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vom 25.06.2022, aktuelle Version,

Hörtendorf

15. Klagenfurter Bezirk
Hörtendorf
slow. Trdnja vas
Fläche 11,87 km²
Geografische Lage 46° 38′ N, 14° 24′ O
Höhe 465 m ü. A.
(Pfarrkirche)
Einwohner 2603 (1. Jänner 2022[1])
219 Einwohner je km²
Postleitzahl 9020, 9029
Karte der Bezirke von Klagenfurt
Karte der Bezirke von Klagenfurt
Karte der Bezirke von Klagenfurt

Hörtendorf (slow.: Trdnja vas)[2][3][4][5][6] ist der 15. Bezirk der Landeshauptstadt Kärntens Klagenfurt am Wörthersee (Österreich).

Geografie

Der Stadtteil Hörtendorf liegt im Osten Klagenfurts und wird von der Raba durchflossen. Er wird im Westen durch die alte Stadtgrenze und die St. Jakober Straße und im Osten durch die Gurk begrenzt. Außerdem grenzt Hörtendorf an die Gemeinden Maria Saal, Magdalensberg, Poggersdorf, Grafenstein und Ebenthal in Kärnten.

Geschichte

Im Jahr 1973 wurde Hörtendorf zusammen mit einem Teil der Gemeinde Ebenthal in Kärnten (südlich der Völkermarkter Straße) und einem Teil der Gemeinde Poggersdorf (östlich der Gurk) in das Stadtgebiet von Klagenfurt am Wörthersee eingemeindet.

Filialkirche Heilige Margaretha
Pfarrkirche Heiliger Jakobus der Ältere
Winterliche Ortschaft Hörtendorf
Einzelbaum inmitten der Fluren nördlich der Ortschaft Hörtendorf

Gasthof Pauker in Pokeritsch

Anton Tscharre (1849–1905)

Der Gutsbesitzer und ein Politiker der Deutschen Volkspartei wurde am 12. September 1849 in Pokeritsch bei St. Jakob an der Straße geboren. Anton Tscharre besuchte in Klagenfurt die Realschule, diente beim Landwehr-Infanterieregiment Nr. 4 und quittierte im Alter von 32 Jahren im Rang eines Oberleutnants seinen Dienst. Er befand sich dann als Gutsverwalter bei einem Baron in der Untersteiermark, bis er schließlich in Graz als Weinhändler tätig wurde. Im Jahr 1885 übernahm er in der Ortschaft Pokeritsch den Hof seiner Eltern, den Paukerhof, und baute ihn zu einem Musterbetrieb aus. im Jahr 1900 wurde er der Präsident der Landwirtschaftsgesellschaft. Ab dem Jahr 1901 war er Abgeordneter im Reichsrat. Anton Tscharre erlag am 26. Juni 1905 einem Herzleiden. Er wurde in St. Jakob an der Straße begraben.[7]

Verwaltungsgliederung

Hörtendorf gliedert sich in zwei Katastralgemeinden und folgende Ortschaften:

  • Blasendorf (Blažnja vas):
    • Blasendorf (Blažnja vas), Gottesbichl (Ovše), Nessendorf (Na Rišovce oder auch Nereševica)[8]
  • Hörtendorf (Trdnja vas pri Celovcu):
    • Aich an der Straße (Dóbje pri Žrelcu), Farchern (Borovje), Gutendorf (Hutna vas pri Celovcu), Hörtendorf (Trdnja vas pri Celovcu), Limmersdorf (Limarja vas pri St. Jakobu pri Celovcu), Perkonigg, Pokeritsch (Pokeriče pri Celovcu), St. Jakob an der Straße (Šentjakob pri Celovcu)[9]

Bauwerke und Sehenswürdigkeiten

Areale

  • Areal der Mülldeponie Klagenfurt
  • Areal der Schottergrube Klagenfurt

Bauwerke

  • Pfarrkirche Heiliger Jakobus major
  • Kirche St. Margaretha mit Friedhof
  • Gemeindeamt Hörtendorf (ehemalig)
  • Farchernhof in Farchern

Veranstaltungszentrum

Seit dem November 2010 gibt es am Schülerweg in Hörtendorf ein neues Kaffeehaus und ein Veranstaltungszentrum, und zwar das „Castellino“.

Kirche

Filialkirche Heilige Margaretha

Wirtschaft und Infrastruktur

Der Stadtteil Hörtendorf ist von Klagenfurt aus über die Völkermarkter Straße Richtung Völkermarkt erreichbar.

Die Stadtwerke Klagenfurt bedienen mit ihren Bussen in Hörtendorf die Haltestellen: Ziegeleistraße, Ernst-Diez-Straße, Schülerweg, Aich Gutendorf, Limmersdorf, Niederdorf, Rosenweg, Hörtendorf die vom Heiligengeistplatz vom Zentrum der Stadt aus mit der Linie 21 (30-Minuten-Takt) relativ einfach erreicht werden können.

Im Westen, und zwar der Industriezone Hörtendorfs, befindet sich die Autobahnabfahrt Klagenfurt Ost.

Gutshöfe und Landsitze

Farchernhof
Nordansicht des Farchernhofes
Stallgebäude in Farchern

Farchernhof

Dieser gehörte ursprünglich zur Herrschaft Portendorf und wurde in den Jahren 1745 bis 1822 insgesamt zwölf Mal verkauft. Erst nach dem Brand des Schlosses Portendorf zu Beginn des 19. Jahrhunderts erfolgte der Ausbau des alten Farchernhofes zu einem Herrenhaus. Im Jahr 1822 erfolgte eine Versteigerung des Besitzes, da sich Urban Leitgeb, der ihn im Jahr 1813 erworben hatte, sich durch den Ausbau verschuldete. Neuer Schlossherr wurde Karl Felix Tschabuschnigg. Nach zweimaligem Verkauf folgte im Jahr 1861 Karl Freiherr von Knobloch als Besitzer, der im Jahr 1865 auch Gut Portendorf erwarb. Doch auch er veräußerte bald seinen Besitz. Dr. Josef von Vest kaufte von Josef Wehsiken im Jahr 1881 den Farchernhof. Sein Sohn, Dr. Hermann von Vest, erweitere im Jahr 1904 den Bau auf das bis heute bestehende Ausmaß hinsichtlich seiner Grundfläche. Im Jahr 1928 erwarb Erich von Boehm-Bezing den Besitz. Am Anfang der 1970er Jahre wurde durch Erich von Boehm-Bezings, dem Sohn Leopolds, das Herrenhaus um ein weiteres Stockwerk aufgestockt und gleichzeitig wurde dabei die Fassade renoviert.[10]

Der langgestreckte, dreigeschossige, über rechteckigem Grundriss aufragende Bau besitzt ein niedriges Walmdach, das südseitig durch einen Dreiecksgiebel mit einem Ovalfenster belebt wird. An der Südseite des Baus ist die Gebäudemitte zusätzlich durch einen von schlanken Pfeilern getragenen Balkon mit zierlichen Eisengittern belebt. Dieser Balkon überdacht schützend die Eingangstüre. Die Gegenseite besitzt jedoch nur einen kleinen Balkon am Gebäudeeck.

Das Erdgeschoss ist von den Obergeschossen durch ein breites Putzband getrennt, während ein entsprechendes Band zwischen den Obergeschossen nicht durchläuft, sondern auf jeweils die Breite der Fenster aufgeteilt ist. Alle Fenster, acht an den Längs- und zwei an den Schmalseiten, besitzen einfache Putzfaschen und die Gebäudeecken sind durch Quader betont. Vor der Südseite des Herrenhauses stehen beidseitig kleine „Kavaliershäuschen“, die dem Bau ein schlossartiges Gepräge verleihen.

Tauschitz-Villa

Die Schotter- und Transportfirma Tauschitz hat ihren Unternehmenssitz in einem Hörtendorfer Landhaus.

Grabenhof

Vom in Gottesbichl am Grabenhofweg Nr. 42 erbaute Herrenhaus mit Walmdach und südseitigem Dreiecksgiebel mit einem Rundfenster blickt man über Klagenfurt hinweg bis zu den Karawanken.

Vulgo Strutzmann

Das an den Längsseiten fünfachsige und an den Breitseiten zweiachsige Landhaus ist einstöckig und hat ein Walmdach. Auf dem First reitet ein kleines Glockentürmchen auf. Das Obergeschoss ist vom Erdgeschoss durch ein Putzband getrennt und die südseitige Hauptfront weist einen mittig positionierten, vorbauartig gestalteten Balkon auf.

Herzoghof

Die „Hube in Blasendorf“ war der Hauptsitz des Herzogbauern. Dieser, ein Edlinger, besaß verschiedene Vorrechte. Sie betrafen nicht nur die Zeremonien auf dem Zollfeld, sondern auch die Abgabenfreiheit für je eine Hube in Blasendorf und Poggersdorf sowie (seit dem Jahr 1729) die freie Einfuhr von 120 Eimern „welschen Weines“, der im dazugehörigen Gasthaus verkauft wurde. Der erste Herzogbauer, der urkundlich genannt wurde (27. März 1414), war Gregor Schatter. Seine Nachkommen nannten sich Herzogbauer oder Edlingbauer oder auch nur Herzog oder Edlinger. In den Kirchenbüchern sind sie unter dem Namen Herzog verzeichnet. Der letzte Herzogbauer schrieb sich selbst Josef Herzog-Edlinger. Er wurde am 27. September 1768 in Blasendorf geboren und starb in ärmlichen Verhältnissen am 4. Juni 1823 in Klagenfurt. Bereits im Jahr 1801 war der Herzoghof verkauft worden. Am 27. Februar 1801 wurde von dort aus das Weinprivileg zum letzten Mal ausgeübt. Für Josef Herzog-Edlinger wurde seinerzeit von den einheimischen Bauern ein großes Begräbnis veranstaltet. Jedoch ist sein Grab in Sankt Jakob an der Straße weitestgehend unbekannt.[11]

Vulgo Lindner in Nessendorf

Bis ins 19. Jahrhundert war diese Hube unter dem Vulgarnamen „Tamisch“ bekannt.

Vulgo Puntschart in Nessendorf

Mit einem Alter von mehr als 500 Jahren, der älteste Bauernhof im Bezirk Klagenfurt.

Am 3. November 2012 wurde der Bildstock des Bauernhauses von dem Dompfarrer zu Maria Saal, Mag. Josef-Klaus Donko, eingeweiht.

Industriezone Ost (Industriezone Hörtendorf)

In der Hörtendorfer Industriezone befinden sich einige bedeutende Unternehmen, die auch als wichtige Arbeitgeber für diese Region gelten.

Internationale Firmen

  • KALMAR
  • M.A.N.
  • Mazda Austria
  • Metro
  • Hausmann
  • ADEG Großmarkt
  • IKEA – Klagenfurt (Hörtendorf)
  • HILTI
  • FELBERMAYR

Regionale Firmen

  • ABC Klagenfurt
  • Schotter-Transporte Tauschitz
  • STARMANN

Öffentliche Einrichtungen

Bildung

  • Volksschulen in Hörtendorf: VS21
  • Hort Hörtendorf
Das Tiko in Nessendorf

Tierschutzkompetenzzentrum

Im Oktober 2011 wurde in der Nähe der Ortschaft Nessendorf das vom Landestierschutzverein Kärnten betriebene Tierschutzkompetenzzentrum, kurz Tiko, eröffnet. Das Tiko ist eines der modernsten Tierheime Europas und bietet rund 150 Hunden, 200 Katzen und zahlreichen Klein-, Wild- und Nutztieren eine artgerechte Unterkunft. Das Zentrum ist nicht nur ein Tierheim, sondern auch Anlaufstelle für Informationen zu den Themen der Tierhaltung und des Tierschutzes. Seit dem Jänner 2012 arbeiten im Rahmen eines vom Verein autArK begleiteten Integrationsprojekts, dessen Ziel es ist, verstärkt die Therapie von Menschen mit Hilfe des Einsatzes von Tieren zu fördern. Zehn beeinträchtigte Jugendliche werden derzeit durch das Tiko unterstützt. Seit dem Oktober 2013 wird das Tiko durch Mitarbeiter der Milliardärin Heidi Horten, die den Bau mitfinanziert hat, geleitet.

Erholung

Freizeit

In Hörtendorf gibt es mehrere Sportplätze z. B. für Fußball, American Football, Paintball und Baseball. Außerdem befinden sich in Hörtendorf 2 Teiche.

Parkanlagen

Im Zentrum Hörtendorfs befindet sich der Spielplatz Hörtendorf und in der Industriezone befindet sich der Postsportplatz sowie am Ruhes Teich die Sportanlage des 1. SV-Hörtendorf, der ca. 200 Mitgliedern aufweisen kann.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2022 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2022) (ODS)
  2. ICH WÄHLE NICHT (englisch)
  3. VI. Oberwarter Erklaerung (englisch)
  4. http://james.at/zweisprachig/h-k.php
  5. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 21. Dezember 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.volksgruppenbuero.at
  6. http://www.geocities.com/athens/9479/sloven.html (Memento vom 24. Mai 2001 im Internet Archive)
  7. ADG, PA St. Jakob an der Strage, HS 3/Taufbuch. „Klagenfurter Zeitung“ am 27. Juni 1905. „Kärntner Zeitung“ am 2. Juli 1905
  8. Bojan-Ilija Schnabl: Dvojezična ustava Koroške in deželni glavar Janez Nepomuk Šlojsnik. In: Koroški koledar 2012. Celovec 2011, 165–188.
  9. Pavel Zdovc: Slovenska krajevna imena na Avstrijskem Koroškem = Die slowenischen Ortsnamen in Kärnten. Erweiterte Auflage. Ljubljana 2010. ISSN 0560-2920.
  10. Siegfried Hartwagner: Klagenfurt Stadt, 1980; Verlag St. Peter, Salzburg. ISBN 3-900173-26-5
  11. Hermann Th. Schneider: „Die Straßen und Plätze von Klagenfurt“. Herausgegeben von der Landeshauptstadt Klagenfurt. Druck: Kärntner Druckerei, Klagenfurt
Commons: Hörtendorf  – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien