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vom 17.03.2021, aktuelle Version,

Christoph Ehrenfellner

Christoph Ehrenfellner Peddinghaus (* 25. November 1975 in Salzburg) ist ein österreichischer Dirigent und Komponist.

Christoph Ehrenfellner Peddinghaus, Dirigent und Komponist

Leben

Als zweiter von fünf Söhnen des Kunsthistorikers Dr. Karl Ehrenfellner und der Musikpädagogin Mag. Ulrike Ehrenfellner (geb.Weiss) in Salzburg geboren, begann Christoph Ehrenfellner bereits im Alter von fünf Jahren mit dem Geigenunterricht bei Oskar Hagen (Vater und Lehrer des Hagen-Quartetts), bevor es ihn mit neun Jahren zu den Wiener Sängerknaben nach Wien zog.[1] Mit 16 studierte er am Salzburger Mozarteum bei Helmut Zehetmayr (Violine) und Andreas Lebeda (Gesang). Nach seiner Matura am Privatgymnasium der Herz-Jesu-Missionare in Salzburg-Liefering 1994 wechselte er an die Universität für Musik und darstellende Kunst Wien, studierte bei Gerhard Schulz - Alban Berg Quartett (Violine) und Leopold Spitzer (Gesang) und diplomierte 2003 im Fach Violine mit einstimmiger Auszeichnung. Über 10 Jahre war Christoph Ehrenfellner zu Gast beim IMS (International Musicians Seminar) in Prussia Cove, wo er wesentliche Einflüsse von Musikern wie György Kurtág, György Sebök, Ferenc Rados, Lorand Fenyves, Gabor Takacs und Andras Keller erhielt. Zudem besuchte er in diesen Jahren zahlreiche Meisterkurse bei Künstlern wie Shmuel Ashkenasi, Helena Łazarska, Otto Edelmann, John Buttrick, dem Amadeus-Quartett, Borodin Quartett und bei Erich Höbarth (Wiener Streichsextett). 2006 schloss er an der Konservatorium Wien Privatuniversität sein Studium der Kammermusik beim Altenberg Trio ab, 2009 ebendort das Bachelor-Studium Dirigieren bei Georg Mark und 2010 Komposition bei Christian Minkowitsch - alle mit Auszeichnung.

Während diesen Jahren arbeitete Christoph Ehrenfellner als Gast-Stimmführer beim Mahler Chamber Orchestra unter Claudio Abbado, Daniel Harding, Heinrich Schiff, als Gast-Konzertmeister beim OENM Salzburg unter Johannes Kalitzke, substituierte beim Ensemble Modern in Frankfurt, bei den Wiener Symphonikern, dem Radio-Symphonieorchester Wien und dem Tonkünstler-Orchester Niederösterreich. Als Geiger des Wiener Philharmonischen Streichtrios wurde Ehrenfellner 2006 die Ehrenmitgliedschaft der Japan-Austrian Cultural Association zuerkannt.[2] Er war Gründer und Leiter des Zuckmayer Ensembles Wien-Berlin und gastierte als Kammermusiker auf zahlreichen Festivals, etwa bei den Salzburger Festspielen, den Wiener Festwochen, Festival Allegro Vivo, Mahler Festwochen Toblach, Bartok Festival Szombately, Attergauer Kultursommer oder den Semanas Musicales in Frutillar/Chile.

Auch die Tätigkeit als Kammermusik-Lehrer und Dozent bei Jugendorchestern fällt in diese Jahre, etwa beim Wiener Jeunesse Orchester, beim Oberösterreichischen Landes-Jugendorchester, beim Orquesta Juvenil de Caracas, an der Showa-Universität in Tokio, an den Konservatorien in Wien und Mülhausen sowie als Leiter des Jugendorchesters 'Allegro Moldo' beim Allegro Vivo Festival. Als Juror und Workshop-Leiter ist er seit 2010 beim SCL International Youth Music Festival Vienna[3] tätig.

Christoph Ehrenfellner ist verheiratet mit Franziska (geb.Peddinghaus), hat eine Tochter und zwei Söhne und lebt in Klosterneuburg bei Wien, wo er seit 2011 den "Salon Ehrenfellner" führt und einmal monatlich seine Gäste ganz privat in die Welt der Musik einführt.[4]

Tätigkeit als Dirigent

Seine erste Anstellung als Dirigent erhielt Christoph Ehrenfellner als Studienleiter an der Opéra national de Lorraine in Nancy in den Jahren 2010–2013, seine erste Position als Chefdirigent der Beethoven Philharmonie Baden bis 2016 schloss sich an. Seither dirigiert er weltweit Orchester wie das Orquesta Filarmónica de la Ciudad de México, Mozarteum-Orchester Salzburg, Loh-Orchester Sondershausen, OSN St.Domingo, OSN Nancy, Wiener Jeunesse Orchester, Thames Chamber Orchestra London, Krasnojarsk Chamber Orchestra, Bratislava Symphoniker, oder leitet Produktionen am Teatro Teresa Carrena in Caracas, an der Staatsoper Ruse/Bulgarien uvm. Christoph Ehrenfellner gründete 2009 die Wallersee Philharmonie, mit der er bis 2018 in der Region Flachgau bei Salzburg konzertierte. Ehrenfellner hat sich v. a. im symphonischen Bereich einen Namen gemacht als fundierter und leidenschaftlicher Interpret für Wiener Klassik, Wiener Romantik und Wiener Moderne.

Tätigkeit als Komponist

Von seinem langjährigen Lehrer György Kurtág inspiriert, komponiert Christoph Ehrenfellner seit 2005. Mit der sensationellen Premiere seines Opern-Erstlings Mae Mona op.7 am Max-Reinhardt Seminar in Wien gelang Ehrenfellner 2009 der internationale Durchbruch als Komponist. Zahlreiche Einladungen als Composer in residence schlossen sich an, u. a. beim Orchestre Symphonique Mulhouse, Seiji Ozawa Academy Genf, Festival Loisiarte, Festival Retz, Festival St.Gallen und besonders umfassend am Theater Nordhausen, wo er 2017–2021 durchgehend und in allen Formaten arbeitete. Am Theater Nordhausen und beim Loh-Orchester Sondershausen entstanden u. a. die Chor-Symphonie Luther, das Ballett Kraniche des Ibykus, die Oper Kain und Abel und das Klavierkonzert Der Wanderer. International besondere Aufmerksamkeit erregte weiters das Violin-Solo-Werk Suite des Alpes, für dessen Einspielung bei Sony Classics der Geiger Emmanuel Tjeknavorian den begehrten Opus Klassik Preis 2018 erhielt. 2017 hatte Christoph Ehrenfellners Kirchen-Oper Judas besonderen Erfolg beim Festival Retz, das Mainfranken Theater Würzburg bringt 2021 seine 4. und neueste Oper Karl und Anna auf ein Libretto von Roland Schimmelpfennig heraus. Sein Komponisten-Debüt im Goldenen Saal des Wiener Musikvereins gab Ehrenfellner 2012 mit der Strawinski-Hommage Danse des Corbeaux, die 2020 in bei ORF auf CD erschien, eingespielt vom Wiener Jeunesse Orchester unter J.Wildner. Interpreten der Musik von Christoph Ehrenfellner sind u. a. Gidon Kremer, Leif Segerstam, Emmanuel Tjeknavorian, Erwin Ortner, Christian Altenburger, Alexandra Soumm, Christoph Sietzen, Michael Helmrath, Daniel Klajner, Enrico Pace und Sergey Malov. Partner für seine Premieren sind u. a. die Festivals Grafenegg, Styriarte, Carinthischer Sommer, Dialoge Salzburg, Allegro Vivo, Loisiarte, Festival Retz und St.Gallen, sowie das Mainfranken Theater Würzburg, Theater Nordhausen, Turku Philharmonic Orchestra, NÖ Tonkünstler Orchester, Mozarteum-Orchester Salzburg, Philharmonisches Orchester Mexiko, Philharmonia Prague und Wiener Jeunesse Orchester.

Besondere (Ur-)Aufführungen seiner Werke sind (Auswahl):

  • Die Kraniche des Ibykus - Ballett op.37 (Theater Nordhausen 2018)
  • Kain und Abel - Oper op.49 (Theater Nordhausen 2021)
  • Symphonie Nr.1 Luther op.34 (Loh-Orchester Sondershausen - Daniel Klajner, 2017)
  • Judas - Kirchenoper op.31 (Festival Retz - Andreas Schüller, 2017)
  • Danse des Corbeaux – Suite de Ballet op.19, Hommage an Igor Stravinskys „Feuervogel“ (Wiener Jeunesse Orchester - Johannes Wildner 2012).
  • Fantaisie Pathetique – Hommage à Tchaikovsky op.17 (OS Mulhouse 2012 - Daniel Klajner, Turku Phil. 2012 - Leif Segerstam)
  • Entr'Acte - Orchesterfantasie op.15 unter den gleichnamigen Film von René Clair aus 1923, (La Filature Mulhouse 2011).
  • Suite des Alpes op.36 - Violin-Solo zur rising-star-Tour von Emmanuel Tjeknavorian 2017/2018 in ganz Europa.
  • Der Wanderer - Klavier-Konzertstück op.40 (Liszt Biennale Sondershausen 2019)
  • Quasi una Fantasia - Doppelkonzert für Violine, Cello und Streicher op.43 (Academia Allegro Vivo - V.Khadem-Missagh 2019)
  • Kafka - Verwandlung - Kammermusik-Theater auf Kafka op.32 (Theater Nordhausen 2017) und als Trio-Suite op.32b (Tokyo 2019, C.Ehrenfellner, Y.Fujii und M.Honda).
  • Des Teufels Drei Goldene Haare - Kinderoper op.11 (Carinthischen Sommers 2010).
  • Hommage à St. Petersburg - Konzert op.10 für Violine/Viola (Viola Space Festival Nobuko Imai in Tokyo 2010 und Großes Festspielhaus Salzburg 2011).
  • La Ballade - Streichquartett nr.2 op.24 (Seiji Ozawa Academy 2013 Victoria Hall, Genf)
  • Mae Mona - Kammeroper op.7 (2009) am Max Reinhardt Seminar Wien (Musikwerkstatt Wien und Universität Wien).
  • Variations on Impossibility op. 22, Streichtrio (Mainfranken Theater Würzburg 2013).

Diskographie (Auswahl)

  • Suite des Alpes op.36 für Violine Solo bei Sony Classic (Debüt-Album von Emmanuel Tjeknavorian 'Solo')
  • Quasi una Fantasia op.43 - Doppelkonzert für Violine, Cello und Streicher (Academia Allegro Vivo, Vahid Khadem-Missagh, ORF)
  • Danke des Corbeaux op.19 - Suite de Ballet. Wiener Jeunesse Orchester, Johannes Wildner 2012 (ORF 2020)
  • L.v. Beethoven - Sämtliche Violinsonaten. Christoph Ehrenfellner und Masako Honda (ArtUnion Tokyo 2017–2019).
  • Hans Koessler: Trio-Suite for Violin, Viola & Piano; Quintet in F major for 2 Violins, Viola, Cello & Piano; Emánuel Moór: Sonata No. 2 for Cello & Piano Op. 55 - David Frühwirth, Violine; Christoph Ehrenfellner, Violine; Geneviève Strosser, Viola; Péter Szabó, Cello; Zsuzsa Kollár, Piano – Hungaroton Classic HCD 32331 (2005)
  • Wolfgang Amadeus Mozart, Johannes Brahms: Clarinet Quintets KV 581, op. 115 – Yoko Fuji, Klarinette; Christoph Ehrenfellner, Violine; Herbert Müller, Viola; Adalbert Skocic, Violoncello u. a. – Art Union Japan (2008)
  • Wolfgang Amadeus Mozart, Ludwig van Beethoven: Streichtrios KV 563, op. 8 – Christoph Ehrenfellner, Violine; Herbert Müller, Viola; Adalbert Skocic, Violoncello – Preiser Records PR 91773 (2011)
  • Wolfgang Amadeus Mozart: Divertimento KV 563 – Christoph Ehrenfellner, Violine; Firmian Kermer, Viola; Martin Rummel, Violoncello – paladino music pmr 0013 (2011)
  • Franz Schubert, Robert Schumann: Klavierquintette Op. 114 „Forellen“, Op. 44 – Katsura Takinawa, Klavier; Christoph Ehrenfellner, Violine; Johannes Dickbauer, 2. Violine – ArtUnion Japan ART 3134 (2011)
  • Christoph Ehrenfellner: Klaviertrio op. 12 – Sergey Malov, Violine; Thomas Kaufmann, Violoncello; Vito Lattarulo, Klavier – Ehrenfellner Music em 0001 (2012)
  • Franz Schubert, Ludwig van Beethoven: Sinfonie Nr. 3 D 200, Sinfonie Nr. 1 op. 21 – Beethoven Philharmonie Baden, Dirigent: Christoph Ehrenfellner – Ehrenfellner Music em 0002 (2012)

Filme

  • Europe for President, von Thomas Altheimer – Musik: Christoph Ehrenfellner – Documentary, A/D 2008, Superfilm Production

Einzelnachweise

  1. siehe Porträt Ehrenfellners beim Österreichischen Sender für klassische Musik Ö1 unter /http://oe1.orf.at/artikel/214367
  2. siehe Lebenslauf auf der Website des Instituts für Österreichische Musikdokumentation: http://www.ioem.net/programmhefte/musiksalon2009_ehrenfellner.pdf
  3. siehe Website des SCL International Youth Music Festival Vienna: Archivlink (Memento des Originals vom 6. Mai 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.sclfestival.org
  4. Salon Ehrenfellner, auf salonehrenfellner.at