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vom 20.03.2020, aktuelle Version,

Drosendorf-Zissersdorf

Stadtgemeinde
Drosendorf-Zissersdorf
Wappen Österreichkarte
Wappen von Drosendorf-Zissersdorf
Drosendorf-Zissersdorf (Österreich)
Drosendorf-Zissersdorf
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Niederösterreich
Politischer Bezirk: Horn
Kfz-Kennzeichen: HO
Hauptort: Drosendorf Stadt
Fläche: 53,36 km²
Koordinaten: 48° 52′ N, 15° 37′ O
Höhe: 423 m ü. A.
Einwohner: 1.203 (1. Jän. 2019)
Bevölkerungsdichte: 23 Einw. pro km²
Postleitzahl: 2095
Vorwahl: 02915
Gemeindekennziffer: 3 11 04
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Hauptplatz 1
2095 Drosendorf
Website: www.drosendorf.at
Politik
Bürgermeister: Josef Spiegl (ÖVP)
Gemeinderat: (2020)
(19 Mitglieder)
14
3
1
1
14  3  1  1 
Insgesamt 19 Sitze
Lage von Drosendorf-Zissersdorf im Bezirk Horn
AltenburgBrunn an der WildBurgschleinitz-KühnringDrosendorf-ZissersdorfEggenburgGars am KampGerasHornIrnfritz-MessernJaponsLangauMeiseldorfPerneggRöhrenbachRöschitzRosenburg-MoldSigmundsherbergSt. Bernhard-FrauenhofenStraning-GrafenbergWeitersfeldNiederösterreich Lage der Gemeinde Drosendorf-Zissersdorf im Bezirk Horn (anklickbare Karte)
Über dieses Bild
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap

Das historische Rathaus in Drosendorf
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

Drosendorf-Zissersdorf ist eine Stadtgemeinde mit 1203 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2019) im Bezirk Horn in Niederösterreich.

Geografie

Drosendorf Stadt

Drosendorf-Zissersdorf liegt an der Thaya im nördlichen Waldviertel in Niederösterreich und damit an der Grenze zu Tschechien.

3 km nördlich der Stadt befindet sich der Grenzübergang Oberthürnau-Vratenin (Fratting). Die Fläche der Stadtgemeinde umfasst 53,45 Quadratkilometer. 29,87 Prozent der Fläche sind bewaldet.

Gemeindegliederung

Das Gemeindegebiet umfasst folgende 12 Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2019[1]):

  • Autendorf (39)
  • Drosendorf Altstadt (69)
  • Drosendorf Stadt (519)
  • Elsern (61)
  • Heinrichsreith (63)
  • Oberthürnau (40)
  • Pingendorf (26)
  • Unterthürnau (12)
  • Wolfsbach (82)
  • Wollmersdorf (27)
  • Zettlitz (37)
  • Zissersdorf (228) samt Hagen und Johannesthal

Die Gemeinde besteht aus den Katastralgemeinden Autendorf, Drosendorf Altstadt, Drosendorf Stadt, Elsern, Heinrichsreith, Oberthürnau, Pingendorf, Unterthürnau, Wolfsbach, Wollmersdorf, Zettlitz und Zissersdorf.

Die Stadtgemeinde Drosendorf-Zissersdorf ist Mitglied der Kleinregion Taffa-Thaya-Wild.

Nachbargemeinden

Vratěnín (Fratting) Stálky (Stallek)
Raabs an der Thaya Langau
Japons Geras

Geschichte

Drosendorf um 1860

1188 erfolgte die erste urkundliche Erwähnung Drosendorfs. 1278 wurden die Stadt vom böhmischen König Ottokar II. belagert. Während des Ersten Weltkrieges befand sich im Schüttkasten Drosendorf das Internierungslager Drosendorf.

Bevölkerungsentwicklung

Politik

Der Gemeinderat hat 19 Mitglieder.

Bürgermeister
  • bis 2009 Franz Krestan (ÖVP)
  • seit 2009 Josef Spiegl (ÖVP)

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Schloss Drosendorf
Hauptplatz
Raabser Tor
Drosendorf Altstadt
  • Pfarrkirche Drosendorf: im Kern 15. Jahrhundert, Chorstrebepfeiler mit Datierung: 1492, vermutlich im Dreißigjährigen Krieg zerstört und im Barock wiederaufgebaut.
Drosendorf Stadt
  • Rathaus
  • Stadtbefestigung: Drosendorf zählt zu den wenigen österreichischen Städte, die noch von einer vollständig erhaltenen Stadtmauer umgeben sind.
  • Stadtkirche Drosendorf: In der um 1461/1463 erbauten spätgotischen Martinskirche werden die Reliquien der Katakombenheiligen Valentina aufbewahrt.
  • Franz-Kiessling-Museum: Das Museum im ehemaligen Bürgerspital enthält die Sammlungen der Heimatforscher Franz Xaver Kießling und Raimund Bauer. Zu sehen sind urgeschichtliche Funde ab dem Paläolithikum. Hauptsächlich vertreten sind Siedlungsnachweise des Neolithikums (Linearbandkeramik, Lengyel-Kultur, Typus Mödling-Zöbing/Jevišovice). Gering sind Nachweise der Bronzezeit, dagegen ist die späte Eisenzeit durch reiche Inventarien belegt. Auch frühmittelalterliche (slawische) Funde sind vorhanden. Die Funde stammen alle aus der näheren Umgebung der Stadt, zum Teil auch aus Drosendorf selbst. Das Museum besitzt auch Objekte zur Stadtgeschichte und volkskundliche Inventarien.
  • Schloss Drosendorf: Im Kern aus der Zeit um 1200, schlossartiger Ausbau ab 1692, heute im Besitz der Familie Hoyos, seit 1987 Bildungszentrum der Niederösterreichischen Landarbeiterkammer, beherbergt derzeit eine Frühstückspension.
  • Drosendorfer Circusluft: In einem Ferienprogramm werden Kinder von professionellen Artisten ausgebildet und leben inmitten der Zirkuswelt.[8]
  • Schüttkasten Drosendorf, das sogenannte Stockkastl, im Kern die Martinskirche aus der Zeit um 1200, nach Aufgabe als Sakralbau in den 1460er-Jahren Umbau zu einem Schüttkasten, im 19. Jahrhundert Umbau zum Gefängnis, steht unter Denkmalschutz.
  • Filmclub Drosendorf. Nachdem ein 1920 in einem Wirtshaussaal eröffnetes Kino schloss, führt der Club ab Juni 1990 dort und sommers mitunter im Garten monatlich analoge Filme vor. Für Kinovorführmaschinen aus 1937 wurden Lichtbogen-Kohlen aus den Oststaaten und nunmehr aus Indien besorgt.[9][10]
  • Roland- bzw. Prangersäule am Hauptplatz
Elsern
Zissersdorf
Pfarrkirche hll. Märtyrer Johannes und Paulus in Zissersdorf
  • Pfarrkirche hll. Märtyrer Johannes und Paulus; die Saalkirche mit rundem Chorschluss wurde im josephinischen Stil errichtet. Der 37 m hohe Zwiebelturm ist zwischen niedrigen Anbauten eingestellt. Von 1906 bis 1908 wurde die Kirche umgebaut und erweitert. Dabei erhielt die Kirche einen Sakristeitrakt und eine Marienkapelle, die querhausartig angebaut wurden.[11]

Wirtschaft

Im Jahr 1977 gab es 77 nichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten, und laut Erhebung von 1999 119 land- und forstwirtschaftliche Betriebe. Laut Volkszählung von 2001 betrug die Zahl der Erwerbstätigen am Wohnort 529. Die Erwerbsquote lag 2001 bei 41,25 Prozent.

Verkehr

  • Bahn: Von Retz führt eine der streckenweise steilsten Normalspurstrecken Österreichs nach Drosendorf-Zissersdorf (errichtet 1910, Lokalbahn Retz–Drosendorf), auf der jedoch der Passagierverkehr am 9. Juni 2001 eingestellt wurde. Die Strecke wird nun von der NÖVOG betrieben und während der Sommermonate bringt an den Wochenenden ein recht erfolgreicher Nostalgiezug, der „Reblaus-Express“, Radfahrer und Wanderer nach Drosendorf.[12]
  • Bus: Mit öffentlichen Autobuslinien ist Drosendorf von Horn und Retz aus zu erreichen.
  • Straße: Von Retz aus führt die Thayatal-Bundesstraße nach Drosendorf und weiter über Raabs bis nach Schrems. Eine weitere Bundesstraße verbindet Drosendorf mit der Bezirkshauptstadt Horn.

Persönlichkeiten

Gedenktafel für Florian Deller
Gedenktafel für Otto Köhler
Söhne und Töchter der Gemeinde
  • Raimund Bauer (1913–2000), Heimatforscher
  • Karl Bitter (20. September 1870 – 7. April 1954), Fleischhauer, Betonwerksunternehmer, Bürgermeister, Mitglied des N.Ö. Landesgewerberates, Obmann des Bezirks-Strassenausschusses, großer Förderer der Wallfahrtskirche Maria Schnee
  • Florian Johann Deller (1729–1773), zu seiner Zeit im In- und Ausland sehr bekannter Komponist des Barockzeitalters. In jüngerer Zeit werden seine Musikstücke wiederentdeckt und immer häufiger auch aufgeführt.
  • Otto Köhler (3. Juni 1904 – 1. September 1981), akademischer Maler, Professor am Piaristengymnasium Krems, beliebter Fresco-Maler, Schöpfer zahlreicher Fresco-Malereien in Kirchen und an Häusern (z. B. Hauptschule Drosendorf) im Waldviertel und in der Wachau
  • Franz Georg Krausl (9. Dezember 1936 – 27. September 2006), Stadtchronist, Schulrat und Träger des Ehrenringes der Stadt Drosendorf
  • Hermann Walenta (1923–2018), akad. Bildhauer und Maler
Personen mit Bezug zur Gemeinde
  • Richard Bletschacher (* 1936), deutscher Dramaturg und Autor, lebt in Drosendorf und Wien
  • Johann Georg Grasel (1790–1818), Räuber, war hier inhaftiert[13]
  • Ernst Karl Hoyos-Sprinzenstein (1830–1903), Besitzer von Schloss Drosendorf
  • Ernst Karl Heinrich Hoyos-Sprinzenstein (1856–1940), Besitzer von Schloss Drosendorf
  • Hans Hoyos-Sprinzenstein (1923–2010), Besitzer von Schloss Drosendorf
  • Markus Hoyos (* 1960), Besitzer von Schloss Drosendorf
  • Rudolf Hoyos-Sprinzenstein (1884–1972), Besitzer von Schloss Drosendorf
  • Franz Xaver Kießling (1859–1940), Heimatforscher, völkisch-deutschnationaler Schriftsteller und Funktionär der Turnbewegung
  • Wolfgang Müller-Funk (* 1952), Literatur- und Kulturwissenschaftler
  • Wilhelm Ranetzky (1916–2008), Oberschulrat, Hauptschuldirektor, Dramatiker, Autor mehrerer Theaterstücke, Preisträger für Dramatik beim Österreichischen Staatspreis 1955, Gründungsmitglied der Arbeitsgemeinschaft Literatur des NÖ Bildungs- und Heimatwerkes, Inhaber des Goldenen Ehrenzeichens für Verdienste des Landes Niederösterreich und der Ehrenplakette der Stadt Horn
  • Mella Waldstein (* 1964 in Paris), Journalistin und Publizistin

Literatur

  • Friedrich Berg, Hermann Maurer: Die Sammlung Bauer. Archäologische Funde aus der Umgebung von Drosendorf. In: Das Waldviertel. 53, 2004, S. 229–254.
  • Uhlfried Krausl, Raimund Bauer: Drosendorf Stadtführer. Hrsg. Stadtgemeinde Drosendorf-Zissersdorf. 1983.
  • Alexander Weiger: Altstadtkirche St. Peter und Paul, Marktkirche St. Martin in Drosendorf an der Thaya. Christliche Kunststätten Österreichs, Nr. 307. St. Peter, Salzburg 1997.
  • Burgen, Stifte und Schlösser Regionen Waldviertel, Donauraum, Südböhmen, Vysočina, Südmähren ISBN 978-3-9502262-2-5, S. 128 f.
  • Kacetl, Jiří – Lazárek, Petr – Molík, David: Hrady a zámky moravsko-rakouského Podyjí slovem / Burgen und Schlösser des österreichisch-mährischen Thayatals in Wort. Znaim: Südmährisches Museum in Znaim in Zusammenarbeit mit dem Stadtmuseum Retz, 2013. ISBN 978-80-86974-12-5. Online hier: Burgen und Schlösser des österreichisch-mährischen Thayatals
Commons: Drosendorf-Zissersdorf  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2019 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2019), (CSV)
  2. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 1995 in Drosendorf-Zissersdorf. Amt der NÖ Landesregierung, 30. März 2000, abgerufen am 10. August 2019.
  3. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2000 in Drosendorf-Zissersdorf. Amt der NÖ Landesregierung, 4. Februar 2005, abgerufen am 10. August 2019.
  4. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2005 in Drosendorf-Zissersdorf. Amt der NÖ Landesregierung, 4. März 2005, abgerufen am 10. August 2019.
  5. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2010 in Drosendorf-Zissersdorf. Amt der NÖ Landesregierung, 8. Oktober 2010, abgerufen am 10. August 2019.
  6. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2015 in Drosendorf-Zissersdorf. Amt der NÖ Landesregierung, 1. Dezember 2015, abgerufen am 10. August 2019.
  7. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2020 in Drosendorf-Zissersdorf. Amt der NÖ Landesregierung, 26. Januar 2020, abgerufen am 1. März 2020.
  8. Ein Circus im Waldviertel macht Ferien zum Erlebnis! abgerufen am 28. März 2012
  9. Filmclub Drosendorf Website des Vereins, abgerufen 7. Juni 2017.
  10. Wenzel Müller: Moment - Leben heute: Essen, Trinken, Reden. Und ein Film. Ö1-Radiosendung, 7. Juni 2017, 15:30, ORF.at – (25 min) Über den Filmclub Drosendorf, 7 Tage nachhörbar.
  11. Stadtgemeinde Drosendorf-Zissersdorf: Unsere Dörfer: Zissersdorf; abgerufen am 22. Okt. 2017
  12. http://www.reblaus-express.at/
  13. Wenzel Müller: Das Wirtshaus-Kino augustin.or.at, 10. April 2017.