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vom 21.05.2020, aktuelle Version,

Hans Friedrich von Rochow

Hans Friedrich II. von Rochow (* 1698 in Plessow, heute Ortsteil von Werder (Havel); † 1787 in Brandenburg an der Havel) war ein preußischer Generalleutnant und Kommandant von Berlin während des Siebenjährigen Krieges.

Leben

Er war in der Jugend zwei Jahre auf der Ritterakademie in Dom Brandenburg und begann seine Laufbahn beim „langen Regiment“ des Königs Friedrich Wilhelm I., wo er bis zum Hauptmann gebracht hatte. Nach der Auflösung des Regiments diente er zunächst in Magdeburg unter dem Prinzen von Braunschweig, 1744 wurde er im Rang eines Obersts zum Kommandanten der Festung Neisse, kurz vor Beginn des Siebenjährigen Krieges nahm er als Generalmajor Abschied vom Dienst.

Siebenjähriger Krieg

Mit dem Ausbruch des Krieges wieder im Dienst, wurde er, da er frontuntauglich war (wegen einer Rückenkrankheit konnte er nicht reiten), zum Berliner Kommandanten und gleichzeitig zum Generalleutnant befördert. Obwohl er über die Annäherung eines österreichischen Korps im Oktober 1757 informiert wurde, hat er fast nichts unternommen, um die Verteidigung der Hauptstadt zu organisieren. Nachdem die Österreicher unter Hadik die Köpenicker Vorstadt von Berlin erobert hatten, floh er aus der Stadt nach Spandau mit dem Rest der geschlagenen Garnison unter dem Vorwand, die Königin beschützen zu müssen. Nach seiner Rückkehr wurde von der Menge der aufgebrachten Berliner bedrängt und mit Steinen beworfen, sein Haus musste man unter Bewachung stellen, jedoch blieb er trotz seiner Blamage weiter im Amt.

1760 bekam er als erster die Meldung über die Vorbereitung einer russischen Expedition gegen Berlin und lief, nach einer Zeugenaussage, „wie vom Blitzstrahl getroffen“ Tage lang herum „ohne daß der Grund verlautete, so daß man in der Stadt besorgte, dem Könige sei ein Unglück zugestoßen“. Die Verteidigung der Hauptstadt übernahmen Feldmarschall Lehwaldt und General Seydlitz und retteten dadurch Rochow vorerst vor einer erneuten Blamage.

Dann jedoch erhielten die Russen Verstärkung durch ein österreichisches Korps und besetzten Berlin erneut. Nachdem Rochow am 9. Oktober 1760 die Kapitulation der Stadt mit dem General Tottleben ausgehandelt hatte, ging er in russische Gefangenschaft und reichte nach seiner Rückkehr 1764 den endgültigen Abschied ein. Er starb in einem für damalige Zeiten sehr hohen Alter und war zuletzt Gutsherr der älteren Besitzungen des Hauses von Rochow-Plessow, nämlich auf Plessow, Zolchow, Ferch, Bliesendorf, Kammerode, Resau, Wildenbruch, Klaistow und halb Kanin. Die Güter erbte dann ein Neffe aus der Nebenlinie Plessow-Stülpe, Friedrich Ludwig von Rochow (1745–1808).

Siehe auch

Literatur

  • Walter von Leers: Die Zöglinge der Ritterakademie zu Brandenburg a.H. 1705–1913. Belzig/Ludwigslust 1913, S. 16
  • Adolph Friedrich August von Rochow, Geschichte des Geschlechts derer von Rochow und ihrer Besitzungen. Berlin 1861, S. 139–141, S. 159–163
  • Leopold von Zedlitz-Neukirch: Neues preussisches Adels-lexicon. Vierter Band. Gebrüder Reichenbach, Leipzig 1836, S. 429f.