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vom 22.11.2021, aktuelle Version,

Gozzoburg

Gozzoburg
Gozzoburg Krems Außenansicht

Gozzoburg Krems Außenansicht

Staat Österreich
Ort Krems an der Donau
Entstehungszeit um 1000 bis 1200
Burgentyp Ortslage
Erhaltungszustand Erhalten oder wesentliche Teile erhalten
Geographische Lage 48° 25′ N, 15° 36′ O
Gozzoburg (Niederösterreich)

Die so genannte Gozzoburg ist eine hochmittelalterliche Stadtburg in Krems an der Donau in Niederösterreich.

Anlage

Die Stadtburg zählt zu den bedeutendsten Gebäuden im Stil der frühen Gotik in Niederösterreich. Das Gebäude besteht aus einem östlichen und einem westlichen Trakt, die durch die ursprüngliche Bausubstanz miteinander verbunden sind.

Geschichte

Detail aus dem Freskensaal
Katharinenkapelle der ehem. Stadtburg Gozzoburg (Restaurierungsarbeiten Stand September 2012)
Alte Ansicht von Süden

Ein spätromanisches, L-förmiges Gebäude aus der Zeit nach 1235 bildet den Kernbau der Gozzoburg mit einem Hocheinstieg und drei erhaltenen Rundbogenfenstern. Nach der Übernahme dieses Hauses durch den Kremser Stadtrichter Gozzo von Krems in den späten vierziger Jahren des 13. Jahrhunderts wurde der Kernbau in drei Phasen zu einer ansehnlichen Palastanlage ausgebaut. Die erste urkundliche Erwähnung des Namens erfolgte im Jahr 1258, im Jahr 1267 erfolgte die Einweihung der neu gebauten Katharinenkapelle.

Im Jahr 1320 wurde die Burg zum Teil des Besitzes der Habsburger, im 15. Jahrhundert wurde sie häufig verpfändet. Im Jahr 1477 während einer Belagerung der Stadt durch die Truppen von Matthias Corvinus wurde die Burg beschädigt, in den Jahren 1484 bis 1487 umgebaut.

Im 19. Jahrhundert wurde der Turm der Burg abgerissen. Von 1958 bis 1964 erfolgte eine umfangreiche Renovierung des Bauwerks. Eine Generalsanierung und umfassende Revitalisierung der Burg wurde zu großen Teilen im Sommer 2007 abgeschlossen; seit dem 21. September 2007 ist der Stadtpalast des Bürgers Gozzo nun erstmals auch im Rahmen von Führungen öffentlich zugänglich. Bei der Revitalisierung wurden die wahrscheinlich am besten erhaltenen und zugleich ältesten profanen Fresken Mitteleuropas entdeckt. Die dargestellte Legende von Barlaam und Josaphat war im Mittelalter in ganz Europa sehr bekannt. Seit 2007 laufen noch Arbeiten zur Erforschung und Revitalisierung der Kapellenräume in der Burg (Katharinenkapelle und kleine Kapelle).

Die revitalisierte Gozzoburg wurde 2009 als Musterbeispiel für die Bewahrung kulturellen Erbes und vorbildhafte Restaurierung mit dem Europa-Nostra-Preis ausgezeichnet.[1]

In der Gozzoburg ist das Landeskonservatorat für Niederösterreich des Bundesdenkmalamtes beheimatet.

Literatur

  • Franz Eppel: Die Wachau. Verlag St. Peter, 1975, ISBN 3-900173-02-8.
  • Hans Frühwirth: Die Doppelstadt Krems-Stein. Herausgeber: Kulturamt der Stadt Krems Dr. E. Englisch, ISBN 3-9501219-0-0.
  • Rupert Schweiger: Zauber der Architektur: Doppelstadt Krems-Stein und Mautern. Verlag NÖ-Pressehaus, 1993 ISBN 3-85326-956-7.
  • Bundesdenkmalamt (Hrsg.): Gozzoburg. Stand der Dinge – September 2007. Horn 2007, ISBN 978-3-901858-06-2.
  • Ernst Englisch: Gozzo und die "Gozzoburg" – Fragen auf eine Antwort, Krems 2009.
  • Gertrud Blaschitz: Farbiger Innenraum – genealogische Metapher? Barlaam- und Josaphat-Fresken in der Kremser „Gozzoburg“. In: Ingrid Bennewitz, Andrea Schindler (Hrsg.): Farbe im Mittelalter: Materialität – Medialität – Semantik (= Akten des ... Symposiums des Mediävistenverbandes. Nr. 13). Band 1. Akademie-Verlag, Berlin 2011, ISBN 978-3-05-004640-2, S. 159–174.
  • Thomas Schwieren: Die Gozzoburg. Ein Schlüsselbau der Gotik in Krems an der Donau. Dissertation, Karlsruhe 2020, ohne ISBN, DNB 1204880581.

Siehe auch

Commons: Gozzoburg  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Kremser Gozzoburg erhielt Europa-Nostra-Award (Memento vom 22. Februar 2014 im Internet Archive) in der Kleinen Zeitung vom 8. Juni 2009