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vom 17.10.2021, aktuelle Version,

Flirsch

Flirsch
Wappen Österreichkarte
Flirsch (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Tirol
Politischer Bezirk: Landeck
Kfz-Kennzeichen: LA
Fläche: 31,05 km²
Koordinaten: 47° 9′ N, 10° 25′ O
Höhe: 1154 m ü. A.
Einwohner: 991 (1. Jän. 2021)
Bevölkerungsdichte: 32 Einw. pro km²
Postleitzahl: 6572
Vorwahl: 05447
Gemeindekennziffer: 7 06 05
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Dorf 109
6572 Flirsch
Website: www.flirsch.tirol.gv.at
Politik
Bürgermeister: Roland Wechner
Gemeinderat: (Wahljahr: 2016)
(11 Mitglieder)

3 Allgemeine Bürgerliste, 4 Lebenswertes Flirsch - LWF, 2 Wirtschafta, 2 Wir für alle

Lage von Flirsch im Bezirk Landeck
KapplKaunertalLandeckSeeSpissTirol
Lage der Gemeinde Flirsch im Bezirk Landeck (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap

Gemeindeamt, ehemalige Villa Draxl
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

Flirsch ist eine Gemeinde mit 991 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2021) im Bezirk Landeck, im Bundesland Tirol (Österreich).

Geografie

Ansicht von Flirsch im Frühjahr 2003

Der Ort liegt im Stanzer Tal zwischen Landeck und dem Arlberg.

Gemeindegliederung

Die Gemeinde besteht aus mehreren Ortsteilen und Weilern auf beiden Seiten der Rosanna.

Die Gemeinde liegt im Gerichtsbezirk Landeck.

Nachbargemeinden

Kaisers (RE) Zams
Pettneu am Arlberg Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Strengen
Kappl

Geschichte

Frühzeitliche Funde belegen eine Besiedlung lange Zeit vor der ersten urkundlichen Erwähnung in der Mitte des 14. Jahrhunderts. Damals wurde in diesem Gebiet überwiegend rätoromanisch gesprochen. Der Ortsteil „Persir“ (das heutige Zentrum) wird 1275 erstmals erwähnt. Zahlreiche Sprachreste zeugen noch heute von den rätoromanischen Vorfahren (vgl. Flur- und Hausnamen wie Basur, Troschana, Parseier etc.). Den Namen Flirsch leiteten frühere sprachwissenschaftliche Forschungen ebenfalls aus dem Rätoromanischen ab. 1358 im Starkenberger Urbar erstmals als „Fluers“ erwähnt, soll er floris – Frühlingsblume bedeuten. Entsprechend dieser Deutung wurde der Gemeinde am 23. Juli 1974 das Wappen, 6 gelbe Krokusse auf blauem Grund, verliehen. Eine andere Deutung leitet den Gemeindenamen vom romanischen Namen für ‚Blumbesuch‘, ein altes Wort für Weiderecht, ab.[1]

Im Jahre 1385 wird erstmals von einem Priester in Flirsch berichtet. Wann jedoch die erste Kirche errichtet wurde, konnte bisher nicht geklärt werden. Archäologische Befunde stehen zurzeit noch aus. Der heutige, dem hl. Bartholomäus geweihte Sakralbau wurde 1740–1751 größtenteils neu errichtet, wobei zentrale Elemente des gotischen Vorgängerbaus (Turm) integriert wurden. Die letzte Erweiterung erfolgte 1811–1812 unter den Baumeistern Johann Josef Senn und Augustin Wolf.

Im Spätmittelalter war Flirsch Teil der Urpfarre St. Jakob und erhielt erst 1528 eine eigene Kaplanei bzw. 1626 eine Kuratie. 1891 wurde Flirsch zur Pfarre erhoben.

Im Jahre 1813 erging an die Ortschaft Flirsch der behördliche Auftrag, eine selbständige Gemeinde zu bilden. Vorher war Flirsch ein Bestandteil der Nachbargemeinden.

Durch den Bau der Arlbergbahn in den Jahren 1880–1884 wurde Flirsch an den internationalen Bahnverkehr angeschlossen.

Seit 2006 ist die Arlberg Schnellstraße mit dem, den Strenger Tunnel enthaltenden, letzten Teilstück von Pians nach Flirsch durchgehend auf der Ostrampe befahrbar.

Bevölkerungsentwicklung

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Pfarrkirche Flirsch
  • Katholische Pfarrkirche Flirsch hl. Bartholomäus: Pfarrkirche mit Friedhof, Totenkapelle, Kriegerdenkmal und Widum
  • Kapelle hl. Antonius, östlich am Berghang
  • Lourdeskapelle, nördlich oberhalb des Dorfes
  • Kapelle, beim Gasthof Arlberg
  • Gondebachbrücke, Holzbrücke aus dem 19. Jahrhundert

Wirtschaft und Infrastruktur

Überregionale Bedeutung erhielt die Gemeinde im späten 19. Jahrhundert. 1886 gründete A. Draxl eine Schafwollfabrik, die sehr bald erweitert werden musste. Bereits 1898 wird die Fabrik in dem Jubiläumsband Die Großindustrie Österreichs erwähnt. Die Gemeinde Flirsch wurde durch die Draxl’sche Firma zu einer der wohlhabendsten Gemeinden im Bezirk Landeck. Nach mehrmaligem Verkauf wurde die Fabriksanlage 1964 schließlich stillgelegt. Die 1903–1905 im Stil des Historismus erbaute Fabrikantenvilla wurde 1968 von der Gemeinde erworben und dient heute als Rathaus.

Wirtschaftlich orientiert sich die Gemeinde heute hauptsächlich am (Winter-)Tourismus. Die nur 12 km entfernte Tourismushochburg St. Anton am Arlberg wirkt dabei belebend.

Die Anzahl der jährlichen Übernachtungen lag im Zeitraum von 2011 bis 2019 zwischen 100.000 und 120.000 und sank 2020 auf 56.000 ab.[2]

Verkehr

  • Bahn: Durch den Bau der Arlbergbahn in den Jahren 1880–1884 wurde Flirsch an den internationalen Bahnverkehr angeschlossen. Durch die Eisenbahn (wie auch durch die Draxl’sche Fabrik) änderte sich der einst vorwiegend bäuerlichen Struktur des Ortes und seiner Bevölkerung. Der Ort hat heute zwar noch einen Bahnhof, der Personennahverkehr im Tal wurde jedoch eingestellt.
  • Bus: Der öffentliche Verkehr wird mit Regionalbussen betrieben.
  • Straße: 1978 wurde die Arlbergschnellstraße eröffnet, seither erreicht man den Ort auch leicht mit dem Auto. Eine Lärm-Entlastung brachte der Flirscher Tunnel, denn nun wird der Autoverkehr am Ort vorbei geleitet.

Politik

Gemeinderat

Die Gemeinderat hat insgesamt 11 Mitglieder.

Partei 2016[3] 2010[4]
% Mandate % Mandate
Lebenswertes Flirsch 29,75 4 22,24
Allgemeine Bürgerliste 27,29 3 23,28
Wirtschafta 22,18 2 22,24
Wir für alle 20,77 2 21,90
Gemeinsam für Flirsch 10,34

Bürgermeister

Bürgermeister seit 1956 waren:[5]

  • 1956–1959 Franz Ehart[6]
  • 1959–1965 Josef Traxl
  • 1965–1968 Rudolf Wechner
  • 1968–1982 Erwin Matt
  • 1982–1989 Josef Pfeifer
  • 1989–2004 Bruno Traxl
  • seit 2004 Roland Wechner

Wappen

Blasonierung: In Blau sechs goldene Krokusse, eine gestürzte Spitze bildend.[7]

Das 1974 verliehene Gemeindewappen symbolisiert mit den Krokussen den Ortsnamen, der als „Frühlingsweide“ gedeutet wird.[8]

Persönlichkeiten

Literatur

  • Rudolf Kathrein: Heimat Flirsch im Wandel der Zeit. Flirsch 1985.
Commons: Flirsch  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Peter Anreiter, Christian Chapman, Gerhard Rampl: Die Gemeindenamen Tirols: Herkunft und Bedeutung (= Veröffentlichungen des Tiroler Landesarchives). Wagner, Innsbruck 2009, ISBN 3-7030-0449-5, S. 343 ff.
  2. Ein Blick auf die Gemeinde Flirsch, Übernachtungen. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 24. September 2021.
  3. Gemeinderatswahlergebnis 2016. Land Tirol, abgerufen am 24. September 2021.
  4. Gemeinderatswahlergebnis 2010. Land Tirol, abgerufen am 24. September 2021.
  5. Die Gemeinde. Gemeinde Flirsch, abgerufen am 24. September 2021.
  6. Liste der ehemaligen Bürgermeister ab 1956 auf der Homepage der Gemeinde Flirsch
  7. Landesgesetzblatt für Tirol, Nr. 47/1974. (Digitalisat)
  8. Eduard Widmoser: Tiroler Wappenfibel. Tyrolia-Verlag, Innsbruck 1978, ISBN 3-7022-1324-4, S. 38.


Weiteres:#

-- Pachl W, Samstag, 20. Februar 2016, 08:32