Wir freuen uns über jede Rückmeldung. Ihre Botschaft geht vollkommen anonym nur an das Administrator Team. Danke fürs Mitmachen, das zur Verbesserung des Systems oder der Inhalte beitragen kann. ACHTUNG: Wir können an Sie nur eine Antwort senden, wenn Sie ihre Mail Adresse mitschicken, die wir sonst nicht kennen!
unbekannter Gast
vom 28.05.2022, aktuelle Version,

Giovanni Battista Re

Giovanni Battista Re (2009)
Kardinalswappen

Giovanni Battista Kardinal Re (* 30. Januar 1934 in Borno, Provinz Brescia, Italien) ist ein emeritierter Kurienkardinal der römisch-katholischen Kirche. Er war von 2000 bis 2010 Präfekt der Kongregation für die Bischöfe und ist seit 2020 Kardinaldekan des Kardinalskollegiums.[1]

Leben

Giovanni Battista Re wurde in eine Handwerkerfamilie geboren; sein Vater war Schreiner. Er wuchs im Valcamonica auf. 1945 trat er in das Kleine Seminar des Bistums Brescia ein. Am 3. März 1957 empfing er das Sakrament der Priesterweihe. Er absolvierte ein Promotionsstudium an der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom, an dessen Ende er einen Doktorgrad im Fach Kanonisches Recht verliehen bekam. Anschließend wirkte er von 1960 bis 1961 als Dozent am Priesterseminar von Brescia. Von 1962 bis 1963 studierte er an der Päpstlichen Diplomatenakademie und trat anschließend in den diplomatischen Dienst des Vatikans ein. Am 1. Juli 1964 verlieh ihm Papst Paul VI. den Ehrentitel Überzähliger Geheimkämmerer Seiner Heiligkeit.[2]

Er arbeitete in Panama und im Iran, ehe er für die Aufgabe eines persönlichen Sekretärs beim Kardinalstaatssekretär nach Rom zurückberufen wurde. 1979 wurde Re Assessor im Staatssekretariat des Heiligen Stuhls; zudem verlieh ihm Papst Johannes Paul II. am 18. Januar desselben Jahres den Titel Ehrenprälat Seiner Heiligkeit.[3]

Am 9. Oktober 1987 ernannte ihn Johannes Paul II. zum Titularerzbischof von Forum Novum und zum Sekretär der Kongregation für die Bischöfe. Die Bischofsweihe spendete ihm Johannes Paul II. am 7. November desselben Jahres im Petersdom; Mitkonsekratoren waren Kurienerzbischof Eduardo Martínez Somalo und Bruno Foresti, Erzbischof ad personam von Brescia. Am 12. Dezember 1989 wurde Re zum Offizial des Staatssekretariats berufen.

Am 16. September 2000 wurde Giovanni Battista Re von Johannes Paul II. zum Präfekten der Kongregation für die Bischöfe und zum Präsidenten der Päpstlichen Kommission für Lateinamerika ernannt[4] und am 21. Februar 2001 als Kardinalpriester mit der Titelkirche Santi XII Apostoli in das Kardinalskollegium aufgenommen. Am 1. Oktober 2002 wurde er zum Kardinalbischof von Sabina-Poggio Mirteto erhoben.[5]

Giovanni Battista Re galt bis zur Wahl Benedikts XVI. in der Öffentlichkeit als papabile. Benedikt XVI. bestätigte nach seiner Wahl im Jahr 2005 Re in allen seinen Ämtern. In seine Zeit als Präfekt der Bischofskongregation fällt auch die Aufhebung der Exkommunikation des Bischofs Richard Williamson und drei weiterer Bischöfe der Priesterbruderschaft St. Pius X.[6] Am 30. Juni 2010 nahm Benedikt XVI. ein von Re aus Altersgründen vorgebrachtes Rücktrittsgesuch an.[7]

Nach dem Rücktritt Benedikts XVI. wurde Kardinal Re am 4. März 2013 als Assistent des Kardinal Camerlengos ausgelost (als Vertreter der Kardinalbischöfe). Damit gehörte er drei Tage der Sonderkongregation an, die untergeordnete Belange während der Sedisvakanz regelte. Als ranghöchster wahlberechtigter Kardinalbischof leitete Giovanni Battista Re das Konklave 2013.[8] Schon vor dem Konklave galt Re als enger Freund des späteren Papstes Franziskus, Jorge Mario Kardinal Bergoglio.[9]

Am 10. Juni 2017, nach dem Rücktritt von Kardinal Roger Etchegaray vom Amt des Subdekans des Kardinalskollegiums, wurde Kardinal Re von den sechs Kardinalbischöfen, die Inhaber eines suburbikarischen Bistum sind, zum neuen Kardinalsubdekan berufen. Die Wahl wurde von Papst Franziskus bestätigt. Im Januar 2020 wurde er als Nachfolger Angelo Sodanos zum Kardinaldekan gewählt. Am 18. Januar bestätigte Papst Franziskus die Wahl und verlieh ihm zusätzlich das mit dem Dekansamt verbundene suburbikarische Bistum Ostia[1], das er am 15. November desselben Jahres kanonisch in Besitz nahm.

Auszeichnungen

Literatur

Commons: Giovanni Battista Re  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. 1 2 Approvazione dell’elezione del Decano e del Vice-Decano del Collegio Cardinalizio. In: Tägliches Bulletin. Presseamt des Heiligen Stuhls, 25. Januar 2020, abgerufen am 25. Januar 2020 (italienisch).
  2. Annuario Pontificio per l’anno 1968. Città del Vaticano 1968, S. 1725.
  3. Annuario Pontificio per l’anno 1982. Città del Vaticano 1982, S. 1936.
  4. Rinuncia del Prefetto della Congregazione per i Vescovi e del Presidente della Pontificia Commissione per l’America Latina e Nomina del Successore. In: Tägliches Bulletin. Presseamt des Heiligen Stuhls, 16. September 2000, abgerufen am 13. November 2015 (italienisch).
  5. Promozione all’Ordine dei Vescovi dell’Em.mo Card. Giovanni Battista Re. In: Tägliches Bulletin. Presseamt des Heiligen Stuhls, 1. Oktober 2002, abgerufen am 13. November 2015 (italienisch).
  6. Johannes Schidelko: Ehemaliger Kurienkardinal Giovanni Battista Re wird 85. domradio.de, 30. Januar 2019, abgerufen am 24. Oktober 2021.
  7. Rinuncia del Prefetto della Congregazione per i Vescovi e di Presidente della Pontificia Commissione per l’America Latina e nomina del successore. In: Tägliches Bulletin. Presseamt des Heiligen Stuhls, 30. Juni 2010, abgerufen am 12. November 2015 (italienisch).
  8. Jörg Bremer: Die Gunst einer friedlichen Minute. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 11. Februar 2015, abgerufen am 12. November 2015.
  9. Jorge: Begegnungen mit einem, der nicht Papst werden wollte
  10. Real Decreto 505/1997, de 14 de abril, por el que se concede la Gran Cruz de la Orden de Isabel la Católica al excelentísimo y reverendísimo Monseñor Giovanni Battista Re, Sustituto para los Asuntos Generales de la Secretaría de Estado de la Santa Sede. In: Boletin Oficial del Estado. Gobierno de Espagna, 15. April 1997, abgerufen am 12. November 2015 (spanisch).
  11. Aufstellung aller durch den Bundespräsidenten verliehenen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich ab 1952. 23. April 2012, abgerufen am 12. November 2015 (PDF; 6,9 MB).
  12. Bali, Cavalieri di Gran Croce Di Giustizia. (Nicht mehr online verfügbar.) Sacro Militare Ordine Constantiniano di San Giorgio, archiviert vom Original am 17. November 2015; abgerufen am 13. November 2015 (italienisch, PDF).
Vorgänger Amt Nachfolger
Angelo Kardinal Sodano Kardinaldekan
seit 2020
Roger Kardinal Etchegaray Kardinalsubdekan
2017–2020
Leonardo Kardinal Sandri
Lucas Kardinal Moreira Neves OP Kardinalbischof von Sabina-Poggio Mirteto
seit 2002
Lucas Kardinal Moreira Neves OP Präfekt der Kongregation für die Bischöfe
2000–2010
Marc Kardinal Ouellet PSS
Edward Idris Cassidy Substitut des Vatikanischen Staatssekretariates
1989–2000
Leonardo Sandri
Lucas Moreira Neves OP Sekretär der Kongregation für die Bischöfe
1987–1989
Justin Francis Rigali