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vom 02.08.2020, aktuelle Version,

Dilettanten-Theaterverein 1812 Kremsmünster

Der Dilettanten-Theaterverein 1812 Kremsmünster aus der oberösterreichischen Gemeinde Kremsmünster wurde im Jahr 1812 vom damaligen Marktrichter Josef Ferdinand Margelik gegründet und kann als Österreichs älteste aktive Laienbühne bezeichnet werden.

Gründung

Die Wurzeln des Vereins liegen in der Tradition barocker Theaterkunst im Stift Kremsmünster.

In den ersten Jahrzehnten des Vereinsbestandes schuf ein Zeichenlehrer des Stiftsgymnasiums die Grundausstattung für die Bühne und den heute noch erhaltenen Vorhang, der mit der Aufschrift „Alles für Euch“ den edlen Zweck der Unterstützung armer Schüler verrät. Patres des Klosters bekleideten auch Obmann- und Spielleiterstellen.

Ab 1861 bildete ein Jahrhundert lang die bekannte Kremsmünsterer Familie Fischer-Colbrie den Kern und Rückhalt des Theaters. Der Spielbetrieb des Dilettanten-Theatervereines 1812 kann, sieht man von den letzten Jahren im Zweiten Weltkrieg ab, in ununterbrochener Folge nachgewiesen werden.

Spielstätte

Heimatstätte des Theatervereins bildet ein großes Haus am Tötenhengst in Kremsmünster, das um 1800 zum Theater adaptiert wurde. Im Rahmen einer Modernisierung in den 1960ern wurde der ursprüngliche Orchestergraben und die Sperrsitze entfernt. In den zumeist ausverkauften Vorstellungen finden knapp 100 Personen im Saal Platz.

Spielbetrieb

Allen Spielleitern war es ein Anliegen, diese Laienbühne auf einem hohen Niveau zu halten. Das Repertoire umfasste bislang vor allem Lustspiele, Possen, leichte Schauspiele und in den letzten Jahren vordergründig das beliebte Boulevardtheater.

1980 wurde eine Studiobühne ins Leben gerufen, um auch zeitgenössisches Theater zu inszenieren.

Spielplan

Für die Spielsaison 2006/2007 wurde Das Mädl aus der Vorstadt oder Ehrlich währt am längsten von Johann Nestroy auf die Bühne gebracht. 2007/2008 stand die Kult-Komödie "Boeing Boeing" von Marc Camoletti auf dem Spielplan. Im Frühling wurde abseits der regulären Saison in einem aufgelassenen Laden im Ortszentrum der Herr Karl inszeniert. Das Stück der Saison 2008/2009 war "Der verkaufte Großvater". Nach einer aufwendigen Renovierung wird ab 4. März 2016 Der Zerrissene von Johann Nestroy gespielt.

Literatur

  • Dagmar Fetz-Lugmayr: 200 Jahre Theater am Tötenhengst und Dilettanten-Theaterverein 1812 Kremsmünster. Festschrift. Kremsmünster 2011, 191 Seiten.
  • Michaela Grininger: 200 Jahre Theater am Tötenhengst. „Alles für euch“. In: Kulturbericht Oberösterreich. Monatsschrift der Oö. Kultur. 2012, S. 10.
  • Oliver K. Lugmayr: „Alles für Euch“ seit 1812. Das Theater am Tötenhengst in Kremsmünster. Österreichs älteste Laienbühne feiert 200-jähriges Bestehen. In: Die Goldhaube, Kopftuch, Haube & Hut. Mitteilungen für oö. Goldhauben-, Hut- und Kopftuchgruppen. 2012, Heft 1, S. 28–29.