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vom 08.02.2022, aktuelle Version,

Josef Müllner

Josef Müllner (* 1. August 1879 in Baden bei Wien, Österreich-Ungarn; † 25. Dezember 1968 in Wien)[1] war ein österreichischer Bildhauer.

Leben und Wirken

Josef Müllner war der zweite Sohn des Kaufmannes Josef Müllner und dessen Gattin Maria (geborene Schimmer), Enkel von Johann Baptist Schimmer (1799–1872), von 1850 bis 1872 erster Bürgermeister des 1912 zu Baden gekommenen Ortes Weikersdorf.[2]

Er studierte von 1896 bis 1902 bei Edmund Hellmer und Kaspar von Zumbusch an der Akademie der bildenden Künste in Wien. 1903 erhielt er den Rompreis, der ihm eine einjährige Studienreise nach Italien ermöglichte.[3]

Von 1906 bis 1911 gehörte er zur Secession, ab 1912 zum Künstlerhaus. 1910 wurde er Professor an der Wiener Akademie, wo er von 1927 bis 1929 Rektor und danach acht Jahre Prorektor war. Müllner stand 1944 in der Gottbegnadeten-Liste des Reichsministeriums für Volksaufklärung und Propaganda.[4]

Nach Beendigung des Studienjahrganges 1947/48 trat er nach 38 Jahren Lehrtätigkeit in den Ruhestand.[1]

1949 verlieh ihm die Stadt Baden das Ehrenbürgerrecht, 1964 den Kulturpreis der Stadt.[1] Müllner wurde auch die Ehrenbürgerschaft der Stadt Wien zuteil.[5]

Müllner und seine Werke, etwa der Siegfriedskopf, das Kriegerdenkmal der Universität Wien von 1923, sind heute wegen seiner Unterstützung des Nationalsozialismus in den Jahren 1938 bis 1945 stark umstritten. Unter seinen neoklassizistischen Arbeiten sind der 1910 geschaffene Forellenbrunnen im Garten von Franz Schuberts Geburtshaus,[6] der in aller Eile bestellte und ausgeführte Wehrmann in Eisen von 1915,[7] das Heldendenkmal der Universität Wien von 1922, eine Statue vor dem Theseustempel im Wiener Volksgarten und, als Spätwerk, die Büste Mozarts in Baden. Sein Pantherweibchen mit seinen Jungen befand sich von 2002 bis 2008 als Leihgabe im Historischen Museum Hanau. Auch das 1913–1916 gestaltete, ursprünglich für den Rathausplatz vorgesehene und 1926 am Dr.-Karl-Lueger-Platz aufgestellte Karl-Lueger-Denkmal stammt von Müllner.[8] Er wurde am Wiener Zentralfriedhof bestattet.[9]

Nach Josef Müllner ist, gestützt auf den Gemeinderatsbeschluss vom 22. Juni 1983, die Josef-Müllner-Straße in Baden benannt.[1]

Zu seinen Schülern zählten unter anderem Rudolf Schmidt, Bruno Zach,[10] Ilse Glaninger-Balzar und Karl Nieschlag.

Werke (Auszug)

  • Statuette Wiener Wehrmann, 1915, Zinnguss schwarz lackiert, 7×7×22 cm, Heeresgeschichtliches Museum, Wien
  • Statuette Wiener Wehrmann, 1915, Zinnguss schwarz lackiert, 3,3×3,8×10,5 cm, Heeresgeschichtliches Museum, Wien
  • Denkmal Dr. Karl Lueger, 1926, Stubenring, Wien
  • Gefallenendenkmal für die im Ersten Weltkrieg gefallenen Studierenden der Akademie der bildenden Künste (in der Aula der Akademie), Schillerplatz, Wien

Galerie

Literatur

Commons: Josef Müllner  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. 1 2 3 4 Böheimer: Straßen & Gassen. S. 65.
  2. Böheimer: Straßen & Gassen. S. 65, 106.
  3. Ilse Krumpöck: Die Bildwerke im Heeresgeschichtlichen Museum. Wien 2004, S. 125 f.
  4. Müllner, Josef. In: Theodor Kellenter: Die Gottbegnadeten : Hitlers Liste unersetzbarer Künstler. Kiel: Arndt, 2020 ISBN 978-3-88741-290-6, S. 108f.
  5. Werbefolder zu Perko: Josef Müllner. Rollettmuseum, Baden o. J.
  6. Nußdorfer Straße 54. Schuberts Geburtshaus. In: Ruth Koblizek: Der Liederfürst. Ein Führer zu den Gedenkstätten Franz Schuberts in Wien. PDF online (Memento des Originals vom 14. Juli 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bezirksmuseum.info, S. 4, abgerufen am 27. Oktober 2010.
  7. Michael Diers (Hrsg.), Andreas Beyer (Beiträge): Mo(nu)mente. Formen und Funktionen ephemerer Denkmäler. Akademie-Verlag, Berlin 1993, ISBN 3-05-002354-6, S. 117.
  8. bei viennatouristguide.at, abgerufen am 25. Januar 2013.
  9. Grabstelle Josef Müllner, Wien, Zentralfriedhof, Gruppe 35, Gruppe Erweiterung G, Nr. 29.
  10. Ilse Krumpöck: Die Bildwerke im Heeresgeschichtlichen Museum. Wien 2004, S. 150.