die hohe Arbeitslosenquote:[3]

Durchschnittseinkommen
Arbeitslosenquote

Eine Besonderheit ist, dass besonders viele Männer aus dem Mölltal im Tunnelbau arbeiten. So kamen 2011 etwa 50 Arbeiter aus der kleinen Gemeinde Stall beim Bau des Bosruck Tunnels zum Einsatz.[4] Schon seit Generationen arbeiten Mölltaler europaweit im Tunnelbau.[5]

Wirtschaft

Die Wirtschaft im Bezirk Spittal hat einen deutlichen Schwerpunkt im Tourismus, auch der Produktionssektor ist überdurchschnittlich, mit besonders starker Bauwirtschaft.

Wirtschaftsstruktur

Der Anteil der Bevölkerung, der in der Land- und Forstwirtschaft tätig ist, entspricht dem Kärntner Durchschnitt. Stärker ausgeprägt ist der Produktionssektor, wo 30,1 % der Bevölkerung tätig sind (2017), dafür ist der Dienstleistungssektor schwächer ausgebildet:[6]

Spittal
Kärnten
Österreich

Im Bezirk Spittal/Drau ist der Anteil der Auspendler sehr hoch, fast ein Drittel der Erwerbstätigen hat seinen Arbeitsplatz in einem anderen Bezirk. Dagegen ist der Anteil der Einpendler mit 15 % relativ gering.[3]

Almabtrieb in Bad Kleinkirchheim

Land- und Forstwirtschaft

In der Landwirtschaft liegt der Schwerpunkt in der Rinderhaltung, deren Basis die Grünlandbewirtschaftung ist. Beinahe ein Drittel der 150.000 ha Grünland in Kärnten liegen im Bezirk Spittal. Speziell stark ausgebildet ist die Almbewirtschaftung. Auf den 30.000 ha Almfutterflächen werden 19.625 GVE von 285 Sennern gehalten (Stand 2017). Wie in allen Kärntner Bezirken verringert sich auch in Spittal sowohl die Anzahl der landwirtschaftlichen Betriebe (auf 1.636, eine Abnahme von 1,7 % gegenüber 2016) als auch die Anzahl der gehaltenen Rinder (37.217 im Jahr 2017, minus 1,1 % gegenüber 2016).

In der Forstwirtschaft ist auf Grunde der Höhenlage der Verkauf von Nadelholz die Haupteinnahmequelle. Im Jahr 2017 wurden 442.606 Festmeter Holz verkauft, davon waren über 99 % (440.064 Festmeter) Nadelholz.[7]

Holzverarbeitung im Drautal (Sachsenburg)

Industrie / Verarbeitendes Gewerbe, Herstellung von Waren

Die Top-5-Industriebetriebe im Bezirk Spittal an der Drau sind (Stand 2017):

  • RHI Magnesita in Radenthein: Zentrale in Wien, Herstellung von feuerfesten Materialien
  • Strabag AG in Spittal/Drau: Zentrale in Wien, Internationale Firma in der Bauindustrie
  • Merck KG in Spittal: Zentrale in Darmstadt, Pharma, Chemie, Biotech
  • Noritec Holzindustrie GmbH in Sachsenburg: Teil der Hasslacher Holding GmbH, Holzverarbeitung
  • Kärntnermilch reg.Gen.m.b.H. in Spittal: Milch und Milchprodukte
Anzahl der Betriebe je Gemeinde

Während es nur eine geringe Anzahl an Großbetrieben gibt, ist der Anteil an Klein- und Kleinstbetrieben hoch gegenüber anderen Kärntner Bezirken.[3]

Baden am Millstätter See
Eislaufen am Weißensee

Fremdenverkehr

Der Tourismus ist ein wichtiger Bestandteil der Wirtschaft im Bezirk Spittal/Drau. Von den 13 Millionen Nächtigungen in Kärnten entfielen knapp 4 Millionen auf Spittal (Werte Wirtschaftsjahr 2017). Die Verteilung auf die einzelnen Gemeinden ist recht unterschiedlich:

Übernachtungen im Tourismusjahr 2017 (in Tausend)

Hauptanziehungspunkte sind dabei vor allem die beiden großen Seen Millstätter See und Weißensee, sowie die Schigebiete wie Bad Kleinkirchheim, Katschberg und Heiligenblut. Auch der Nationalpark Hohe Tauern und der Biosphärenpark Nockberge liegen zu großen Teilen im Bezirk.[8] Trotz dieser Vielfalt liegt die Entwicklung im Tourismus unter dem Durchschnitt von Kärnten und Österreich:[3]

Entwicklung der Nächtigungen

Magnesitbergbau in Radenthein

Bergbau

Seit mehr als 100 Jahren wird in Radenthein Magnesit abgebaut. Das Mineral wird vor Ort von der Firma RHI Magnesita zur Herstellung von feuerfesten Werkstoffen verwendet.[9] Im Untertag-Abbau fördern 11 Beschäftigte 67.995 t Magnesit (Stand 2016).[10]

Tauernbahn, Falkensteinbrücke

Infrastruktur / Verkehr

Commons: Bezirk Spittal an der Drau  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Statistik Austria - Bevölkerung zu Jahresbeginn 2002-2019 nach Gemeinden (Gebietsstand 1.1.2019)
  2. Kleine Zeitung, Die Bezirke Spittal und Hermagor schrumpfen. 3. März 2016, abgerufen am 7. Januar 2019.
  3. 1 2 3 4 WIBIS, Kärntner Wirtschaftsförderungs Fonds - Bezirksprofil 2017. Abgerufen am 7. Januar 2019.
  4. OÖNachrichten, Tunnel-Blick. 26. Februar 2011, abgerufen am 7. Januar 2019.
  5. Südwestrundfunk, Stuttgart. 28. Mai 2016, abgerufen am 7. Januar 2019.
  6. WIBIS, Kärntner Wirtschaftsförderungs Fonds - Bezirksprofil 2017. Abgerufen am 7. Januar 2019.
  7. Land Kärnten, Landwirtschaftsbericht 2017. Abgerufen am 7. Januar 2019.
  8. Land Kärnten, Tourismus. Abgerufen am 7. Januar 2019.
  9. ORF Kärnten, 100 Jahre RHI-Werk Radenthein. 11. April 2012, abgerufen am 7. Januar 2019.
  10. Bundesministerium Nachhaltigkeit und Tourismus, Österreichisches Montanhandbuch. Abgerufen am 7. Januar 2019.
  11. Österreich Tourismus Portal, Großglockner Hochalpenstraße. Abgerufen am 7. Januar 2019.