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vom 21.03.2021, aktuelle Version,

Gerichtsbezirk Schlanders

Ehemaliger  Gerichtsbezirk
Schlanders
Basisdaten
Bundesland Tirol
Bezirk Schlanders
Sitz des Gerichts St. Leonhard
Vorlage:Infobox Gerichtsbezirk/Wartung/Keine Kennziffer
zuständiges Landesgericht  Bozen
Fläche 845,78 km2
(1910)
Einwohner 12.418
Aufgelöst 1919
Abgetreten an Italien

Der Gerichtsbezirk Schlanders war ein dem Bezirksgericht Schlanders unterstehender Gerichtsbezirk in der Gefürsteten Grafschaft Tirol. Der Gerichtsbezirk umfasste Teile des Vinschgaus und gehörte zuletzt zum Bezirk Schlanders. Nach dem Ersten Weltkrieg musste Österreich den gesamten Gerichtsbezirk an Italien abtreten.

Geschichte

Der Gerichtsbezirk Schlanders wurde durch eine 1849 beschlossene Kundmachung der Landes-Gerichts-Einführungs-Kommission geschaffen und umfasste ursprünglich die 27 Gemeinden Allitz, Eyrs, Freiberg, Gallsaun, Göflau, Goldrain, Kastelbell, Kortsch, Laas, Latsch, Latschinig, Marein, Martell, Morter, Rödersberg, Schlanders, Sonnenberg, Staben, Tabland, Tanas, Tannberg, Tarsch, Trumsberg, Tschars, Tschengls, Vetzan und Vorberg.[1]

Der Gerichtsbezirk Schlanders bildete im Zuge der Trennung der politischen von der judikativen Verwaltung[2] ab 1868 gemeinsam mit den Gerichtsbezirken Meran, Glurns, Passeier und Lana den Bezirk Meran.[3]

Die Gerichtsbezirke Schlanders und Glurns wurden ab dem 1. Oktober 1901 als eigenständiger Bezirk Schlanders vom Bezirk Meran abgespalten.[4]

Der Gerichtsbezirk Schlanders wies 1869 eine Bevölkerung von 12.285 Personen auf.[5] 1910 wurden für den Gerichtsbezirk 12.418 Personen ausgewiesen, von denen 12.410 Deutsch (99,9 %) und 7 Italienisch oder Ladinisch (0,1 %) als Umgangssprache angaben.[6]

Durch die Grenzbestimmungen des am 10. September 1919 abgeschlossenen Vertrages von Saint-Germain wurde der Gerichtsbezirk Schlanders zur Gänze Italien zugeschlagen.

Gerichtssprengel

Der Gerichtssprengel umfasste 1910 die 25 Gemeinden Allitz, Eyrs, Gallsaub, Göflan, Goldrain, Kastelbell, Kortsch, Laas, Latsch, Latschinig, Martell, Morter, Nördersberg, St. Martin am Vorberg, Schlanders, Schnals, Sonnenberg, Staben, Tabland, Tannas, Tarsch, Tomberg, Tschars, Tschengls und Vetzan.

Einzelnachweise

  1. Landesgesetz- und Regierungsblatt für das Kronland Tirol und Vorarlberg. 1850, I. Stück, Nr. 1: Kundmachung der Landes-Gerichts-Einführungs-Kommission vom 29. November 1849, über die Gerichts-Organisierung in dem Kronlande Tirol und Vorarlberg
  2. Reichs-Gesetz-Blatt für das Kaiserthum Oesterreich. Jahrgang 1868, XVII. Stück, Nr. 44. „Gesetz vom 19. Mai 1868 über die Einrichtung der politischen Verwaltungsbehörden in den Königreichen …“
  3. Reichs-Gesetz-Blatt für das Kaiserthum Oesterreich. Jahrgang 1868, XLI. Stück, Nr. 101: Verordnung vom 10. Juli 1868
  4. Reichsgesetzblatt für die im Reichsrath vertretenen Königreiche und Länder 1901, LX. Stück, Nr. 139: „Kundmachung des Ministeriums des Innern, betreffend die Errichtung einer Bezirkshauptmannschaft in Schlanders in Tirol“
  5. k. k. Statistische Central-Commission (Hrsg.): Orts-Repertorium der gefürsteten Grafschaft Tirol und Vorarlberg. Auf Grund der Volkszählung vom 31. December 1869 bearbeitet. Innsbruck 1873, S. 49
  6. k. k. Statistische Zentralkommission (Hrsg.): Spezialortsrepertorium von Tirol und Vorarlberg. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. Dezember 1910. Wien 1917, S. 85

Literatur

  • k. k. Statistische Central-Commission (Hrsg.): Orts-Repertorium der gefürsteten Grafschaft Tirol und Vorarlberg. Auf Grund der Volkszählung vom 31. December 1869 bearbeitet. Innsbruck 1873
  • k. k. Statistische Zentralkommission (Hrsg.): Spezialortsrepertorium von Tirol und Vorarlberg. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. Dezember 1910. Wien 1917 (Spezialortsrepertorien der österreichischen Länder. Band VIII. Tirol und Vorarlberg)