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vom 21.04.2022, aktuelle Version,

Ernst Molden (Schriftsteller)

Ernst Molden, Wien 2009
Chartplatzierungen
Erklärung der Daten
Alben[1]
Ohne di
  AT 64 17.07.2009 (3 Wo.)
Es Lem
  AT 51 10.06.2011 (4 Wo.)
Weidafoan
  AT 36 21.10.2011 (2 Wo.)
Ho rugg (mit Resetarits, Soyka & Wirth)
  AT 6 21.02.2014 (8 Wo.)
Unser Österreich (mit Der Nino aus Wien)
  AT 3 27.03.2015 (9 Wo.)
Schdrom
  AT 15 13.05.2016 (7 Wo.)
Yeah (mit Resetarits, Soyka & Wirth)
  AT 5 12.05.2017 (9 Wo.)
Hurra
  AT 6 06.07.2018 (8 Wo.)
Dei Schwesda waand (mit dem Frauenorchester)
  AT 19 30.11.2018 (2 Wo.)
Wüdnis (mit Ursula Strauss)
  AT 2 22.05.2020 (7 Wo.)
Zirkus (mit Der Nino aus Wien)
  AT 2 26.03.2021 (4 Wo.)
Schdean (mit Resetarits, Soyka & Wirth)
  AT 6 28.05.2021 (5 Wo.)
Neiche Zeid (mit dem Frauenorchester)
  AT 20 11.06.2021 (1 Wo.)

Ernst Molden (* 1967 in Wien) ist ein österreichischer Liedermacher und Schriftsteller.

Herkunft

Ernst Molden ist Sohn der Autorin und Journalistin Hanna und des ehemaligen Verlegers, Schriftstellers und Widerstandskämpfers Fritz Molden. Die Großeltern väterlicherseits, der Journalist Ernst Molden und die Schriftstellerin Paula von Preradovic, waren bekannte Persönlichkeiten. Von seiner Großmutter mütterlicherseits, die sich in seiner Kindheit viel um ihn kümmerte, lernte Ernst Molden Wienerisch[2].

Karriere

Ernst Molden veröffentlichte neben Kolumnen, Essays und Romanen, für die er u. a. mit dem Österreichischen Förderungspreis für Literatur (2000) ausgezeichnet wurde, eine Reihe von Alben mit eigenen Songs. Solo und in wechselnden Formationen (zunächst: Teufel und der Rest der Götter, Ernst Molden und Der Nachtbus, später: Ernst Molden Band) tourte er wiederholt in Österreich und dem deutschsprachigen Ausland.

Ab Mitte der 1990er Jahre trat Ernst Molden (Gitarre und Gesang) mit einer Mischung aus literarischem Vortrag und Chansonprogramm zusammen mit seinem Partner Heinz Kittner (Schlagzeug) auf. Um die Zeit von Nimm mich, Schwester wich der literarische Vortrag immer mehr dem klassischen Rock-Konzert-Rahmen. Ab Haus des Meeres ergänzte Stephan Stanzel (Bass) die Band, mit dem Album Bubenlieder außerdem Sibylle Kefer (zweite Stimme, Querflöte) und ab Ende 2007 Hannes Wirth (zweite Gitarre).

Seit jeher spielt Molden Songs aus jenem dämmrigen Untergrund, der auch die Kulisse für seine Romane abgibt. Thematisch schöpft der „Leonard Cohen Wiens“ (Zitat Falter) bevorzugt aus der reichen urbanen Mythenwelt der Donau-Metropole, aber auch aus seinem privaten Umfeld. Das musikalische Unterfutter verbindet Moldens lange Erfahrung mit dem elektrischen Blues mit zart gesetztem Lokalkolorit – und sei es ein verminderter Akkord, der eine Rockballade nach US-Baumuster auf einmal kaum merklich nach Ottakring entführt.

Ernst Moldens Band, mit der er live auftritt und unter anderem die Alben Wien und Foan eingespielt wurden, ist laut Rainer Krispel (Augustin) eine „tight groovende Musikmaschine“. Gäste wie der Urwiener und Wahl-Londoner Musikjournalist Robert Rotifer und Ex-„Ostbahn Kurti“ Willi Resetarits tragen das ihre dazu bei. Auf dem Album (ohne di, 2009) ist die Besetzung reduziert, präsentiert sich mit Molden (Gesang, Gitarren), Resetarits (Gesang, Mundharmonika), Walther Soyka (Knöpferlharmonika; bekannt auch durch seine Zusammenarbeit mit Roland Neuwirth) und Hannes Wirth (Gitarre; Mitglied der Band A Life, A Song, A Cigarette) in einem intimeren Rahmen. Produziert werden Moldens Alben seit 2006 (Bubenlieder, Wien, Foan und ohne di) von Kalle Laar (Trikont, Temporary Soundmuseum München).

Mit dem Punk-Veteranen Rainer Krispel formierte sich Ernst Molden sporadisch zu The Red River Two.

Im April 2010 präsentierte er im Wiener Rabenhoftheater Häuserl am Oasch, „Ein Singspiel aus dem Wald“. 2011 fungierte er als Juror beim Protestsongcontest.

Im Jahr 2011 brachte er sein 10. Album es lem heraus. Bei den Aufnahmen dazu wirkten neben seiner Band auch Der Nino aus Wien, Klemens Lendl, Willi Resetarits und Robert Rotifer mit. Ebenfalls 2011 wurde sein Stück Rosi, Toni, Tatzelwurm als Figurentheater für Kinder ab 4 Jahren im Wiener Figurentheater LILARUM uraufgeführt.[3]

2012 erschien sein Soloalbum A so a scheena dog. Im Mai 2013 wirkte er bei der Eröffnung der Wiener Festwochen mit. Im September 2013 feierte Hafen Wien Ein Singspiel von den Toten im Rabenhoftheater Premiere.

Im Jahr 2014 erschien das Album Ho rugg. Auf diesem Album sind neben Molden auch Willi Resetarits, Walther Soyka und Hannes Wirth zu hören. Das Album stieg von 0 auf 6 in die Österreichischen Charts ein. 2015 veröffentlichte Molden zusammen mit Der Nino aus Wien das Album Unser Österreich.[4]

Bei der Amadeus-Verleihung 2017 wurde er in der Kategorie „Jazz / World / Blues“ ausgezeichnet.

Mit Ursula Strauss veröffentlichte er 2020 das Album Wüdnis.[5]

Häuserl am Oasch (2010)

Diskografie

  • Hört! (Epic/Sony 1996) (mit: Teufel & der Rest der Götter)
  • Ernst Molden und der Nachtbus (ORF-CD 1999)
  • Nimm mich Schwester (Hoanzl 2003, wiederveröffentlicht BaderMoldenRecordings 2018)
  • Haus des Meeres (Extraplatte 2005)
  • Bubenlieder (monkey./Hoanzl 2006)
  • Wien (monkey./Hoanzl 2008)
  • Foan (monkey./Hoanzl 2008)
  • Ohne di (monkey./Hoanzl 2009)
  • Häuserl am Oasch (monkey./Hoanzl 2010)
  • Es Lem (monkey./Hoanzl 2011)
  • Weida Foan (monkey./Hoanzl 2011)
  • A so a scheena Dog (monkey./Hoanzl 2012)
  • Ho rugg (Molden, Resetarits, Soyka & Wirth, 2014)
  • Unser Österreich (Molden & Der Nino aus Wien, monkey. 2015)
  • Schdrom (monkey. 2016)
  • Yeah (Molden, Resetarits, Soyka & Wirth, 2017)
  • Hurra (Ernst Molden, BaderMoldenRecordings, 2018)
  • Dei Schwesda waand (Ernst Molden & Frauenorchester, 2018)
  • Wüdnis (Molden & Ursula Strauss, 2020)
  • Zirkus (Molden & Der Nino aus Wien, BaderMoldenRecordings, 2021)
  • Schdean (Molden, Resetarits, Soyka & Wirth, BaderMoldenRecordings, 14. Mai 2021)
  • Neiche Zeid (Ernst Molden & das Frauenorchester, BaderMoldenRecordings, 28. Mai 2021)

Bibliographie

  • Der Basilisk, Theaterstück, UA Schauspielhaus, Wien 1991.
  • In Nach-Italien, Theaterstück, UA Theatertreffen, Berlin 1992.
  • Weisser Frühling, Dubrovnik nach dem Krieg, Essay mit Fotos von Gerhard Wartha, Ibera, European University Press, Wien 1994, ISBN 3-900436-13-4.
  • Die Krokodilsdame, Roman, Knaus, München 1997
  • Biedermeier, Roman, Deuticke 1997
  • Austreiben, Roman, Deuticke, Wien 1999
  • Doktor Paranoiski, Roman, Deuticke, Wien 2001
  • Blue Biedermeier, Hörspiel, 2003
  • Christbaum kaufen, baden gehen, Kolumnen, Deuticke, Wien 2003
  • Wien: Hinweise zum Umgang mit einer alten Seele (mit Fotos von Niki Similache), Deuticke, Wien / München 2004, ISBN 978-3-216-30693-7.
  • Wien Mitte. Ein Wochenbuch. Deuticke, Wien 2014, ISBN 978-3-552-06242-9.
  • Das Nischenviech: Die wilden Tiere meines Lebens, mit Helmut Pokornig und Carl Manzano, Zsolnay-Verlag/Deuticke, Wien 2019, ISBN 978-3-552-06393-8.

Filme

  • Der Blues von Wien (ein Film von Jürgen Moors, 2006)

Auszeichnungen

Literatur

Commons: Ernst Molden  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Quellen

  1. Chartplatzierungen in Österreich, austriancharts.at
  2. Armin Thurnher (Hrsg.): "Das Wienerische gibt den Weg vor". Falter 19/21. Falter Zeitschriften Gesellschaft m.b.H., Wien 12. Mai 2021.
  3. Eintrag auf Lilarum
  4. Wegweisende Wurzelforschung wienerzeitung.at
  5. Ursula Strauss veröffentlicht mit Ernst Molden das Album "Wüdnis". In: vivanty.de. 6. Mai 2020, abgerufen am 7. Mai 2020.
  6. Amadeus Austrian Music Awards 2022: Die Gewinner in der Kategorie JAZZ/WORLD/BLUES sind… In: aama.at. Abgerufen am 21. April 2022.