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vom 04.06.2020, aktuelle Version,

Friedrich August, Herzog von York und Albany

Friedrich August, Herzog von York und Albany
Joshua Reynolds: Frederick Augustus, Duke of York and Albany (1788)

Prinz Friedrich August, Prinz von Großbritannien und Irland aus dem Haus Hannover, Herzog von York und Albany, Herzog zu Braunschweig und Lüneburg, Bischof von Osnabrück (* 16. August 1763 in London; † 5. Januar 1827 ebenda) war der letzte Fürstbischof des Hochstifts Osnabrück und britischer Feldmarschall.

Leben

Friedrich August war der zweite Sohn Georgs III. von Großbritannien. Er wurde bereits als Säugling am 27. Februar 1764 von seinem Vater zum Bischof von Osnabrück bestimmt. Das Hochstift Osnabrück wurde aufgrund der Regelungen des Westfälischen Friedens abwechselnd von einem katholischen Bischof und einem lutherischen Bischof aus dem Herzogtum Braunschweig-Lüneburg regiert.

Herzog von York und Albany war er ab dem 27. November 1784.

In Berlin unter Friedrich des Großen Augen zum Soldaten herangebildet und 1791 mit Prinzessin Friederike von Preußen, der ersten Tochter von Friedrich Wilhelm II. vermählt, wurde er 1793 zum Befehlshaber der britisch-hannoverschen Armee in den Niederlanden ernannt. Nach der Einnahme von Valenciennes unternahm er die Belagerung von Dünkirchen, erlitt hier zwischen dem 6. und 8. September eine Niederlage und zog sich 1794 nach Niedersachsen zurück, wo sich die Reste des Heers nach Großbritannien einschifften. Ungeachtet dieser Misserfolge, durch welche seine militärische Unfähigkeit als hinlänglich bewiesen erschien, ernannte ihn der König 1795 zum Feldmarschall und Oberbefehlshaber des britischen Heeres. 1799 mit der Leitung der britisch-russischen Expedition nach Holland betraut, wurde Friedrich August von Brune bei Bergen op Zoom am 19. September und bei Castricum am 6. Oktober geschlagen. Am 18. Oktober ergab er sich in der Kapitulation von Alkmar, in deren Folge sich die Verbündeten einschifften.

Am 29. Oktober 1802 legte er die Herrschaft als Bischof über das Hochstift Osnabrück nieder, welches bereits am 3. Juni 1802 von den Franzosen dem Kurfürstentum Braunschweig-Lüneburg als erbliches Fürstentum zugesprochen worden war; der Reichsdeputationshauptschluss vom 25. Februar 1803 bestätigte dies.

1809 verwickelte ihn ein Zwist mit seiner Mätresse Mary Anne Clarke, die einen förmlichen Handel mit Offizierstellen trieb und einem Mitglied des Unterhauses, Oberst Wardle, Mitteilungen über die Heeresverwaltung machte, in einen Skandalprozess. Die eingeleitete Untersuchung endete zwar mit Frederick von Yorks Freispruch, doch war die öffentliche Meinung so entschieden gegen ihn, dass er am 20. März 1809 seinen Oberbefehl niederlegte.

Gleichwohl wurde er von seinem Bruder, dem Prinz-Regenten, schon im Mai 1811 wieder in die Stelle eines Feldmarschalls und Oberbefehlshabers des Heers eingesetzt. An den parlamentarischen Verhandlungen des Oberhauses nahm er nur als Gegner der Katholikenemanzipation Anteil. Kaiser Franz I. verlieh ihm im Juni 1814 für seine Verdienste im Kampf gegen Napoleon das Großkreuz des Maria-Theresien-Ordens und ernannte ihn zum österreichischen Feldmarschall.[1]

Seit 1820 britischer Thronfolger, starb er jedoch kinderlos am 5. Januar 1827. Ihm ist in London im St. James’s Park ein Denkmal errichtet worden.

Literatur

Commons: Friedrich August, Herzog von York und Albany  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Jaromir Hirtenfeld: Der Militär-Maria-Theresien-Orden und seine Mitglieder. Wien 1857, S. 1122.
Vorgänger Amt Nachfolger
Titel neu geschaffen Herzog von York und Albany
Earl of Ulster
1784–1827
Titel erloschen
Jeffrey Amherst Oberbefehlshaber der britischen Armee
1795–1809
Sir David Dundas
Sir David Dundas Oberbefehlshaber der britischen Armee
1811–1827
Arthur Wellesley, 1. Herzog von Wellington
Clemens August I. von Bayern Fürstbischof von Osnabrück
1764–1802
Paulus Melchers