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vom 07.12.2021, aktuelle Version,

Die (un)sichtbare Arbeit

Film
Originaltitel Die [un]sichtbare Arbeit
Produktionsland Österreich, Italien
Originalsprache Deutsch, Italienisch
Erscheinungsjahr 2012
Länge 62 Minuten
Altersfreigabe FSK 12
Stab
Regie Niko Hofinger
Drehbuch Niko Hofinger
Michaela Ralser
Renate Fuchs
Produktion Projekt Psychiatrische Landschaften
Musik Paul Winter (Originalmusik)
Kamera Victor Kössl

Die [un]sichtbare Arbeit ist ein Dokumentarfilm, der aus dem Interreg IV Forschungsprojekt „Psychiatrische Landschaften“ hervorgegangen ist und die Geschichte der psychiatrischen Pflege auf dem Gebiet des historischen Tirol von 1830 bis in die Gegenwart behandelt.

Inhalt

Der Film wählt zur Erzählung der lokalen Psychiatriegeschichte ausdrücklich die Perspektive der Pfleger. Diese Gruppe wird in der Regel nicht als Handelnde der Medizingeschichte wahrgenommen; die Arbeit der psychiatrischen Pflege ist (wie jene der allgemeinen Krankenpflege auch) nicht selten un-sichtbar. In fünf Teilen werden – entlang der historischen Zeit-Abschnitte – Thematiken wie Ausbildung, Arbeitsalltag und Berufsbild der Pflege aber auch psychiatrische Sonderphänomene wie Zwang und Verwahrung oder die Entwicklung der Behandlungsmethoden der letzten 180 Jahre hinterfragt. Auch im Kapitel zu NS-Zeit wird nach der Rolle der Pflege gefragt, als die Patienten in die Tötungsmaschinerie der „Aktion T4“ gerieten und in der Haller Anstalt die Sterblichkeitsrate signifikant stieg.

Die Themen der fünf Filmabschnitte sind:

  1. Die frühe Zeit (1830–1880)
  2. Die großen Anstalten und der Beginn der Klinik (1880–1930er Jahre)
  3. Eugenische Wissenschaft und NS-Euthanasie (1933–1945)
  4. Die langen 1950er Jahre (1945–1970er Jahre)
  5. Wege in eine offene Psychiatrie (1970er Jahre bis heute)

Entstehung

Das Projekt „Psychiatrische Landschaften“ entwickelte in den Jahren 2008–2012 eine Reihe von Produkten, die der Geschichte der Psychiatrie in Tirol, Südtirol und dem Trentino gewidmet sind und so etwas wie die wissenschaftliche und didaktische Vorleistung zu einem geplanten Lern- und Gedenkort in der früheren „Irren“-Anstalt in Hall in Tirol darstellen. Die Produkte sind: (1) Eine Buchpublikation zur Geschichte der Psychiatrie im historischen Raum Tirol; (2) eine Wanderausstellung, die Patienten in den Mittelpunkt der Erzählung stellt und (3) ein didaktisches Konzept für den geplanten Lernort. Das vierte Produkt in diesem Kontext war der Film „die [un]sichtbare Arbeit“, dessen Focus eben auf der Pflege liegen und dessen Medium der unterrichtsfreundliche Online-Kurzfilm sein sollte.

Verbreitung

Die langen 1950er Jahre: Ausbildung zur Krankenschwester in Innsbruck

Auf einer multimedialen Portal-Webseite werden neben dem kompletten Film auch didaktische Materialien und Anregungen für Lehrende zur Verfügung gestellt. Die Verwendung der kurzen Abschnitte in einem Schul- oder Ausbildungszusammenhang ist ausdrücklich erwünscht, das gesamte Material (inklusive Filmsequenzen) steht frei als Download zur Verfügung; der Film ist, dem überregionalen Forschungsprojekt Rechnung tragend, gleichzeitig in italienischer und deutscher Synchronfassung erschienen. Er wurde unter der Creative Commons Lizenz CC BY-NC-ND 3.0 publiziert.

Kinofassung

Die fünf Sequenzen wurden auch als „Streifen“ herausgebracht, um ihn trotz seiner nicht primär cinematographischen Intention in lokalen Kinos zeigen zu können. Nach gut besuchten Premieren in Programmkinos in Bozen[1] und Innsbruck[2] wurden weitere Vorführungen in der Region veranstaltet.[3][4]

Die Musik zum Film stammt vom zeitgenössischen Komponisten Paul Winter.[5]

Einzelnachweise

  1. Psychiatrische Landschaften - Psichiatria e confini (Memento vom 7. September 2012 im Webarchiv archive.today)
  2. Österreich-Premiere im Leokino Innsbruck, 18. April 2012
  3. Vorführung in der ehemaligen Anstalt von Pergine, 18. Mai 2012 (Memento vom 1. Mai 2012 im Internet Archive)
  4. Vorführung und Deutschland-Premiere in der Anstalt von Zwiefalten/Württemberg, 13. September 2012 (Memento vom 28. Januar 2016 im Internet Archive)
  5. Paul Winter, Musikproduktion, Filmmusik. Abgerufen am 3. Dezember 2021.