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vom 26.12.2021, aktuelle Version,

Dollfuß-Museum

Außenansicht des Museums (2009)

Das Dollfuß-Museum oder nach eigener Schreibweise Dr. Engelbert Dollfuß Museum befindet sich im Geburtshaus von Engelbert Dollfuß im Gemeindegebiet von Texingtal im Mostviertel in Niederösterreich.

Museum

Das Museum befindet sich im original erhaltenen Geburtshaus von Engelbert Dollfuß, dieser kam jedoch schon kurz nach seiner Geburt aus familiären Gründen nach Kirnberg an der Mank.

Es wurde unter der Leitung von Karl Franc aufgebaut, am 14. Juni 1998 eröffnet und wird derzeit von Mitteln der Gemeinde erhalten. Museumsdirektor ist Konrad Hackner, Rechtsträger die Gemeinde Texingtal.

Heute befinden sich im Haus rund 110 Exponate und 220 erläuterte Fotos in fünf Räumen.

Eine Tafel am Eingang bezeichnet das Gebäude als „Geburtshaus des großen Bundeskanzlers und Erneuerers Österreichs Dr. Engelbert Dollfuß“.[1]

In der Stube ist noch ein Durchzugsbaum von 1779 erhalten.

Das Museum ist nur eine von mehreren Erinnerungsstätten an Engelbert Dollfuß.

Ausstellungsstücke

Historische Wohnstube (2009)

Ausgestellt sind neben zahlreichen zeitgenössischen Dokumenten, Zeitungsberichten und Fotos auch persönliche Artikel von Dollfuß in der Zeit als Schüler, Agrarfachmann, Landwirtschaftsminister und Bundeskanzler, wie etwa seine Aktentasche, persönliche Briefe und Postkarten sowie Familienfotos.

Zudem befinden sich Gedenkartikel (z. B. Tassen, Karten, Partezettel), Briefmarken und Straßenschilder mit seinem Namen oder Porträts in der Sammlung. Auch Information über Dollfuß-Gedenkstätten sind vorhanden.

Einige Ausstellungsstücke wurden auch in anderen Museen gezeigt. Im Katalog einer Ausstellung zum Thema Heilige in Europa: Kult und Politik im Volkskundemuseum Wien im Jahr 2010 finden sich auch Exponate aus dem Dollfuß-Museum. Im Abschnitt Das Heilige in der Politik wird zur Totenmaske von Dollfuß erläutert: „Politisch-ideologische Manifestation und religiöser Traditionsbestand gingen bei dem nach der Ermordung des austrofaschistischen Bundeskanzlers durch nationalsozialistische Putschisten am 25. Juli 1934 einsetzenden Dollfuß-Kult Hand in Hand. Der autoritär-klerikale Ständestaat, der sich als legitimer Erbe des altösterreichischen katholischen Reiches sah, konnte auf internalisierte religiöse Verhaltensnormen zurückgreifen und so eine geradezu apotheotische Mythisierung des Kanzlers vorantreiben. So wurde offiziellerseits das Gedenken an den ermordeten „Märtyrerkanzler“ in den Symbolhaushalt der katholischen Kirche eingebunden – durch die Errichtung von Dollfuß-Gedächtniskirchen und -kapellen, Dollfuß-Kreuzen oder Standbildern seines Namenspatrons, des Hl. Engelbert“.

Kritik

Das Museum steht unter der Kritik, sich nicht kritisch genug mit Dollfuß zu befassen. Die Historikerin Lucile Dreidemy kritisiert etwa: "Es ist als museale Gedenkstätte über den Umweg eines Museums gedacht gewesen. Bei der Gründung führte der damalige Bürgermeister an, es gehe um die Überwindung des bisher mangelnden Mutes, sich zu Dollfuß zu bekennen."[2]

Angesichts der Angelobung von Gerhard Karner, dem Bürgermeister Texingtals und Betreiber des Museums, als Innenminister im Dezember 2021 fand eine mediale Auseinandersetzung mit dem Museum statt.[2]

Ein Sprecher Gerhard Karners kündigte daher an, dass das Museum 2022 umgestaltet werde.[3]

Literatur

Einzelnachweise

  1. Nachg'schaut im Dollfuß-Museum: Erneuerer Österreichs In: Der Standard.(derstandard.at)
  2. 1 2 Der designierte Innenminister und das Dollfuß-Museum in seiner Heimat. Abgerufen am 6. Dezember 2021 (österreichisches Deutsch).
  3. Nach Kritik an Karner: Dollfuß-Museum soll neu gestaltet werden. Puls 24, 6. Dezember 2021, abgerufen am 14. Dezember 2021.