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vom 09.01.2021, aktuelle Version,

Burgstall Altheim (Oberösterreich)

Burgstall Altheim
Vermuteter Burggraben des Burgstalls bei Altheim

Vermuteter Burggraben des Burgstalls bei Altheim

Staat Österreich
Ort Burgstall (Gemeinde Weng) bei Altheim
Entstehungszeit 10./11. Jh.
Burgentyp Höhenburg, Spornlage
Erhaltungszustand Burgstall, weitgehend eingeebnet
Geographische Lage 48° 16′ N, 13° 12′ O
Höhenlage 360 m ü. A.
Burgstall Altheim (Oberösterreich)

Der Burgstall Altheim bezeichnet eine abgegangene Höhenburg in dem Ortsteil Burgstall von Weng im Innkreis im Innviertel in Oberösterreich, direkt westlich der Stadt Altheim auf einer Flussterrasse der Mühlheimer Ache (Ach).

Geschichte

Die Burg war um das Jahr 1130 im Besitz der Familie Häusler. Um 1220 kam er vom herzoglich-bayerischen Dienstmann von Puchstetten an Ludwig von Hagenau. 1292 besaß ihn der aus Bayern stammende Otto von Hundsberg, danach seine beiden Söhne Johannes und Thomas. 1521 werden ein Hans Burgstaller und 1563 eine Barbara Hausinger, Gattin des Hieronymus von Adelhaus, genannt. Nach ungesicherter mündlicher Überlieferung soll ein Teil des Mauerwerks für den Bau der Pfarrkirche in Weng (1478 bis 1490) verwendet worden sein.

Anlage und Forschungsgeschichte

Der Burgstall wurde in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts von Johann Ev. Lamprecht freigelegt und von ihm sowie von Hugo von Preen in einer Planskizze festgehalten. Er bestand aus einer Vor- und einer Hauptburg, auf dem nördlichen Spitz des Höhenplateaus, etwa 300 m nördlich des Gehöfts Burgstall 1/2.

Die Wehranlage zeichnet sich durch zwei halbkreisförmige, etwa 10 m tiefe Gräben aus, die durch einen zusätzlichen Erdwall verstärkt waren. Aufgrund der Form der Anlage und fehlender urkundlicher Nennungen ist sie vermutlich dem ausgehenden Frühmittelalter (10./11. Jahrhundert) zuzurechnen.[1] Von Hille[2] wird hier eine bereits früher bestandene römische Wehranlage angenommen.

Das Objekt wurde im Zuge landwirtschaftlicher Meliorisationsarbeiten in den 1970er Jahren weitgehend eingeebnet und somit zerstört. Ein noch vorhandener Graben wird als Burggraben bezeichnet.

Literatur

  • Johann Ev. Lamprecht: Archäologische Streifzüge u. Untersuchungen verschiedener Umwallungsorte des unteren Innviertels. Manuskript im OÖ. Landesmuseum, ohne Ort und ohne Jahr (ca. 1880).
  • Josef Reitinger: Die ur- und frühgeschichtlichen Funde in Oberösterreich. Schriftenreihe des OÖ. Musealvereins. Linz 1968, S. 466.
  • Marianne Pollak: Archäologische Landesaufnahme im VB Braunau am Inn. Tätigkeitsbericht für die Jahre 1985–1992. In: Fundberichte Österreichs 31, 1992, S. 203 ff.
  • Christian K. Steingruber: Eine kritische Betrachtung des Historisch-Topographischen Handbuches von Norbert Grabherr. Oberösterreichisches Landesarchiv, Linz.

Einzelnachweise

  1. Josef Reitinger: Urgeschichte und Baierische Landnahmezeit. In: Jahrbuch des Oberösterreichischen Musealvereines. Jahrgang 120, Linz 1975, S. 22 (Lanzenspitze des 9./10. Jh. n. Chr., Inv.-Nr. 7095, zobodat.at [PDF]).
  2. Oskar Hille: Burgen und Schlösser in Oberösterreich einst und jetzt. Verlag Ferdinand Berger & Söhne, Horn 1975, ISBN 3-85028-023-3, S. 34.