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vom 04.01.2022, aktuelle Version,

Glenn W. Most

Glenn Warren Most (* 12. Juni 1952 in Miami) ist ein US-amerikanischer Altphilologe.

Leben

Most studierte ab 1968 klassische Philologie und Komparatistik an der Harvard University. 1972 schloss er dort mit dem B.A. summa cum laude in Classics (Latin) ab. Bis 1973 folgte ein Masterstudiengang am Corpus Christi College der University of Oxford, den er danach bis 1976 am Department of Comparative Literature der Yale University fortsetzte und 1978 als M. Phil. abschloss. Zwei Jahre später wurde er bei Paul de Man mit einer Arbeit zum Thema „The Bait of Falsehood: Studies in the Rhetorical Strategy of Poetic Truth in the Romantic Period“ zum Ph. D. promoviert. Zudem studierte er von 1976 bis 1978 am Philologischen Seminar der Eberhard Karls Universität Tübingen. Mit einer Doktorarbeit bei Richard Kannicht wurde er 1980 zum Doktor der Philosophie promoviert.[1]

1980 wurde Most Andrew W. Mellon Assistant Professor of Classics an der Princeton University und blieb in dieser Position bis 1985. Zwischenzeitlich war er 1982/83 an der American Academy in Rome. 1985/86 lehrte er als Professor an der Universität Siena, anschließend bis 1987 als Gastprofessor an der University of Michigan. 1987 folgte ein Ruf an die Universität Innsbruck. Hier wurde Most ordentlicher Universitätsprofessor für klassische Philologie und Altertumskunde. 1988/89 war er „fellow“ am Wissenschaftskolleg zu Berlin. 1991 wechselte Most als C-4-Professor an die Universität Heidelberg, wo er bis 2001 lehrte. Während dieser Jahre war er Gastprofessor an der University of Michigan und der University of Chicago. 1994 wurde Most als erstem Altphilologen der Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis zuerkannt. Von 2001 bis 2020 lehrte er an der Scuola Normale Superiore von Pisa. Most ist External Scientific Member am Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte in Berlin und Visiting Professor im Committee on Social Thought der University of Chicago.[2]

Most beschäftigt sich in seinen Studien mit Autoren wie Homer, Ovid, Pindar oder Vergil oder literarischen Figuren wie Medea, Elektra oder Daphne. 2008 wurde er in die American Academy of Arts and Sciences gewählt, 2015 in die Academia Europaea sowie in die American Philosophical Society.[3] 2016 erhielt Most den Anneliese-Maier-Forschungspreis der Alexander-von-Humboldt-Stiftung.[4]

Schriften

  • The measures of praise. Structure and function in Pindar's Second Pythian and Seventh Nemean odes, Vandenhoeck und Ruprecht, Göttingen 1985 (Hypomnemata, H. 83) ISBN 3-525-25182-3
  • Collecting fragments = Fragmente sammeln (Hrsg.), Vandenhoeck und Ruprecht, Göttingen 1997 (Aporemata, Bd. 1) ISBN 3-525-25900-X
  • Editing texts = Texte edieren (Hrsg.), Vandenhoeck und Ruprecht, Göttingen 1998 (Aporemata, Bd. 2) ISBN 3-525-25901-8
  • Commentaries = Kommentare (Hrsg.), Vandenhoeck und Ruprecht, Göttingen 1999 (Aporemata, Bd. 4) ISBN 3-525-25903-4
  • Raffael, Die Schule von Athen. Über das Lesen der Bilder, Fischer, Frankfurt 1999 ISBN 3-596-13385-8
  • Historicization = Historisierung (Hrsg.), Vandenhoeck und Ruprecht, Göttingen 2001 (Aporemata, Bd. 5) ISBN 3-525-25904-2
  • Disciplining classics = Altertumswissenschaft als Beruf (Hrsg.), Vandenhoeck und Ruprecht, Göttingen 2001 (Aporemata, Bd. 6) ISBN 3-525-25905-0
  • Der Finger in der Wunde. Die Geschichte des ungläubigen Thomas, C. H. Beck, München 2007 ISBN 3-406-55619-1 (Rezension Deutschlandradio)

Einzelnachweise

  1. Dissertation: Pindar's Truth. Unity and Occasionality in the Epinician Ode.
  2. Profil und CV von Glenn W. Most am MPIWG. In: MPIWG Berlin. Abgerufen am 20. Juli 2021 (englisch).
  3. Member History: Glenn W. Most. American Philosophical Society, abgerufen am 9. Januar 2019 (mit autobiographischen Anmerkungen).
  4. Beste Forscher, in: FAZ vom 3. September 2013, S. 13.