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vom 04.02.2020, aktuelle Version,

Elisabeth Edl

Elisabeth Edl (* 16. Oktober 1956 in Wagna) ist eine österreichische Literaturwissenschaftlerin und Übersetzerin.

Leben und Werk

Elisabeth Edls Familie stammt aus Prigrevica Sveti Ivan in der Vojvodina. Ihre Eltern mussten ihre Heimat 1944 in Richtung Sowjetunion verlassen. 1948 kamen sie nach Österreich, wo sie 1955 die österreichische Staatsbürgerschaft erhielten, so dass die ein Jahr später in der Steiermark geborene Tochter Elisabeth nicht als Staatenlose geboren wurde.[1]

Edl studierte in Graz Germanistik und Romanistik, war von 1983 bis 1995 an der Universität Poitiers Lektorin für deutsche Sprache und Literatur und Lehrbeauftragte an der École Supérieure de Commerce. Parallel dazu begann sie, französische Werke des 20. Jahrhunderts ins Deutsche zu übersetzen: von Simone Weil, Julien Gracq und von dem von ihr sehr geschätzten Julien Green. Übersetzungen von Autoren des 19. Jahrhunderts folgten. Heute lebt Edl als Romanistin und freie Übersetzerin in München.[2][3]

Zitate

Über Edls Arbeit

„Man kann seit Jahren einem Wenigleser, der nur zwei bis drei Bücher im Jahr lesen und dabei keine Enttäuschung erleben möchte, den Ratschlag geben: Lesen Sie einfach alles, was Elisabeth Edl übersetzt. Auf den Einwand des Weniglesers, das komme aber alles aus dem Französischen, kann man gelassen entgegnen, man lese dafür besseres, vielfältigeres und reicheres Deutsch als oft bei der Lektüre deutscher Autoren.“

Andreas Isenschmid : Hanser-Autorenporträt [2]

Edl über ihre Arbeit

„Im Zeichen von Sprache und Dichtung hier einzutreten, ist mir nicht nur Ehre und Vergnügen, ich könnte mir dieses Wortpaar sehr gut auch als Motto über meiner Arbeit vorstellen. Die Dichtung sowieso, aber mit der Sprache im ganz praktischen Sinne habe ich in meinem Beruf vielleicht noch unmittelbarer zu tun als die literaturwissenschaftlichen Kollegen strikt akademischer Richtung, denn ich soll die Literatur nicht nur verstehen, deuten und erklären, sondern sie in ihrer Sprachgestalt selber neu erschaffen.“

Elisabeth Edl : Rede zum Antritt der Mitgliedschaft in der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung, 2009 [1]

Auszeichnungen

Für ihre Übersetzungen und kommentierten Ausgaben französischer Autoren des 19. und 20. Jahrhunderts, darunter Stendhal, Gustave Flaubert, Julien Green, Patrick Modiano und Philippe Jaccottet, erhielt Elisabeth Edl zahlreiche Auszeichnungen.

Veröffentlichungen

Aufsätze

  • mit Wolfgang Matz: Geschichte eines Manuskripts. Über Simone Weils „Cahiers“. In: Bogen 34. Simone Weil. Dienst am Unbedingten. Hanser Verlag, München 1991. ISBN 3-446-99058-5.
  • Wissenschaft und Kunst. Über die Grenzen der Interpretation in der literarischen Übersetzung. In: Mit anderen Worten. Zur Poetik der Übersetzung. 7 Jahre August-Wilhelm-von-Schlegel-Gastprofessur zur Poetik der Übersetzung. Marie Luise Knott (Hrsg.). Matthes & Seitz, Berlin 2014, ISBN 978-3-88221-390-4, S. 151–171.

Herausgeberschaft

Übersetzungen

  1. 1981–1990. List Verlag, München/Leipzig 1995, ISBN 3-471-77666-4.
  2. 1990–1996. List Verlag, München/Leipzig, 1999, ISBN 3-471-79398-4.
  3. 1996–1998. List Verlag, München/Leipzig 2000, ISBN 3-471-79425-5.

Einzelnachweise

  1. 1 2 Elisabeth Edl: Elisabeth Edl. In: deutscheakademie. 2009, abgerufen am 7. November 2018.
  2. 1 2 Elisabeth Edl. In: hanser-literaturverlage.de. Abgerufen am 7. November 2018.
  3. Elisabeth Edl. August-Wilhelm-von-Schlegel-Gastprofessorin im Wintersemester 2013/14. In: fu-berlin.de. Abgerufen am 7. November 2018.
  4. Internetseite Petrarca-Preis
  5. Elisabeth Edl erhält französische Staatsauszeichnung (Memento des Originals vom 28. September 2009 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.hanser-literaturverlage.de.
  6. Romain-Rolland-Preis, abgerufen am 6. Februar 2017