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vom 04.10.2018, aktuelle Version,

Edward Hawke, 1. Baron Hawke

Edward Hawke, 1. Baron Hawke, um 1770 porträtiert

Edward Hawke, 1. Baron Hawke KB PC (* 21. Februar 1705 in London; † 17. Oktober 1781 in Sunbury, Middlesex) war ein englischer Admiral. Er siegte unter anderem in der Seeschlacht am Kap Finisterre und in der Seeschlacht in der Bucht von Quiberon. Zuletzt war er Erster Lord der Admiralität.

Leben

Hawke stammte aus einer bürgerlichen Familie. Der Vater war Anwalt, der Großvater war Kaufmann. Ein Onkel, Martin Bladen, war Mitglied des House of Commons. Diesem verdankte Edward später eine gewisse Patronage, die seine Karriere gefördert hat. Außerdem nahm er später dessen Parlamentssitz ein.

Der Anfang seiner Karriere in der britischen Kriegsmarine war wenig spektakulär. Er trat 1719 oder 1720 in die Royal Navy ein. Nachdem er 1734 Schiffskommandant geworden war, stieg er durch seine Tüchtigkeit weiter auf. Er kommandierte zunächst die Fregatte Flamborough in Westindien. Im Jahr 1743 kehrte er nach Großbritannien zurück und bekam das Kommando über das Linienschiff Berwick mit 70 Kanonen. Mit diesem segelte er ins Mittelmeer. Er nahm während des Österreichischen Erbfolgekrieges 1744 an der Seeschlacht bei Toulon teil. Er besiegte ein gegnerisches Schiff, verließ die Flottenlinie und nahm ein weiteres spanisches Schiff.

Seeschlacht am Kap Finisterre

Im Jahr 1747 wurde er Konteradmiral unter Admiral Peter Warren. Nach der Erkrankung des Admirals übernahm Hawke vertretungsweise das Kommando. In der Zweiten Seeschlacht am Kap Finisterre im Jahr 1747 besiegte er mit seiner wesentlich stärkeren Flotte den französischen Geleitschutz eines großen Konvois. Die gegnerischen Kriegsschiffe wurden größtenteils aufgebracht, wegen eigener schwerer Verluste konnten die Handelsschiffe nicht verfolgt werden. Für diesen Erfolg wurde ihm der Bathorden verliehen. Im selben Jahr wurde er Mitglied des House of Commons für Portsmouth.

Im Mai 1748 wurde Hawke zum Vizeadmiral ernannt. Bis zum Beginn des Siebenjährigen Krieges befehligte er die Kanalflotte. Im Jahr 1755 wurde er Kommandeur der Western Fleet. Noch vor Kriegsbeginn wurden im Rahmen des bereits in Amerika ausgetragenen Kolonialkrieges auf seinen Befehl hin, zusammen 300 französische Handelsschiffe aufgebracht. Damit sollte die französische Mobilisierung gestört werden und es war dies auch eine Reaktion auf den Erfolg französischer Freibeuter.

Hawke wurde 1756 Befehlshaber der Mittelmeerflotte. Sein Versuch, Port Mahon auf Menorca zu entsetzen, scheiterte. Allerdings gelang es ihm, das Auslaufen der französischen Flotte aus Toulon zu verhindern. Seit Februar 1757 war er Admiral der Blauen Flagge der Kanalflotte und blockierte zunächst zusammen mit George Anson, 1. Baron Anson, und später als Befehlshaber die atlantische Küste Frankreichs. Von ihm stammt das Konzept der dauerhaften Blockade der Küste unabhängig vom jeweiligen Wetter. Dieses Verfahren wurde auch in späteren Kriegen erfolgreich angewandt. Dagegen scheiterte eine Expedition gegen die Hafenstadt Rochefort. Nur die Insel Île-d’Aix konnte eingenommen werden. Am 5. April 1758 besiegte er in der Nähe der Insel ein französisches Geschwader, das Nachschublieferungen für die französische Armee in Kanada schützen sollte. Durch den Sieg wurde der Fall von Louisbourg beschleunigt.

Seeschlacht in der Bucht von Quiberon

Hawke blockierte 1759 mit dem ihm unterstellten Schiffen den Hafen von Brest. Die französische Flotte brach aus dem Hafen aus, um eine Invasion in England zu beginnen. Hawke verfolgte und vernichtete die Flotte in einer dreistündigen Schlacht am 20. November in der Bucht von Quiberon. Dadurch verlor die französische Flotte einen großen Teil ihrer Kampfkraft.

Das House of Commons sprach dem Admiral seinen Dank aus und setzte eine Pension von 2000 Pfund aus. Die Regierung dankte ihm nicht. Der Grund war das gespannte Verhältnis Hawkes zu Premierminister William Pitt, 1. Earl of Chatham, und Anson, inzwischen Erster Lord der Admiralität. Danach beteiligte er sich zunächst wieder an der Küstenblockade. Im Oktober 1762 wurde er zum Admiral der Weißen Flagge ernannt. Ein Jahr später wurde er Vizeadmiral von England. Hawkes wurde 1768 Admiral of the Fleet. Zwischen 1766 und 1771 war er Erster Lord der Admiralität. Damit war er Mitglied der Regierung und Oberkommandierender der Marine.

Im Jahr 1776 wurde er zum Baron Hawke, of Towton in the County of York, erhoben. Hawke starb 1781; seinen Titel erbte sein Sohn Martin.

Nach Hawke wurden verschiedene geographische Punkte benannt. Darunter sind Cape Hawke (New South Wales) sowie Hawke Bay in Neuseeland, eine Hawke Bay in Neufundland.

Literatur

  • Georg von Alten (Hrsg.): Handbuch für Heer und Flotte. Bd. 4. Berlin u.a,. 1912 S. 677
  • William Stewart: Admirals of the World. Jefferson, 2009 S. 161f.
  • Mark Grossmann: World Military Leaders. New York, 2007 S. 147f.
Vorgänger Amt Nachfolger
Charles Saunders Erster Lord der Admiralität
1766–1781
John Montagu
Titel neu geschaffen Baron Hawke
1776–1781
Martin Hawke