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vom 02.05.2022, aktuelle Version,

Johann Joseph von Khevenhüller-Metsch

Johann Joseph Fürst von Khevenhüller-Metsch (* 3. Juli 1706 in Wien; † 18. April 1776 ebenda) war ein österreichischer Staatsmann und nahm eine hohe Stellung am kaiserlichen Hof ein. Er war ab 1764 der erste Fürst aus dem Hause Khevenhüller.

Johann Joseph Fürst von Khevenhüller-Metsch

Familie

Er war Sohn von Sigmund Friedrich von Khevenhüller. Die Mutter Ernestine Leopoldine war die zweite Frau seines Vaters und eine geborene Gräfin Orsini-Rosenberg. Er selbst heiratete 1728 Karolina Gräfin von Metsch, Erbtochter des ohne männlichen Nachkommen verstorbenen Reichsvizekanzlers Johann Adolf von Metsch. Seit 1751 nannte er sich und seine Nachkommen Khevenhüller-Metsch. Mit seiner Frau hatte er eine Tochter und zwei Söhne. Der zweite Sohn war Johann Sigismund Friedrich von Khevenhüller-Metsch.

Leben

Die schulische Ausbildung erhielt er durch einen Hauslehrer. Er studierte in Leyden und trat 1725 als niederösterreichischer Regimentsrat in den Staatsdienst ein. Den Ehrentitel eines kaiserlichen Kämmerers erhielt er 1727. Seit 1728 war er Reichshofrat. Zusammen mit seinem Vater erwarb er 1730 das Schloss Riegersburg und ließ es vom Baumeister Franz Anton Pilgram zum Barockschloss umgestalten. (1751 richtete er dort eine Stiftung ein, die für die Kirche im benachbarten Felling einen Pfarrer finanzierte.) Zwischen 1734 und 1737 diente er als Gesandter in München, Den Haag und Kopenhagen. Er kehrte 1737 zurück und unterstützte seinen Vater, der zu dieser Zeit ein Statthalteramt innehatte.

Im Jahr 1740 war er zu Beginn der Regierungszeit von Maria Theresia außerordentlicher Gesandter in Dresden und Warschau. Dort versuchte er für die Erhaltung des Friedens zu wirken. Nach seiner Rückkehr nach Wien bekam er verschiedene Hofämter übertragen. Seit 1742 war er kaiserlicher Obersthofmarschall. Er war 1745 Wahlgesandter Böhmens bei der Kaiserwahl von Franz I. in Frankfurt. Im selben Jahr ernannte der Kaiser ihn zum Oberstkämmerer. Im Jahr 1765 wurde er zweiter Obersthofmeister und 1770 erster Obersthofmeister. Dies war das höchste Hofamt. Gleichzeitig war er Staats- und Konferenzminister. Als solcher übte er nicht unbeträchtlichen politischen Einfluss aus.

Das Erblandmeisteramt für Kärnten war seit 1568 in der Familie. 1751 erwarb Johann Joseph das Schloss Ladendorf in Niederösterreich. Im Jahr 1775 erhielt er für sich und seine Nachkommen das erledigte Obersterblandhofmeisteramt des Erzherzogtums Österreich unter der Enns.

Im Jahr 1764 wurde er und sein Erbe als Majoratsbesitzer anlässlich der Krönung von Josef II. zum Kaiser in den Reichsfürstenstand erhoben. Er war seit 1744 Ritter des Goldenen Vlies.

Von Bedeutung für die historische Forschung ist sein über 33 Jahre geführtes Tagebuch.

Im Jahr 1894 wurde in Wien-Währing (18. Bezirk) die Khevenhüllerstraße nach ihm benannt.

Werke

  • Aus der Zeit Maria Theresias. Tagebuch des Fürsten Johann Joseph Khevenhüller-Metsch. Kaiserlichen Oberhofmeisters. (Hrsg. R. Khevenhüller-Metsch, H. Schlitter) Bd. 1: 1742–1744. Leipzig/Wien, 1907 Digitalisat; Bd. 2: 1745–1749. Leipzig/Wien, 1908 Digitalisat; Bd. 3: 1752–1755. Leipzig/Wien, 1910 Digitalisat
Bd. 4
1756–1757. Leipzig/Wien, 1914; Bd. 5: 1758–1759. Leipzig/Wien, 1911 Digitalisat; Bd. 6: 1764–1767. Leipzig/Wien, 1917 Digitalisat; Bd. 7: 1770–1773. Leipzig/Wien 1925 Digitalisat; Bd. 8.: 1774–1780. (Hrsg. M. Breunlich-Pawlik, H. Wagner). Wien, 1972

Literatur

Vorgänger Amt Nachfolger
Johann von Harding Habsburgischer Gesandter in Dänemark
1734–1737
Johann von Harding
Rudolph Joseph von Colloredo Böhmischer Gesandter beim Heiligen Römischen Reich
1737–1740
Franz Philipp von Sternberg (ab 1745)
Franz Karl von Wratislaw Habsburgischer Gesandter in Sachsen
1740–1741
C. de Launay