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vom 05.03.2022, aktuelle Version,

Josma Selim

Josma Selim (ca. 1918)

Josma Selim, eigentlich: Hedwig Josma Fischer (* 5. Juni 1884 in Wien; † 25. August 1929 in Berlin), war eine österreichische Sängerin und Diseuse.[1]

Leben

Josma Selim war eine gefeierte Chansonnière, als sie 1914 den Komponisten Ralph Benatzky kennenlernte. Sie wünschte sich ein Lied von Benatzky, zu jener Zeit erfolgreicher Newcomer in der Kabarettszene, doch dieser weigerte sich und Selim war entsprechend beleidigt. Später kam es dann doch noch zu einer Aussprache und schließlich sogar zu einer festen Zusammenarbeit, deren Erfolg bis zu Selims frühem Tod im Jahr 1929 anhalten sollte.

In den kommenden Jahren traten beide fast nur noch gemeinsam auf, wobei Josma Selim ihre Gesangsnummern lapidar etwa mit diesen Worten anmoderierte: „Und jetzt ein Wienerlied, ‚Ich muß wieder einmal in Grinzing sein’. Musik und Worte wie bei allen meinen Liedern von Doktor Ralph Benatzky. Am Flügel der Komponist.“ Sogar zu Hause soll sie sich mit den Worten „Hier Josma Selim, am Flügel der Komponist“ gemeldet haben, nachdem beide am 15. November 1914 in Wien geheiratet hatten.

Benatzky schrieb für seine Frau unzählige Couplets und Lieder, eine Synthese aus dem Wienerlied und dem französischen Chanson. Fortan traten beide mit ihrem eigenen Chanson-Programm „Heitere Muse“ im Wiener Kabarett „Simplicissimus“ und bei Gastspielen in den europäischen Hauptstädten auf. Das Erfolgsrezept des gefeierten Künstlerpaares waren Benatzkys brillante Texte und seine ausgefeilten Melodien, die Josma Selim mit Charme und Witz vortrug.

Im Jahr 1924 beschloss das Paar, „wegen der besseren Verdienstmöglichkeiten“ nach Berlin zu ziehen, wie Selim ihrer Mutter schrieb. 1928 traten sie zum letzten Mal gemeinsam in Wien auf. „Eine Ehekrise führte schließlich zu schweren Konflikten. Der überraschende Tod von Selim hat zu vielen Spekulationen Anlaß gegeben.“[2] Offiziell heißt es, sie sei „an den Folgen einer Lungenentzündung, die sie sich bei einer Bootspartie auf dem Wannsee zugezogen“ hatte, gestorben.[3][4]

Einzelnachweise

  1. Oesterreichisches Musiklexikon ONLINE, abgerufen am 25. August 2013.
  2. C. Gruber – C. Höslinger: Selim (Selim-Benatzky) Josma. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 12, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2005, ISBN 3-7001-3580-7, S. 155 f. (Direktlinks auf S. 155, S. 156).
  3. Inge Jens: Triumph und Tristesse. Ralph Benatzky: Aus den Tagebüchern von 1919 bis 1946. (Memento des Originals vom 19. März 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ralph-benatzky.com 2002
  4. Zur Todesursache vgl. auch: Jens Uwe Völmecke: Ralph Benatzky: Eine Komponistenkarriere zwischen Wien, Berlin und Hollywood. (Memento des Originals vom 9. Dezember 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ralph-benatzky.de Triangel: Das Radio zum Lesen (MDR), 2002, ebd.(nicht mehr verfügbar! )