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vom 28.03.2022, aktuelle Version,

Franz Lorenz Richter

Franz Lorenz Richter (* 9. August 1722; † 13. Februar 1785 in Freistadt) war ein Orgelbaumeister aus Freistadt in Oberösterreich.

Leben und Wirken

Er war der Sohn des Orgelmachers Josef Richter und dessen Ehefrau Justina und entstammt somit der zu diesem Zeitpunkt bereits in mehreren Generationen in Linz ansässigen Orgelbauerfamilie Richter.[1]

Seine Ausbildung erhielt er bei seinen Stiefvätern[2] Johann Häckhlinger und Nikolaus Rummel in Linz sowie bei seinem Vater Franz Anton Richter in Brünn. Er arbeitete zunächst als Geselle bei Orgelbauer Anton Preysinger in Freistadt, der auch das Amt eines Stadtrichters bekleidet und der 1751 verstirbt.

Am 17. Juli 1752 heiratete er die Witwe Anton Preysingers (* 1710; † 27. Februar 1751), Rosa Maria Theresia Gubetta (* 1727, † 9. Juli 1771). Die beiden hatten insgesamt sieben Kinder, von denen nur Lorenz Jakob Joseph (* 23. Juli 1758), Maria Anna Josepha (* 12. September 1767) und Franz Johann (* 12. April 1769) das Erwachsenenalter erreichten.

Er führte die Orgelbauwerkstatt in Freistadt in der Eisengasse Nr. 42 von 1753 bis 1785 weiter. Deren Wirkungskreis erstreckte sich über Ober- und Niederösterreich sowie ins südliche Böhmen.

Orgelbauwerkstatt

Franz Lorenz Richter-Orgel in der Pfarrkirche Kefermarkt
Franz Lorenz Richter-Orgel in der Pfarrkirche Münzbach

Er führte das von Preisinger verwendete, sonst unübliche, Konzept der Anlage mit Hauptwerk und Brüstungspositiv weiter.[3][4] Einfluss hatten auch Nikolaus Rummel der Ältere beziehungsweise die Brünner Orgelwerkstätte.[5]

Zu den besterhaltenen Orgeln des Orgelbaumeisters zählt die Orgeln in Kefermarkt (noch mit originalem Spieltisch). Mehr oder weniger stark verändert die Orgeln in Neumarkt im Mühlkreis, Münzbach, St. Leonhard bei Freistadt, Lasberg, Sankt Peter bei Freistadt, Meggenhofen und Unterweißenbach.

Nur noch das Gehäuse Richters ist erhalten geblieben in Bad Leonfelden (Maria Schutz am Bründl), Freistadt (Liebfrauenkirche), möglicherweise auch Sankt Stefan am Walde.

Nicht mehr erhalten geblieben sind die Orgeln in Windhaag bei Freistadt, Zell bei Zellhof, Gallneukirchen, Wartberg ob der Aist, Feldkirchen an der Donau und Walding.

Beispielhafte Aufzählung von Franz-Lorenz-Richter-Orgeln

Mit Lorenz Richters Orgelwerken hat sich R. G. Frieberger genauer befasst:[6][7]

Literatur

Commons: Franz Lorenz Richter  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Toriser 1999, S. 112ff.
  2. Toriser 1999, S. 115ff.
  3. Eberstaller Oskar: Orgeln und Orgelbauer in Österreich. Graz 1955, S. 92f.
  4. Frieberger 1984, S. 152ff.
  5. Toriser 1999, S. 180.
  6. Frieberger 1984, S. 152–168.
  7. Toriser 1999, S. 159f.
  8. Tips Freistadt vom 19. Juli 2011 (Memento des Originals vom 27. Januar 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.tips.at abgefragt am 17. Oktober 2011
  9. Strahlendes C-Dur. Aus einem fast hoffnungslosen Zustand konnte das Orgelpositiv von Lorenz Franz Richter in Freistadt (OÖ) gerettet werden. In: bda.gv.at. Bundesdenkmalamtes, 16. April 2013, abgerufen am 23. September 2019.