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vom 07.04.2020, aktuelle Version,

Gutau

Marktgemeinde
Gutau
Wappen Österreichkarte
Wappen von Gutau
Gutau (Österreich)
Gutau
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Oberösterreich
Politischer Bezirk: Freistadt
Kfz-Kennzeichen: FR
Fläche: 45,28 km²
Koordinaten: 48° 25′ N, 14° 36′ O
Höhe: 589 m ü. A.
Einwohner: 2.672 (1. Jän. 2019)
Postleitzahl: 4293
Vorwahl: 07946
Gemeindekennziffer: 4 06 03
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Oswalder Straße 2
4293 Gutau
Website: www.gutau.at
Politik
Bürgermeister: Josef Lindner (SPÖ)
Gemeinderat: (2015)
(25 Mitglieder)
12
10
3
12  10  3 
Insgesamt 25 Sitze

Lage von Gutau im Bezirk Freistadt
Bad ZellFreistadtGrünbachGutauHagenberg im MühlkreisHirschbach im MühlkreisKaltenbergKefermarktKönigswiesenLasbergLeopoldschlagLiebenauNeumarkt im MühlkreisPierbachPregartenRainbach im MühlkreisSandlSt. Leonhard bei FreistadtSt. Oswald bei FreistadtSchönau im MühlkreisTragweinUnterweißenbachUnterweitersdorfWaldburgWartberg ob der AistWeitersfeldenWindhaag bei FreistadtOberösterreich Lage der Gemeinde Gutau im Bezirk Freistadt (anklickbare Karte)
Über dieses Bild
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap

Ortsplatz von Gutau
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

Gutau ist eine Marktgemeinde in Oberösterreich im Bezirk Freistadt im Mühlviertel mit 2672 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2019). Die Gemeinde liegt im Gerichtsbezirk Freistadt.

Geografie

Gutau liegt auf um die 590 m Höhe im Mühlviertel. Die Ausdehnung beträgt von Nord nach Süd 12,6 km und von West nach Ost 7,1 km. Die Gesamtfläche beträgt 45,44 km². 39,6 % der Fläche sind bewaldet und 55,4 % der Fläche werden landwirtschaftlich genutzt.

Gemeindegliederung

Das Gemeindegebiet umfasst folgende 17 Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2019[1]):

  • Erdmannsdorf (288) samt Gsteinet (teilweise) und Kriegl
  • Fürling (103) samt Fürling-Schule und Pühringer-Häuser
  • Gaisruckdorf (24)
  • Gutau (1066)
  • Guttenbrunn (49)
  • Hundsdorf (135)
  • Lehen (324) samt Falbenstein, Riedlhammer und Schwanzlau
  • March (49)
  • Marreith (134)
  • Neustadt (87) samt Gsteinet (teilweise)
  • Nußbaum (67)
  • Reichenstein (18)
  • Schallhof (39)
  • Schnabling (21)
  • Schöferhof (110)
  • Stampfendorf (22)
  • Tannbach (136) samt Au und Edt

Die Gemeinde besteht aus den Katastralgemeinden Erdmannsdorf, Gutau und Hundsdorf.

Nachbargemeinden

Lasberg St. Oswald St. Leonhard
Kefermarkt Schönau
Pregarten Tragwein Bad Zell

Geschichte

Im Ortsgebiet befindet sich der ca. 1010 errichtete Burgstall Stampfegg. Gutau wurde im Jahre 1122 erstmals urkundlich in der Weihenotiz der Kirche genannt. Der Ort entwickelte sich aus einer kleinen Siedlung, wie aus der Häuseransammlung zu erkennen ist. Somit wurde der Ort bereits vor der ersten Erwähnung besiedelt, vermutlich um die 100 Jahre vorher. Der Name Gutau bedeutet aus dem Mittelhochdeutschen „Gutes Land“, womit auf eine günstige und ergiebige Landwirtschaft geschlossen werden kann. Im 15. Jahrhundert besaß der Gutauer Pfarrer Stephan Lamp bis 1424 das Amt eines Inquisitors. Um 1733 wird von einem großen Marktbrand berichtet, der auch die Kirche in Mitleidenschaft zog.

Seit 1490 wird Gutau dem Fürstentum Österreich ob der Enns zugerechnet. Während der Napoleonischen Kriege war der Ort mehrfach besetzt. Seit 1918 gehört der Ort zum Bundesland Oberösterreich. Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich am 13. März 1938 gehörte der Ort zum Gau Oberdonau. Nach 1945 lag Gutau in der sowjetischen Besatzungszone. Seit 1955 erfolgt ein Aus- und Neubau der Infrastruktur.

Bevölkerung

Bevölkerungsentwicklung[2]
Jahr Einwohner Jahr Einwohner
1869 2.112 1951 2.137
1880 2.164 1961 2.292
1890 2.052 1971 2.360
1900 2.123 1981 2.379
1910 2.131 1991 2.548
1923 2.151 2001 2.650
1934 2.141 2008 2.660
1939 2.027 2013 2.721

Entwicklung und Struktur

Im Jahr 1869 wohnten im Gemeindegebiet 2112 Menschen. Bis 1951 wuchs die Bevölkerungszahl nur gering. Seit 1951 ist ein stärkeres Wachstum zu verzeichnen. In 1991 hatte die Gemeinde 2548 Einwohner, bei der Volkszählung 2001 bereits 2650. Das entspricht einem Zuwachs von 4 %. Am 1. Jänner 2008 verzeichnete die Gemeinde 2660 Einwohner, den höchsten Bevölkerungsstand ihrer Geschichte.[2]

Bei der Volkszählung 2001 betrug der Anteil der Einwohner, die 60 Jahre und älter waren, 16,6 %; 20,8 % waren unter 15 Jahre alt. Der Anteil der weiblichen Bevölkerung lag bei 50,3 %.[3]

Von den 2100 Bewohnern Gutaus, die 2001 über 15 Jahre alt waren, hatten 4,1 % eine Universität, Fachhochschule oder Akademie abgeschlossen. Weitere 7,2 % hatten eine Matura absolviert, 46,1 % hatten einen Lehrabschluss oder eine berufsbildende mittlere Schule besucht und 42,5 % aller Gutauer hatten die Pflichtschule als höchsten Abschluss.[3]

Herkunft und Sprache

Der deutsche Dialekt, der im Raum Gutau sowie in Oberösterreich allgemein gesprochen wird, ist das Mittelbairische. 98,1 % der Gutauer gaben 2001 Deutsch als Umgangssprache an. Weitere 0,1 % sprachen hauptsächlich türkisch, 0,5 % bosnisch, der Rest sprach andere Sprachen.

Der Anteil der Gutauer mit ausländischer Staatsbürgerschaft lag 2001 mit 1,5 % weit unter dem Durchschnitt Oberösterreichs. Dabei hatten 0,5 % der Gutauer Bevölkerung eine Staatsbürgerschaft aus Bosnien-Herzegowina, 0,6 % eine aus Deutschland und 0,4 % entfielen auf sonstige Staatsbürger. Insgesamt waren 2001 etwa 3 % der Gutauer in einem anderen Land als in Österreich geboren.[3]

Politik

Gemeindevertretung

Von 1945 bis 1997 erreichte die ÖVP immer die absolute Mehrheit. Zweitstärkste Partei wurde jeweils die SPÖ, die FPÖ immer die drittstärkste Partei. 2003 wurde die ÖVP mit 48,6 % zwar die stimmenstärkste Partei, verlor aber die absolute Mehrheit. 2009 löste die SPÖ mit 48,8 % die ÖVP als stärkste Partei ab.

Der Gemeinderat besteht aus 25 Mitgliedern.

Bürgermeister
  • seit 2003 Josef Lindner (SPÖ)

Gemeinderatswahl 2009

Die Gemeinderatswahl 2009 mit einer Wahlbeteiligung von 89,1 % ergab folgendes Ergebnis:

Partei / politische / Gruppierung Stimmen-anteil Veränderung Sitze im Gemeinderat Veränderung
ÖVP 42,0 % −6,6 % 11 –1
SPÖ 48,8 % +2,4 % 12 ±0
FPÖ 09,1 % +4,1 % 2 +1

Die letzte Gemeinderatswahl wurde im Jahr 2015 abgehalten.

Wappen

Blasonierung: In Rot eine silberne, aufgerichtete Hirschkuh (Hindin), durchbohrt von einem schwarzen, schräglinks nach oben gerichteten Pfeil.
Erklärung: Das Gemeindewappen ist abgeleitet vom Heiligen St. Ägidius, der als Einsiedler im Wald lebte und von einer Hirschkuh mit Milch versorgt wurde. Diese wurde aber von einem Adeligen mit einem Bogen verletzt und der heilige St. Ägidius kümmerte sich dann um sie. Die Verleihung des Gemeindewappens ist nicht bekannt. Der älteste Abdruck des Siegels mit der Umschrift S . MARCKHT . ZV . GVETTAW findet sich auf einem Erlaßschein aus dem Jahr 1598. Die Gemeindefarben werden ohne formelle Genehmigung geführt.[4] Die Gemeindefarben sind Rot-Weiß.

Wirtschaft und Infrastruktur

Öffentliche Einrichtungen und Bildung

Gutau verfügt über einen Kindergarten und eine Volksschule. Die Neue Mittelschule ergänzt zusammen mit der Volkshochschule und dem Katholischen Bildungswerk die Bildungseinrichtungen von Gutau. Es gibt auch eine Landesmusikschule – diese ist die Zweigstelle von der Landesmusikschule Pregarten. Für die Nachmittagsbetreuung der Schüler gibt es einen Hort. Zusätzlich besteht eine Mediathek.

Weiters gibt es eine Vertragsärztin und einen Zahnarzt in der Gemeinde.

Im Gemeindegebiet existieren die Freiwillige Feuerwehr Gutau, die Freiwillige Feuerwehr Erdmannsdorf und die Freiwillige Feuerwehr Selker-Neustadt, die für den Brandschutz und die allgemeine Hilfe sorgen.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

  • Katholische Pfarrkirche Gutau Hl. Aegidius mit Kreuzrippengewölbe
  • Schloss Tannbach: Ein Schloss in Privatbesitz mit ansehnlichem Gutsbetrieb und Wirtschaftshof
  • Burgruine Prandegg: in der Nähe von Gutau, hier laden herrliche Wanderwege zum Wandern ein, u. a. führt ein Wanderweg zum Mönchstein, ein Hügel, der die Form eines betenden Mönchs hat, und zum Klettern hervorragend geeignet ist.
  • Vogelkundeweg: Wanderweg mit einem Schauraum über die heimische Vogelwelt, weiters sind am Rande des Wanderweges Schaukästen aufgestellt, welche verschiedenste heimische Vögel zeigen. Die Exponate geben per Knopfdruck ihren speziellen Vogelgesang zum Besten.

Museum

  • Färbermuseum: Gutau beherbergt eines der letzten Färbermuseen in Österreich. Dieses zeigt, wie früher Gewänder eingefärbt und welche Pflanzen zur Farbgebung verwendet wurden. Außerdem wird erläutert, wie nach einer populären, in der Sprachwissenschaft allerdings nicht geteilten Vorstellung aus einer vermuteten Untätigkeit der Blaufärber während des Trocknungsvorgangs der umgangssprachliche Ausdruck „blau machen“ ("seiner Arbeit nicht nachgehen, der Arbeit oder Schule ohne triftigen Grund fernbleiben") entstanden sein soll.[5]

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Färbermarkt: Jeden ersten Sonntag im Mai findet in Gutau der Färbermarkt statt, der regelmäßig von mehreren tausend Besuchern besucht wird.

Persönlichkeiten

Literatur

Commons: Gutau  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2019 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2019), (CSV)
  2. 1 2 Statistik Austria: Einwohnerzahl und Komponenten der Bevölkerungsentwicklung (download als pdf; 35 kB)
  3. 1 2 3 Volkszählung 2001: Demografische Daten (download als pdf; 10 kB)
  4. Land Oberösterreich, Landesgeschichte: Wappen der Gemeinde Gutau, land-oberoesterreich.gv.at, abgerufen am 29. Oktober 2008
  5. OÖ Museumsverband: Färbermuseum (abgerufen am 29. Oktober 2008)