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vom 02.01.2022, aktuelle Version,

Josef Valentin Kassin

Kassin-Büste im Klagenfurter Goethe-Park
Kassin-Gedenktafel an seinem Geburtshaus
Kassin-Geburtshaus in der Klagenfurter St. Ruprechterstrasse 69
Marmormedaillon auf dem Grabstein des Kassin-Familiengrabes in Klagenfurt-St. Ruprecht
Reliefbüste Marie Edle von Burger bei Ratzendorf-Maria Saal

Josef Valentin Kassin (* 15. Mai 1856 in Klagenfurt; † 30. Dezember 1931 in Wien) war ein österreichischer Bildhauer.

Leben

Kassin entstammte einer Familie aus der damals selbständigen Gemeinde St. Ruprecht, die heute ein Ortsteil Klagenfurts ist. Das Geburtshaus trägt die Nummer 69 in der Sankt Ruprechter Straße und ist ein gut erhaltenes zweigeschoßiges Gebäude (siehe Bild). 1871, als Kassin fünfzehn Jahre alt war, verstarb sein Vater, ein angesehener Mann, Bürgermeister und von Beruf Bierbrauer und Landwirt. Josef Kassin besuchte damals gerade die Realschule in Klagenfurt.

Als der Bildhauer Franz Pönninger wegen eines neuen Denkmals für Kaiserin Maria Theresia nach Klagenfurt kam, wurde ihm der künstlerisch begabte Kassin vorgestellt. Im Jahr 1873 holte ihn Pönninger nach Wien, wo er zwei Jahre später die Akademie der bildenden Künste besuchen durfte. 1885 erhielt Kassin für die Bronzegruppe Samson und Delila den Rompreis , woraufhin ein fünfjähriger Studienaufenthalt in Italien folgte.[1] Danach wurde Wien zu seinem festen Wohnsitz. Der Bildhauer galt als liebenswürdiger und bescheidener Mensch mit viel Humor, er spielte auch Cello.

In Kärnten war man stolz auf ihn. So erhielt Kassin immer wieder kleinere Aufträge aus seiner Heimat.

Kassin arbeitete in einem höchst merkwürdigen Atelier, unter anderem ein Hort verschiedener Sammelgegenstände, in der Bäckerstraße (ON 20[2]), Wien-Innere Stadt.[3] Als Wohnadresse vermerkte Lehmann’s Allgemeinem Wohnungsanzeiger im Jahr des Ablebens Dominikanerbastei 6, Wien-Innere Stadt.[2]

Geschwächt durch eine schwere Erkältungskrankheit,[3] verstarb der Künstler im Alter von 75 Jahren. Seine letzte Ruhestätte fand er auf dem St. Ruprechter Friedhof in Klagenfurt; den einfachen Grabstein schmückt ein Marmormedaillon mit einem Mädchenantlitz, signiert „J. Kassin 1929“.

Bildergalerie

Werke (Auswahl)

  • Büste für den 1877 verstorbenen Klagenfurter Fabrikanten Christof Neuner
  • Bronzerelief für Johann von Herbeck an der „Herbecks-Ruhe“ auf der Halbinsel in Pörtschach am Wörther See (1878)
  • Porträtbüste des Klagenfurter Originals der Ratsch-Thresl
  • Beethoven-Denkmal (Bronzerelief) am Beethovenstein im Helenental (1899)[4]
  • Porträtbüste des Architekten Martin von Kink am Klagenfurter Schweizerhaus (1899)
  • Grabdenkmal für Carl Millöcker auf dem Wiener Zentralfriedhof (1900)[5]
  • Steinfigur der hl. Barbara für die Kirche St. Jakob in Villach (1906)
  • Bronzerelief „Abschied“ von 1910 für die Mauergruft der Arztfamilie Herbst in Klagenfurt-Annabichl, die 1909 das Söhnchen Walter im Alter von sieben Jahren verloren hatte
  • Marmormedaillon mit einem Mädchenantlitz für den Grabstein des eigenen Familiengrabes in Klagenfurt-St. Ruprecht (1929)
  • Undinebrunnen in Baden bei Wien (1903)[6]
  • Seefahrer am Heldenplatz in Wien
  • Statuette „Kaiserschütze“ (1908), präsentiert Kaiser Franz Joseph I. in besonderer Audienz [7]
  • Kriegerdenkmal in Tarvis (1909)[8]
  • Delphinbrunnen am Erzherzog-Johann-Platz in Klagenfurt (1924)
  • Spanheimerdenkmal am alten Platz. Diese Bronzeplastik wurde 1932 errichtet und bereits 1940 zur Waffenproduktion eingeschmolzen
  • Maske des Fluderbrunnens im Klagenfurter Schillerpark. Der Brunnen stand ursprünglich vor dem Stadthaus und wurde vom Wasser des Feuerbachs gespeist. 1971 wurde er abgetragen und 1985 wieder im Schillerpark errichtet
  • Bildnisbüste Kaiser Franz Joseph I., 1911, Marmor, Heeresgeschichtliches Museum, Wien
  • Statuette k.k. Gendarm, 1905, Gips, Heeresgeschichtliches Museum, Wien

Literatur

Commons: Josef Valentin Kassin  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Ilse Krumpöck: Die Bildwerke im Heeresgeschichtlichen Museum, Wien 2004, S. 87 f.
  2. 1 2 „Lehmann 1931“, S. 711. In: digital.wienbibliothek.at.
  3. 1 2 W. D.: Bildhauer Josef Kassin gestorben. In: Neue Freie Presse, Abendblatt, Nr. 24172/1931, 31. Dezember 1931, S. 3 f. (Online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/nfp.
  4. Die Enthüllung des Beethoven-Denkmales. In: Badener Zeitung, Nr. 53/1900 (XX. Jahrgang), 4. Juli 1900, S. 2 f. (Online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/bzt.
  5. Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien. Band 4. Verlag Kremayr & Scheriau, Wien 1995, ISBN 3-218-00546-9, S. 270.
  6. Die Enthüllung des Undine-Brunnens im Badener Kurpark. In: Badener Zeitung, Nr. 52/1903, 1. Juli 1903, S. 1. (Online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/bzt.
  7. Josef Kassins „Kaiserschütze“. In: Wiener Bilder, Nr. 15/1908 (XIII. Jahrgang), 8. April 1908, S. 6. (Online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/wrb.
  8. Das Heldendenkmal bei Tarvis. In: Neue Freie Presse, Morgenblatt, Nr. 16092/1909, 10. Juni 1909, S. 13, unten links. (Online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/nfp,
    Kleine Chronik. (…) Enthüllung des Kriegerdenkmals in Tarvis. In: Neue Freie Presse, Morgenblatt, Nr. 16191/1909, 17. September 1909, S. 8, unten rechts. (Online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/nfp,
    Enthüllung des Kriegerdenkmals in Tarvis. In: Neue Freie Presse, Morgenblatt, Nr. 16207/1909, 3. Oktober 1909, S. 9, unten rechts. (Online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/nfp.