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vom 03.04.2022, aktuelle Version,

Burgruine Starhemberg

Burgruine Starhemberg
Innenmauer des Wohntraktes beim Übergang vom nördlichen zum östlichen

Innenmauer des Wohntraktes beim Übergang vom nördlichen zum östlichen

Alternativname(n) Starkenberg
Staat Österreich
Ort Markt Piesting-Dreistetten
Entstehungszeit um 1160
Burgentyp Höhenburg
Erhaltungszustand Ruine
Ständische Stellung Grafen
Geographische Lage 47° 52′ N, 16° 6′ O
Burgruine Starhemberg (Niederösterreich)
Kupferstich von Georg Matthäus Vischer aus dem Jahr 1672
Grundriss der Burg Starhemberg

Die Burgruine Starhemberg liegt im Piestingtal in Niederösterreich auf einem Hügel unweit von Dreistetten.

Lage

Die große Ruine der Höhenburg erstreckt sich auf der Bergkuppe von Südwest nach Nordost.

Geschichte

Der Name Starhemberg wird vom ursprünglichen Namen 'starker Berg' oder 'Starkenberg' abgeleitet. Mit dem oberösterreichischen Adelsgeschlecht Starhemberg gibt es keinen Zusammenhang. Die Burganlage wurde wahrscheinlich um 1160 errichtet, wie neueste Forschungen belegen. Die Piesting war zu dieser Zeit die Grenze zwischen der Steiermark und der Ostmark. 1192 fiel die Steiermark und damit auch die Burg an die Babenberger. Der letzte Herzog der Babenberger, Friedrich der Streitbare, ließ die Burg ausbauen. Im 13. Jahrhundert zählte die Starhemberg zu den bedeutendsten Burgen in Niederösterreich.

Zur Mitte des 13. Jahrhunderts war das Familien-Archiv der Babenberger hier aufbewahrt und wurde vom Deutschen Ritterorden – nach dem Tod Friedrich II. – bewacht. Nach der Schlacht von Dürnkrut 1278 erhielten die Habsburger die Burg. 1482 wurde die Burg von Truppen des ungarischen Königs Matthias Corvinus eingenommen und jahrelang besetzt.

Bei der Zweiten Wiener Türkenbelagerung von 1683 bot die Burg der umliegenden Bevölkerung Schutz vor den Truppen der Osmanischen Armee.

Um der neuen Dachsteuer zu entgehen, ließen die Grafen Heussenstein um 1800 Türen und Fensterstöcke herausbrechen und die Dächer abdecken. Damit begann der Verfall der Burg. Um 1870 stürzte ein Großteil des Palas ein. Bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts wurde die Ruine von der Bevölkerung zur Gewinnung von Baumaterial verwendet.

Im Frühjahr 1945 lag in der Ruine eine Einheit der Waffen-SS, die am Turm über der Kapelle einen Beobachtungsposten unterhielt. Artilleriefeuer fügte den Mauern schwere Schäden zu.

Schon ab 1931 hatte sich der Verein der „Freunde der Burg Starhemberg“ um die Sanierung der Burgruine bemüht; seit 2019 sind wieder intensive Aktivitäten des Vereins im Gange. Die Burgruine ist aus Sicherheitsgründen für Besucher gesperrt.

Literatur

  • Werner Sulzgruber (Hg.): Burgruine Starhemberg. Ein imposantes Vermächtnis der österreichischen Geschichte. Historische Ansichten & Fakten zur Burganlage bis heute. Verlag Kral, Berndorf 2020 ISBN 978-3-99024-946-8 (mit dem neuesten Forschungsstand)
  • Bundesdenkmalamt – Topographisches Denkmalinventar (Hrsg.): Dehio-Handbuch: Niederösterreich südlich der Donau, Teil 1 A bis L und Teil 2 M bis Z. Verlag Berger, Horn/Wien 2003 ISBN 3-85028-365-8
  • Barbara Schedl (Hrsg.): Starkenberch urbs. Ein virtuelles Modell der Burg Starhemberg in Niederösterreich. CD-Rom für Windows und Mac inklusive Booklet, Ö. Kunst- und Kulturverlag, 2000 ISBN 3-85437-155-1
  • Ilse Schöndorfer: Steine und Sagen – Burgruinen in Niederösterreich. Verlag Np Buchverlag, 1999 ISBN 3-85326-114-0
  • René Riegler: Burgen, Schlösser und Ruinen im Bezirk Wr. Neustadt. Eigenverlag, Ternitz 1997, OBV.
  • Barbara Schedl: Studien an der Burgruine Starhemberg in Niederösterreich. Diplomarbeit. Kunsthistorisches Institut der Universität Wien, Wien 1990, OBV.
  • Ernst Katzer, Franz Stundner: Piesting im Wandel der Zeiten. 450 Jahre Marktwappen, dargestellt an der Wirtschafts- und Pfarrgeschichte des Marktes und des Piestingtales. Wiener Neustädter Verlagsgesellschaft, Markt Piesting 1979, OBV.
  • G. Seebach: Starhemberg – Residenz des letzten Babenbergers, in: Burgen und Schlösser 11 (1975), S. 31 ff.
  • Burgen und Schlösser in Niederösterreich. Band 1.2: Felix Halmer: Burgen und Schlösser zwischen Baden, Gutenstein, Wr. Neustadt. Birken-Verlag, Wien 1968, OBV.
  • Felix Halmer: Niederösterreichs Burgen. 1956
  • Das Schloß Starhemberg in Oesterreich ob der Enns. In: Franz Sartori: Die Burgvesten und Ritterschlösser der österreichischen Monarchie. Nebst der topographisch-pittoresken Schilderung ihrer Umgebungen, der Familienkunde ihrer ehemaligen und jetzigen Besitzer, der Lebensweise und Charakteristik des Ritterthums und den Geschichten und Sagen der österreichischen Vorzeit . Zweite, gänzlich umgearbeitete und vermehrte Auflage. Band 7: Die Ruinen der Frauenburg in Steiermark. Lechner, Wien 1839, S. 52–55. Online.
  • Erwin Reidinger: Frühwarnsystem der Burgen Starhemberg, Emmerberg und Tachenstein (Memento vom 30. Dezember 2020 im Internet Archive) In: Unsere Heimat – Zeitschrift für Landeskunde von Niederösterreich, Hrsg.: Institut für Landeskunde, Land Niederösterreich. 1–4/2014, 149–159.

Bildergalerie

Commons: Burgruine Starhemberg  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien