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vom 15.05.2022, aktuelle Version,

Deutsch Goritz

Deutsch Goritz
Wappen Österreichkarte
Deutsch Goritz (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Steiermark
Politischer Bezirk: Südoststeiermark
Kfz-Kennzeichen: SO (ab 1.7.2013; alt: RA)
Fläche: 33,71 km²
Koordinaten: 46° 45′ N, 15° 50′ O
Höhe: 244 m ü. A.
Einwohner: 1.795 (1. Jän. 2021)
Bevölkerungsdichte: 53 Einw. pro km²
Postleitzahl: 8483
Vorwahl: 03474
Gemeindekennziffer: 6 23 77
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Deutsch Goritz 16,
8483 Deutsch Goritz
Website: www.deutsch-goritz.at
Politik
Bürgermeister: Heinrich Tomschitz (ÖVP)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020)
(15 Mitglieder)
11
2
1
1
11  2  1  1 
Insgesamt 15 Sitze
  • ÖVP: 11
  • GRÜNE: 2
  • Bürgerliste Gemeinde für alle: 1
  • SPÖ: 1
Lage von Deutsch Goritz im Bezirk Südoststeiermark
FeldbachRiegersburg
Lage der Gemeinde Deutsch Goritz im Bezirk Südoststeiermark (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

Deutsch Goritz ist eine Gemeinde mit 1795 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2021) im Südosten der Steiermark. Sie liegt im Gerichtsbezirk Feldbach bzw. Bezirk Südoststeiermark. Seit 2015 ist sie im Rahmen der Gemeindestrukturreform in der Steiermark mit der Gemeinde Ratschendorf zusammengeschlossen.[1]

Geografie

Geografische Lage

Deutsch Goritz liegt im Bezirk Südoststeiermark im österreichischen Bundesland Steiermark, etwa 15 Kilometer nordwestlich von Bad Radkersburg.

Gemeindegliederung

Das Gemeindegebiet umfasst folgende zehn Katastralgemeinden bzw. gleichnamige Ortschaften (Fläche Stand 31. Dezember 2017[2]; Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2021[3]):

  • Deutsch Goritz (227,99 ha; 367 Ew.)
  • Haselbach (192,17 ha; 84 Ew.)
  • Hofstätten (304,17 ha); Hofstätten bei Deutsch Goritz (101 Ew.)
  • Krobathen (174,23 ha; 85 Ew.)
  • Oberspitz (351,82 ha; 87 Ew.)
  • Ratschendorf (1.042,17 ha; 613 Ew.)
  • Salsach (343,75 ha; 82 Ew.)
  • Schrötten (282,56 ha); Schrötten bei Deutsch Goritz (67 Ew.)
  • Unterspitz (88,55 ha; 59 Ew.)
  • Weixelbaum (363,10 ha; 250 Ew.)

Eingemeindungen

Mit 1. Jänner 1968 wurden die Gemeinden Diepersdorf, Hofstätten bei Deutsch Goritz, Krobathen, Salsach, Schrötten bei Deutsch Goritz und Spitz bei Deutsch Goritz mit Deutsch Goritz zusammengelegt, mit 1. Jänner 1969 wurde Weixelbaum eingemeindet, mit 1. Jänner 1972 kam Haselbach 1972 zur Großgemeinde.[4]

Nachbargemeinden

Alle vier Nachbargemeinden liegen im Bezirk Südoststeiermark.

Sankt Peter am Ottersbach Straden
Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt
Mureck Halbenrain

Geschichte

1386 wurde Goritz das erste Mal als „Guritz“ urkundlich erwähnt. Der Name geht auf slawisch gorica (kleiner Berg, Hügel) zurück.[5] Im 14. Jahrhundert war Goritz (Guritz, Goricz, an der Goriczen) im Besitz der Krabatsdorfer, eines in Grabersdorf ansässigen Adelsgeschlechts. Ab 1446 wurde der Besitz dem Pfarrgült Gnas gewidmet, bei dem er bis 1848 verblieben ist. In diesem Jahr erfolgte die Aufhebung der Grundherrschaften. Die Ortsgemeinde als autonome Körperschaft entstand 1850.

Um die zwei Ortschaften mit dem Namen „Goritz“ im Bezirk zu unterscheiden, wurde spätestens ab dem 19. Jahrhundert der Name „Deutsch-Goritz“, im Unterschied zu „Windisch-Goritz“ (heute Goritz bei Radkersburg), verwendet. Der Ortsname wurde bis zum Zweiten Weltkrieg mit Bindestrich geschrieben (Deutsch-Goritz).

Nach Ende des Ersten Weltkriegs kam es zu Auseinandersetzungen mit der Laibacher Nationalregierung für Slowenien und Istrien („Narodna vlada za Slovenijo in Istro“) über die Zugehörigkeit des Gebietes. Nach der Annexion Österreichs 1938 kam die Gemeinde zum Reichsgau Steiermark. Mit Kriegsende wurde der Ort vorübergehend von bulgarischen und jugoslawischen Truppen besetzt. 1945 bis 1955 war das Gebiet Teil der britischen Besatzungszone in Österreich.

Bevölkerungsentwicklung

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Kirche Deutsch Goritz
Der Altar der Pfarrkirche
  • Die erste Kapelle in Deutsch Goritz wurde 1873 begonnen und 1889 fertiggestellt. 1902 wurde sie zu einer Kirche erweitert. Im Zuge der Erweiterung wurde ein Kloster der Kalasantiner-Kongregation angebaut. 1904 und 1910 kam es zu Erweiterungen der Kirche, die zu klein geworden war. 1913 wurde ein Theater- und Versammlungssaal errichtet.
  • 1957 wurde ein neues Gemeindeamt erbaut. In den Jahren 2009/10 wurde ein neues Gemeindezentrum errichtet.
  • Deutsch Goritz verfügt über Gasthäuser, Nahversorger sowie einen Skaterpark.
  • Am 1. April 1913 wurde der Theater- und Versammlungssaal seiner Bestimmung übergeben. Seit damals wird in Deutsch Goritz mit Unterbrechungen von lediglich wenigen Jahren Theater gespielt. Der Saal wurde ebenso für Filmvorführungen, Vorträge und verschiedene Feiern genutzt. Nach dem Zweiten Weltkrieg diente der Saal von 1949 bis 1969 auch als öffentliches Kino. Jahrelang wurde das Weihnachtswunschkonzert des Musikvereins Deutsch Goritz in diesem Saal aufgeführt. Während der Kirchenrenovierungen 1989 und 2003 wurden dort Messen und kirchliche Veranstaltungen abgehalten. Derzeit wird einmal im Jahr (im November) Theater gespielt (vier Aufführungen). Außerdem dient der Saal für verschiedene Veranstaltungen der Hauptschule oder eines Wanderkinos.
  • Der Musikverein Deutsch Goritz wurde 1926 gegründet. Er entstand aus dem Jungsteirerbund. Nach dem Zweiten Weltkrieg übernahm Johann Auer im Jahr 1946 die musikalische Leitung der Musikkapelle und baute sie neu auf. Er übte dieses Amt bis 1996 aus. Im gleichen Jahr wurde das neue Musikheim eingeweiht, in dem seither die Proben stattfinden. Die Musikkapelle Deutsch Goritz veranstaltet seit 1972 jährlich ein Weihnachts- und Neujahrs-Wunschkonzert, bei dem außer dem typischen Liedgut von Blaskapellen auch Modernes dargeboten wird. Seit 2009 findet dieses Konzert im neuen Turnsaal der Neuen Mittelschule statt (vorher im Theatersaal).

Sport

Der USV Deutsch Goritz spielte von 2008 bis 2013 in der Gebietsliga Süd-Ost.

Durch den Ortsteil Weixelbaum führen der Ostösterreichische Grenzlandweg sowie der Burgenland Weitwanderweg.

Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat der aus der Reform entstandenen Gemeinde setzt sich nach der Wahl 2020 wie folgt zusammen:

Die letzten Gemeinderatswahlen brachten die folgenden Ergebnisse:

Partei 2020[6] 2015 2010 2005 2000
Großgemeinde Großgemeinde Deutsch Goritz Ratschendorf D. Goritz Ratschendorf D. Goritz Ratschendorf
Stimmen % M. Stimmen  % M. St.  % M. St.  % M. St.  % M. St.  % M. St.  % M. St.  % M.
ÖVP 709 67 11 809 63 10 673 75 12 293 61 6 521 59 9 259 57 5 554 66 11 243 55 5
SPÖ 82 8 1 153 12 02 101 11 01 187 39 3 165 19 3 199 43 4 098 12 01 172 40 4
Bürgerliste Gemeinde für alle (BGA) 104 10 1 198 15 02 126 14 02 nicht kandidiert 166 19 3 nicht kandidiert 132 16 02 nicht kandidiert
Die Grünen 163 15 2 118 09 01 nicht kandidiert
FPÖ nicht kandidiert nicht kandidiert nicht kandidiert 030 03 0 nicht kandidiert 052 06 01 023 05 0
Wahlbeteiligung 69 % 83 % 85 % 91 % 84 % 89 % 82 % 90 %

Bürgermeister

  • Bürgermeister ist seit 27. April 2015 Heinrich Tomschitz (ÖVP)[7]

Zusätzlich gibt es für die zehn Ortsteile zwölf Ortsvorsteher (drei in Ratschendorf).

Wappen

Beide Vorgängergemeinden – Deutsch Goritz und Ratschendorf – hatten ein Gemeindewappen. Wegen der Gemeindezusammenlegung verloren diese mit 1. Jänner 2015 ihre offizielle Gültigkeit. Die erste Wappenverleihung an die Gemeinde Deutsch Goritz erfolgte am 1. Oktober 1972 durch Landeshauptmann Niederl
Die Blasonierung (Wappenbeschreibung) lautete:

„Im silbernen Schild ein grüner mit einer goldenen Aehre belegter Pfahl, vorn von einer blauen Lilie, hinten von einem blauen Springquell beseitet.“

Die Lilie steht für die Pfarrkirche, der Brunnen für die Peterquelle, die Ähre für den vorwiegend landwirtschaftlichen Charakter der Gemeinde.

Die Verleihung des Gemeindewappens an die (Alt-)Gemeinde Ratschendorf erfolgte mit Wirkung vom 1. November 1954. Der Spaten steht für die Grundherrschaft der Herren von Graben bis ins 16. Jahrhundert, „… im schwarzen Feld ein silberner Balken …“ verweist auf die Herren von Wallsee, die 1308 die Burgherrschaft Weinburg kauften.

Die Neuverleihung des Gemeindewappens für die Fusionsgemeinde erfolgte mit Wirkung vom 10. Februar 2017.[8]
Das neue Wappen vereint Elemente aus den beiden Wappen der Vorgängergemeinden. Die neue Blasonierung lautet:

„Im zweifach gespaltenen Schild im Mittelfeld auf Silber ein blauer dreischaliger Springquell, in den Flanken je pfahlweise rechts in Rot ein auf den Griff gestelltes silbernes Grabscheit, links in Grün eine goldene gestielte Getreideähre.“

Das Grabscheit (Schaufel) steht für die Herren von Graben, den ehemaligen Grundherren von Ratschendorf,[9] der Brunnen für die Peterquelle, die Ähre für den vorwiegend landwirtschaftlichen Charakter der Gemeinde.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Gemeinde

Commons: Deutsch Goritz  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Kundmachung der Steiermärkischen Landesregierung vom 12. September 2013 über die Vereinigung der Gemeinden Deutsch Goritz und Ratschendorf, beide politischer Bezirk Südoststeiermark. Steiermärkisches Landesgesetzblatt vom 14. Oktober 2013. Nr. 100, 28. Stück. S. 555.
  2. Regionalinformation.zip (Excel-Datei, 1.210 kB); abgerufen am 4. Jänner 2018
  3. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2021 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2021), (xlsx)
  4. Statistik Austria: Auflösungen bzw. Vereinigungen von Gemeinden ab 1945
  5. Fritz Frhr. Lochner von Hüttenbach: Zum Namengut des Frühmittelalters in der Steiermark (= Zeitschrift des Historischen Vereines für Steiermark. Band 99). Böhlau Verlag, Wien 2008, S. 34 (historischerverein-stmk.at [PDF; 16,9 MB]).
  6. Wahlen. Abgerufen am 9. Dezember 2020.
  7. Gemeinde Deutsch Goritz: Politik, abgerufen am 20. August 2018
  8. 18. Verlautbarung der Steiermärkischen Landesregierung vom 2. Februar 2017 über die Verleihung des Rechtes zur Führung eines Gemeindewappens an die Gemeinde Deutsch Goritz (politischer Bezirk Südoststeiermark), abgerufen am 8. Februar 2017
  9. Gemeinde Deutsch Goritz. Alte ungültige Gemeindewappen