Wir freuen uns über jede Rückmeldung. Ihre Botschaft geht vollkommen anonym nur an das Administrator Team. Danke fürs Mitmachen, das zur Verbesserung des Systems oder der Inhalte beitragen kann. ACHTUNG: Wir können an Sie nur eine Antwort senden, wenn Sie ihre Mail Adresse mitschicken, die wir sonst nicht kennen!
unbekannter Gast
vom 31.03.2022, aktuelle Version,

Ferdinand Karl (Österreich-Tirol)

Erzherzog Ferdinand Karl von Österreich-Tirol

Ferdinand Karl von Österreich (* 17. Mai 1628 in Innsbruck; † 30. Dezember 1662 in Kaltern) war ein Erzherzog von Österreich und von 1646 bis 1662 Landesfürst von Tirol.

Leben

Ferdinand war der Sohn von Leopold V. und Claudia de’ Medici und damit Neffe von Kaiser Ferdinand II. Er übernahm mit seiner Volljährigkeit 1646 die Regierungsgeschäfte seiner Mutter, die diese seit dem Tod seines Vaters im Jahr 1632 ausgeübt hatte. Zur Finanzierung seines ausschweifenden Lebensstils verkaufte und verpfändete er Güter und Rechte. So verschwendete er etwa die riesige Entschädigungssumme, die Frankreich den Tiroler Habsburgern für die endgültige Abtretung der im Krieg verlorenen linksrheinischen Besitzungen (Elsass, Sundgau) sowie Breisach zahlen musste. In seine Zeit fällt auch die Festlegung der staatsrechtlich eindeutigen Grenze zu Graubünden 1652.

1635 wurde er Mitglied des Ordens vom Goldenen Vlies. Ferdinand Karl regierte absolutistisch, berief nach 1648 keinen Landtag mehr ein und ließ seinen Kanzler Wilhelm Biener nach einem Geheimprozess 1651 rechtswidrig hinrichten. 1655 trat die schwedische Königin Christine in der Innsbrucker Hofkirche zum katholischen Glauben über.

Unter seiner Amtszeit gelangte die italienische Oper am Innsbrucker Hof zu einer europäischen Bedeutung. Chorleiter am Hof war der angesehene Komponist Antonio Cesti und zu den italienischen Musikern gehörte der zuvor an Christines Hof engagierte Komponist und Gitarrist Bartolotti.[1] Ab 1658 war auch Laurentius von Schnüffis – vorher fahrender Komödiant, nach des Regenten Tod Kapuziner und als solcher ein bedeutender Prediger und Dichter – als Hofschauspieler in Innsbruck.

Nachkommen

Anna de’ Medici

Mit Anna de’ Medici[2] (1616–1676), Tochter seines Onkels mütterlicherseits Cosimo II. von Florenz, und der Maria Magdalena, seiner Tante väterlicherseits, vermählte er sich am 10. Juni 1646. Er heiratete also seine zweifache Cousine, sowohl mütterlicherseits als auch väterlicherseits; beide Ehepartner hatten die identischen vier Großeltern. Aus der Ehe gingen folgende Kinder hervor:

Literatur

Commons: Archduke Ferdinand Charles of Austria  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. James Tyler: A guide to playing the baroque guitar. Indiana University Press, Bloomington und Indianapolis 2011, ISBN 978-0-253-22289-3, S. 70.
  2. Wurzbach: Anna von Florenz. Nr. 30. In: Biographisches Lexikon. 6. Theil. Wien 1860, S. 153 (Digitalisat).
Vorgänger Amt Nachfolger
Claudia de’ Medici (Regentschaft) Landesfürst von Tirol
1646–1662
Sigismund Franz