Wir freuen uns über jede Rückmeldung. Ihre Botschaft geht vollkommen anonym nur an das Administrator Team. Danke fürs Mitmachen, das zur Verbesserung des Systems oder der Inhalte beitragen kann. ACHTUNG: Wir können an Sie nur eine Antwort senden, wenn Sie ihre Mail Adresse mitschicken, die wir sonst nicht kennen!
unbekannter Gast
vom 08.07.2021, aktuelle Version,

Eugen Kumičić

Eugen Kumičić

Eugen (Evgenij) Kumičić (* 11. Januar 1850 in Brsec, Istrien (seinerzeit Österreich-Ungarn); † 13. Mai 1904 in Zagreb) war ein kroatischer Lehrer, Politiker und Schriftsteller. Er gilt als Pionier des kroatischen Naturalismus.

Leben und Werk

Nach Abschluss seines Philosophiestudiums aus Wien in seine Heimat zurückgekehrt, war Kumičić zunächst für etliche Jahre als Gymnasiallehrer in Split, Zadar und Zagreb tätig – unterbrochen von Studienaufenthalten in Paris und Venedig zwecks Erlernens des Französischen und Italienischen. Dem Aufenthalt in Frankreich verdankte er die Bekanntschaft mit der naturalistischen Literatur, federführend von Zola vertreten. Sie hatte sich der Gegenwart und dem keineswegs nur „schönen“ Alltag der kleinen Leute zugewandt. Kumičić gilt als der Autor, der diese Sichtweise, vor allem mit seinem Essay O romanu (Über den Roman) von 1883 und mit seinen Dramen Sestre (Schwestern) von 1890 und Obiteljska tajna (Das Familiengeheimnis) von 1891, in die kroatische Literatur eingeführt hat.[1] Auch der Einfluss Turgenews in Kroatien soll auf ihn zurückgehen.[2]

Um 1880 wurde Kumičić zugleich in der Zagreber literarischen Szene wie in der nationalistischen Politik seines Landes aktiv, das unter der Herrschaft Österreich-Ungarns stand. Er begrüßte die Ideen Ante Starčevićs und schloss sich dessen Partei des Rechts an, für die er Pressearbeit leistete und ab 1884 auch im Sabor, dem kroatischen Parlament, saß. Kumičić schrieb neben einigen Dramen und Essays zahlreiche Romane oder Erzählungen[3], die auch durchaus vielgelesen wurden – wahrscheinlich nicht zuletzt, weil sie trotz des „naturalistischen“ Einschlages dem Einfluss August Šenoas verhaftet waren und entsprechend „romantisierende Züge“ zeigten.[4] In seinen letzten Lebensjahren verfasste Kumičić nur noch Historische Romane.

Literatur

  • Kerubin Šegvić: Eugen Kumičić, pisac i političar, 1850-1904. Zagreb 1930.
  • Milan Ogrizovic: Kumičić u svojim djelima. In: Hrvatska knjizevna kritika. 5, Zagreb 1964, Seite 219–229.
  • Mira Sertić: Stilske osobine hrvatskoga historijskog romana. In: Hrvatska knjizevnost prema evropskim knjizevnostima. Zagreb 1970, Seite 221–229.
  • Miroslav Šicel: Povijesni romani Eugen Kumičić. In: Croatica. Band 2, Zagreb 1971, Seite 177–200.
  • Miroslav Vaupotić: Knjizevno djelo Eugen Kumičić. In: Eugen Kumičić: Gospoda Sabina. Zagreb 1974, Seite 5–22 (mit Bibliographie).
  • Šeper: Kumičić Eugen. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 4, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1969, S. 345.

Einzelnachweise

  1. McGraw-Hill: Encyclopedia of World Drama. Band 1, 1984, Seite 197, online hier, abgerufen am 19. Dezember 2011.
  2. Robert A. Kann: A History of the Habsburg Empire. London 1974, Seite 531, online hier, abgerufen am 19. Dezember 2011.
  3. Schriften bei WorldCat.
  4. Kindlers Neues Literaturlexikon in der Ausgabe München 1988.