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vom 20.05.2022, aktuelle Version,

Friedhelm Frischenschlager

Friedhelm Frischenschlager (2014)
Friedhelm Frischenschlager im Jahr 1984 als österreichischer Verteidigungsminister

Friedhelm Frischenschlager (* 6. Oktober 1943 in Salzburg) ist ein österreichischer Politiker (zunächst FPÖ, ab 1993 LIF).

Leben

Nach dem Studium der Rechte an der Universität Wien (Dr. iur.) 1963 bis 1969 und hochschulpolitischen Tätigkeiten in den 1960er Jahren fand Frischenschlager in den 1970er Jahren über die Salzburger Kommunalpolitik den Weg in den Nationalrat (1977 bis 1983; 1986 bis 1996). Während der SPÖ-FPÖ-Koalition unter Fred Sinowatz und Norbert Steger bekleidete er das Amt des Bundesministers für Landesverteidigung (1983 bis 1986).

Aufsehen erregte Frischenschlager, als er 1985 den NS-Kriegsverbrecher Walter Reder, ehemals SS-Sturmbannführer, der als Befehlshaber beim Massaker von Marzabotto, des schlimmsten Kriegsverbrechens deutscher Truppen in Italien, zu lebenslanger Haft verurteilt worden war, bei dessen Rückkehr nach Österreich per Handschlag begrüßte.[1][2] Später bedauerte Frischenschlager mangelnde Sensibilität in dieser Angelegenheit.[3] Oftmals wird behauptet, dass es gerade mit der Diskussion um den „Reder-Skandal“ zum ersten Mal zu einer breiteren Auseinandersetzung mit der nationalsozialistischen Vergangenheit vieler Österreicher kam.[4][5]

Von 1986 bis 1990 bekleidete er das Amt des Klubobmanns des FPÖ-Parlamentsklubs. 1993 verließ er gemeinsam mit Heide Schmidt und anderen Abgeordneten die FPÖ wegen Differenzen über die EG-Politik, den Minderheitenschutz, die Integration von Einwanderern und den politischen Stil und gründete das Liberale Forum (LIF). Von 1996 bis 1999 war Frischenschlager Abgeordneter des LIF zum EU-Parlament (MdEP).

Von 2005 bis 2007 war Frischenschlager Generalsekretär des Dachverbandes UEF (Union Europäischer Föderalisten).

Im November 2007 wurde Friedhelm Frischenschlager zum neuen Bundesvorsitzenden der Europäischen Föderalisten Österreichs gewählt.

Auszeichnungen

Commons: Friedhelm Frischenschlager  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. spiegel.de 28. Januar 1985: Verlorener Sohn
  2. Barbara Tóth: Der Handschlag. Die Affäre Frischenschlager-Reder. Dissertation an der Universität Wien, Wien 2010 (Volltext (PDF; 1,5 MB), 10. Juni 2010.)
  3. Die Presse: 1985: Ein Handschlag mit fatalen Folgen. In: Die Presse, 23. Jänner 2010.
  4. Carlo Gentile. Wehrmacht und Waffen-SS im Partisanenkrieg: Italien 1943–1945, Verlag Ferdinand Schöningh, 2012, ISBN 9783657765201, S. 239–250.
  5. Barbara Tóth. Der Handschlag. Die Affäre Frischenschlager-Reder, Dissertation, Betr.: Prof. Dr. Oliver Rathkolb (Wien 2010), S. 112-168
  6. Aufstellung aller durch den Bundespräsidenten verliehenen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich ab 1952 (PDF; 6,9 MB)