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vom 05.04.2022, aktuelle Version,

Itter (Tirol)

Itter
Wappen Österreichkarte
Itter (Tirol) (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Tirol
Politischer Bezirk: Kitzbühel
Kfz-Kennzeichen: KB
Fläche: 10,44 km²
Koordinaten: 47° 28′ N, 12° 9′ O
Höhe: 703 m ü. A.
Einwohner: 1.194 (1. Jän. 2022)
Bevölkerungsdichte: 114 Einw. pro km²
Postleitzahl: 6305
Vorwahl: 05335
Gemeindekennziffer: 7 04 07
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Dorfplatz 1
6305 Itter
Website: www.itter.tirol.gv.at
Politik
Bürgermeister: Roman Thaler
Gemeinderat: (Wahljahr: 2016)
(13 Mitglieder)

7 Bürgermeisterliste für Arbeiter, Angestellte, Wirtschaft und Tourismus – AAWT,
5 Ländliches Itter – Bürgermeister Josef Kahn,
1 Unabhängige Bürgerliste Itter

Lage von Itter im Bezirk Kitzbühel
ItterJochbergWestendorfTirol
Lage der Gemeinde Itter (Tirol) im Bezirk Kitzbühel (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap

Blick auf Itter
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

Itter ist eine Gemeinde mit 1194 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2022) im Bezirk Kitzbühel in Tirol (Österreich). Die Gemeinde liegt im Gerichtsbezirk Kitzbühel.

Geografie

Itter liegt auf einer Terrasse über dem Mühltal und dem Brixental. Die Besiedlung erstreckt sich über mehrere Weiler und Streusiedlungen.

Gemeindegliederung

Itter besteht aus einer einzigen, gleichnamigen Katastralgemeinde und Ortschaft.

Nachbargemeinden

Kirchbichl (Bez. Kufstein) Söll (Bez. Kufstein)
Wörgl (Bez. Kufstein) Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt
Hopfgarten im Brixental

Geschichte

Dorfkern

Das heutige Gemeindegebiet war bereits um 1500 v. Chr. besiedelt. Archäologische Funde beweisen, dass sich die Siedlungsgeschichte bis zu den Römern hinzog. Auch der Ortsname ist antik (*Udria- ‚Feuchtgebiet‘), der mit altgriechisch ὕδωρ hydōr, deutsch Wasser verwandt ist.[1]

Im Jahre 902 kamen das Brixental und auch das hier erstmals als „Uitaradorf“ urkundlich erwähnte Itter (Itterdörfl) an das Bistum Regensburg, welches die Rapotonen als Vögte einsetzte.[2] Schon zu dieser Zeit gab es eine Burg in Itter. Der Ort wurde 1241 wiederum urkundlich genannt, als der Vogt Pfalzgraf Rapoto II. auf seine Ansprüche verzichtete, die er vom Bistum Regensburg erhalten hatte. Seit dem 14. Jahrhundert befindet sich auf der Burg ein Richter und Pfleger. Zusammen mit dem Territorium wurden sie 1380 von Konrad von Regensburg an Erzbischof Pilgrim von Salzburg verkauft.

Während der Regierungszeit von Kaiser Maximilian wurde dem Erzbistum Salzburg die Hohe Gerichtsbarkeit über die tirolerischen Besitzungen verkauft. Somit hatte der Richter von Itter die Blutgerichtsbarkeit wieder in seinen Händen. Das Dorf Itter bildete selbst einen Burgfrieden. Dessen Abgaben bestanden vor allem in Dienstleistungen zugunsten der Festung.

Im 17. Jahrhundert legte man die Ämter des Pflegers und des Gerichtes zusammen, wodurch sich die Bezeichnung auf „Pflegegericht“ änderte und es nach Hopfgarten verlegt wurde.

1805 fiel Itter an Österreich. Das Wiener Traktat von 1809 brachte Itter an Bayern. 1816 kam Itter wieder zu Österreich und wurde schlussendlich mit Tirol vereinigt.

Pfarrkirche
Innenansicht der Pfarrkirche

Bevölkerungsentwicklung

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Schloss Itter von Süden her gesehen
  • Pfarrkirche Itter, 1762–1764 erbaut, in der Vorhalle der Altar der einstigen Burgkapelle
  • Das Schloss Itter diente als Burg im Mittelalter zur Überwachung des Brixentals und verfiel ab dem 18. Jahrhundert. Ende des 19. Jahrhunderts wiederaufgebaut, war es im Zweiten Weltkrieg eine Außenstelle des KZ Dachau auch für prominente politische Gefangene, die bei der Schlacht um Schloss Itter am 5. Mai 1945 befreit wurden. Heute ist es in Privatbesitz und nicht öffentlich zugänglich.
  • Die Wallfahrts-Kapelle auf der Kraftalm in 1.355 m Seehöhe wurde am 25. September 1983 vom damaligen Salzburger Erzbischof Karl Berg feierlich eingeweiht und ist den Schutzheiligen der Milchwirtschaft (Hll. Lucio, Theodul und Fridolin) geweiht.

Wirtschaft und Infrastruktur

Itter lebt heute vor allem vom zweisaisonalen Tourismus sowie von Landwirtschaft und Kleingewerbe. Die Gemeinde liegt im größten zusammenhängenden Skigebiet Österreichs, dem Skiverbund „SkiWelt Wilder Kaiser – Brixental“.[3][4]

Die Anzahl der Übernachtungen stieg von 88.000 im Jahr 2011 auf 124.000 im Jahr 2019 und ging 2020 auf 90.000 zurück.[5]

Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat besteht aus 13 Mandataren.

Partei 2016[6] 2010[7]
% Mandate % Mandate
Bürgermeisterliste für Arbeiter, Angestellte, Wirtschaft und Tourismus 1) 44,79 7 33,19
Ländliches Itter - Bürgermeister Josef Kahn 2) 38,22 5 27,14
Unabhängige Bürgerliste Itter 11,71 1 22,71
FPÖ - Itter - FPI 5,28 0
Wirtschaft - Bauern - Arbeitnehmer 16,96

1) Die Partei trat 2010 unter dem Namen „Itterer Arbeiter- und Angestelltenliste - Bürgermeisterliste“ an.

2) Die Partei trat 2010 unter dem Namen „Ländliches Itter“ an.

Bürgermeister

  • 19??–2003† Josef Thaler
  • 2003–2013† Johann Gratt
  • 2013–2022 Josef Kahn
  • Seit 2022 Roman Thaler

Sowohl Josef Thaler (2003) als auch sein Nachfolger Johann Gratt (2013) starben während ihrer Amtszeit.

Wappen

Die Tiroler Landesregierung hat am 5. Mai 1955 der Gemeinde Itter ein Wappen verliehen, die Blasonierung lautet:

„Eine silberne/weiße, zweitürmige bezinnte Burg in Rot auf grünem Feld. Zwischen den Türmen ein silbernes, weißes, aufrechtes Richtschwert mit goldenem, gelbem Knauf.“

Die Burg erinnert an die ehemaligen Landesfeste des Hochstiftes Regensburg. Das Richtschwert weist auf die im Jahre 1514 dem Gericht Itter verliehene Blutgerichtsbarkeit hin. Die Tiroler Landesfarben weiß/rot sind auch die Farben des Hochstiftes Regensburg, dem Itter seine geschichtliche Bedeutung verdankt.[8]

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Gemeinde

  • Hans Ager (* 1949), österreichischer Politiker, ehemaliger Präsident des Bundesrates
  • Sepp Kahn (* 1952), Schriftsteller
Commons: Itter, Tyrol  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Peter Anreiter, Christian Chapman, Gerhard Rampl: Die Gemeindenamen Tirols: Herkunft und Bedeutung (= Veröffentlichungen des Tiroler Landesarchives). Wagner, Innsbruck 2009, ISBN 3-7030-0449-5, S. 118 ff.
  2. Martin Bitschnau, Hannes Obermair: Tiroler Urkundenbuch, II. Abteilung: Die Urkunden zur Geschichte des Inn-, Eisack- und Pustertals. Bd. 1: Bis zum Jahr 1140. Universitätsverlag Wagner, Innsbruck 2009, ISBN 978-3-7030-0469-8, S. 86–87, Nr. 117.
  3. Itter. SkiWelt Wilder Kaiser-Brixental Marketing GmbH, abgerufen am 23. Mai 2018.
  4. Itter. Kitzbüheler Alpen Marketing GmbH, abgerufen am 23. Mai 2018.
  5. Ein Blick auf die Gemeinde Itter, Übernachtungen. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 28. September 2021.
  6. Gemeinderatswahlergebnis 2016. Land Tirol, abgerufen am 28. September 2021.
  7. Gemeinderatswahlergebnis 2010. Land Tirol, abgerufen am 28. September 2021.
  8. Gemeindewappen, abgerufen am 23. Mai 2018


Weiterführendes#

-- Pachl W, Samstag, 20. Februar 2016, 21:53