Wir freuen uns über jede Rückmeldung. Ihre Botschaft geht vollkommen anonym nur an das Administrator Team. Danke fürs Mitmachen, das zur Verbesserung des Systems oder der Inhalte beitragen kann. ACHTUNG: Wir können an Sie nur eine Antwort senden, wenn Sie ihre Mail Adresse mitschicken, die wir sonst nicht kennen!
unbekannter Gast
vom 29.11.2019, aktuelle Version,

Elio Carniel

Elio Carniel (* 7. Juni 1923 in Wiener Neustadt; † 3. Juni 1991 in Katzelsdorf) war ein österreichisch-italienischer Kameramann.

Leben und Wirken

Carniel hatte 1942 als Volontär bei der Wien-Film begonnen und konnte gegen Ende des Krieges – als zu diesem Zeitpunkt italienischer Staatsbürger war er vom Wehrdienst befreit – bereits als Kameraassistent von Richard Angst (z. B. 1944 bei Ulli und Marei) arbeiten. Ab 1945 fand Carniel als Kameramann amerikanischer Wochenschauen Beschäftigung, ab 1948 fotografierte er dokumentarischen Kulturkurzfilme.

Sein Debüt als Chefkameramann beim Spielfilm fiel auf das Jahr 1951. Abgesehen von Helmut Käutners international gefeiertem Partisanen-Drama Die letzte Brücke blieben Carniels Kinoarbeiten auf harmlose Unterhaltung vom Schlage Familie Schimek, Eva küßt nur Direktoren, Immer die Radfahrer, Mariandl und Waldrausch beschränkt.

1963 verließ Carniel den Kinofilm und arbeitete seitdem primär für das Fernsehen, für das er mehrere herausragende Inszenierungen des Regisseurs Michael Kehlmann fotografierte, darunter die Joseph Roth-Verfilmungen Radetzkymarsch, Hiob und Flucht ohne Ende sowie Heldenfrühling, Carniels letzte Kameraarbeit.

Seit den frühen 70er Jahren hatte er einen Lehrauftrag als ordentlicher Professor an der Wiener Hochschule für Film und Darstellende Kunst erhalten. In dieser Position lehrte er im Fach Kamera, war aber auch weiterhin praktisch tätig. 1976 war Carniel an der Gründung des Verbandes österreichischer Kameraleute beteiligt, deren erster Obmann er wurde.

Filmografie

  • 1948: Wien baut auf (Kurzdokumentarfilm)
  • 1950: Stadt am Morgen (Kurzdokumentarfilm)
  • 1951: St. Stephan (Kurzdokumentarfilm)
  • 1951: Hier ist der Weg (Kurzdokumentarfilm)
  • 1951: Wienerinnen im Schatten der Großstadt (Wienerinnen)
  • 1952: Symphonie Wien (Dokumentarfilm)
  • 1952: Alles über Peter (Kurzdokumentarfilm)
  • 1952: Tingeltangel (Praterherzen)
  • 1952: Lavendel – eine ganz unmoralische Geschichte (Lavendel)
  • 1953: Fiakermilli – Liebling von Wien (Die Fiakermilli)
  • 1953: Die Todesarena
  • 1953: Die letzte Brücke
  • 1954: Die junge Stadt (Dokumentarfilm)
  • 1954: Omaru – eine afrikanische Liebesgeschichte (Dokumentarfilm)
  • 1955: Sonnenschein und Wolkenbruch
  • 1956: Wilhelm Tell
  • 1956: Das Hirtenlied vom Kaisertal
  • 1957: Familie Schimek
  • 1957: Einen Jux will er sich machen
  • 1957: Messestadt Wien (Kurzdokumentarfilm)
  • 1957: Österreich (Dokumentarfilm)
  • 1957: Eva küßt nur Direktoren
  • 1957: Auch Männer sind keine Engel (Wiener Luft)
  • 1958: Man ist nur zweimal jung
  • 1958: Immer die Radfahrer

Literatur

  • Kay Weniger: Das große Personenlexikon des Films. Die Schauspieler, Regisseure, Kameraleute, Produzenten, Komponisten, Drehbuchautoren, Filmarchitekten, Ausstatter, Kostümbildner, Cutter, Tontechniker, Maskenbildner und Special Effects Designer des 20. Jahrhunderts. Band 1: A – C. Erik Aaes – Jack Carson. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2001, ISBN 3-89602-340-3, S. 682.