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vom 19.04.2022, aktuelle Version,

KTM Fahrrad

KTM Fahrrad GmbH
Logo
Rechtsform GmbH
Gründung 1992
Sitz Mattighofen, Österreich[1]
Leitung Carol Urkauf-Chen, Eigentümerin[2]

Stefan Limbrunner, Geschäftsführer[3]
Johanna Urkauf, Geschäftsführerin[4]

Mitarbeiterzahl 800 (2022)[5]
Umsatz 285 Mio. EUR (2019)[6]
Branche Fahrradhersteller
Website www.ktm-bikes.at

Die KTM Fahrrad GmbH ist ein weltweit operierender Fahrradhersteller mit Firmensitz im oberösterreichischen Mattighofen. Sie wurde 1992 aus einem Teil der insolventen KTM Motor-Fahrzeugbau gegründet. Die Fahrradproduktion reicht zurück bis 1964.[7][8]

2021 verkaufte KTM 460.000 Räder für das laufende Modelljahr 2022. Das Unternehmen beschäftigt in der Firmengruppe 800 Mitarbeiter.[9]

Firmengeschichte

KTM Plaketten ab 1964 bis heute

KTM wurde 1951 von Hans Trunkenpolz in Mattighofen gegründet. Der damalige Firmenname war „Kraftfahrzeuge Trunkenpolz Mattighofen“ und wurde erst 1954 geändert, als Ernst Kronreif Gesellschafter wurde. Ab dann trug die Firma den bis heute gültigen Namen Kronreif Trunkenpolz Mattighofen – kurz KTM. Das erste Fahrrad wurde zur Auslastung der in wirtschaftlichen Turbulenzen befindlichen Motorfahrzeugfertigung 1964 für die amerikanische Marke „Fleetwing“ hergestellt. 1989 feierte man das einmillionste Fahrrad.[10]

1965 Fleetwing Man

Die KTM Fahrrad GmbH ist aus der ehemaligen KTM Fahrzeugbau AG, einer Firma der Taus-Gruppe, hervorgegangen, die 1991 Konkurs anmelden musste. Im Dezember 1991 wurde in der Gläubigerausschusssitzung das Angebot des Radgroßhändlers Hermann Urkauf aus Salzburg, der auch mit KTM-Rädern handelte, angenommen, die Sparte „Fahrrad“ zum Kaufpreis von 35 Millionen Österreichischen Schillingen zu erwerben. 1995 stand das Unternehmen erneut vor dem Konkurs.[11]

Am 7. Januar 1996 übernahm Carol Urkauf-Chen die Geschäftsführung und konnte das Unternehmen vor der Insolvenz bewahren.[12] Sie stammte aus Taiwan, handelte mit Fahrradteilen und war durch Handel mit Fahrradrahmen nach Europa gekommen. Sie optimierte unter anderem die Arbeitsprozesse ohne Inanspruchnahme von Kurzarbeit oder finanzieller Hilfe. Seit 1997 ist Frau Urkauf-Chen als alleinige Inhaberin der KTM Fahrrad GmbH im Handelsregister eingetragen.

1998 wurde die Produktion von Fahrradrahmen (aus Stahl) in Mattighofen aufgegeben. 2001 wurde eine Acryl-Rahmenlackieranlage mit Pulverbeschichtung in Betrieb genommen.[13][14]

HQ KTM Fahrrad

2007 wurde ein neues Gebäude für die Firmenzentrale in Mattighofen mit geschwungener Glasfront errichtet.[15]

2010 wurde das Tochterunternehmen KTM Bikes Asia gegründet, das überwiegend den asiatischen Markt bedient.[16]

2012 gewinnt Carol Urkauf-Chen den Pegasus-Sonderpreis der OÖ. Nachrichten und der Wirtschaftskammer OÖ für das beste von einer Frau (mit-)geführte Unternehmen.[17]

Am 20. November 2015 gab die Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) eine Entscheidung des Kartellgerichts vom 9. September 2015 (29 Kt 6/15-14) gegen die KTM Fahrrad GmbH bekannt, wonach das Unternehmen wegen illegalen Preisempfehlungen nach § 1 Abs. 4 KartG eine Geldbuße von 112.000 Euro zahlen muss.[18]

2017 gewann Markus Wildauer überlegen vor seinem Teamkollegen Maximilian Kuen das prestigeträchtige Bergrennen „Kelchsau Classic“ auf einem KTM Straßenrennrad. Dieser Erfolg brachte daraufhin viel Medienpräsenz für die KTM Revelator Modellreihe.[19]

2018 erfolgte ein Wechsel in der Geschäftsführung. Herr Franz Leingartner ging in den Ruhestand und die Eigentümerin Carol Urkauf-Chen wechselt in den Aufsichtsrat. Ihre Tochter Johanna Urkauf rückte mit Herrn Stefan Limbrunner in die Geschäftsführung nach.[20]

Ab 2019 erfolgten diverse Bauprojekte am Firmenstandort Mattighofen und in der Nachbargemeinde Schalchen (Oberösterreich). Eine neue Produktionshalle und ein neues Logistikzentrum wurden gebaut. Einige weitere Gebäude – unter anderem eine neue Lackiererei – befinden sich 2022 noch im Bau.[21]

2020 hat das Höchstgericht für KTM Fahrrad entschieden, dass die Pierer Mobility AG die Markenbezeichnung für Fahrräder nicht nutzen darf.[22]

Seit 2021 ist KTM Fahrrad auch offizieller Hauptsponsor des Bund Deutscher Radfahrer (BDR). Vor allem in der Jugend- und Nachwuchsarbeit unterstützt die Fahrradmarke den BDR.[23]

Rennsport und Sponsoring

KTM Fahrrad engagiert sich bereits seit Jahrzehnten im Rennsport mit Sponsoring von Teams und Athleten. Bereits bei der Entwicklung des ersten Rennrades des Unternehmens im Jahr 1978 wurde auf die Zusammenarbeit mit dem mehrmaligen österreichischen Staatsmeister im Querfeldein, Walter Obersberger, gesetzt.[24] Das Unternehmen sponsort seither Teams und Athleten sowohl im Mountainbikebereich als auch im Straßenrennsport.

Mountainbike

Werksteam

2019 gründet die KTM Fahrrad GmbH das erste Mountainbike Werksteam, das KTM Factory MTB Team. Der Kader des Teams teilt sich in den Disziplinen Marathon und Crosscountry XCO auf. Ziel des österreichischen Teams sei es, junge Talente an die Spitze des Radsports zu bringen. 2021 wechselten Max Foidl und 4 weitere Neuzugänge ins KTM Factory MTB Team.[25]
2022 wechselt Leonie Daubermann, die amtierende deutsche Cross Country Staatsmeisterin, zum KTM Factory MTB Team.[26]

Erfolge

  • Max Foidl – Österreichischer Staatsmeister – Cross Country XCO[27]
  • Max Foidl sichert sich den einzigen österreichischen Startplatz bei den Olympischen Sommerspielen 2020 und belegte den 17. Platz im Cross Country.[28][29]

Straßenrennsport

2020 waren zum ersten Mal zwei Teams auf KTM Rennrädern – namentlich KTM Revelator Alto und KTM Revelator Lisse – bei der Tour de France und beim Giro d’Italia vertreten. Beide Teams erhielten als Pro Continental Teams die Wildcard für die jeweilige Grand Tour. B&B Hotel – Vital Concept p/b KTM bei der Tour de France und Vini Zabu – KTM beim Giro d’Italia.[30]

KTM Fahrrad ist nach wie vor Sponsor des französischen Teams B&B Hotels powered by KTM und ist 2022 zum dritten Mal bei der Tour de France vertreten.[31]

Commons: KTM Fahrräder  – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Tillman Lambert: KTM Fahrrad investiert in Mattighofen. In: SAZbike.de. 2021, abgerufen am 7. März 2022.
  2. Jo Beckendorff: KTM Fahrrad:: Generationswechsel in der Geschäftsführung. In: RadMarkt.de. 15. Juni 2018, abgerufen am 7. März 2022.
  3. Stefan Limbrunner wird befördert. In: sazbike.de. 11. Mai 2017, abgerufen am 13. Februar 2022.
  4. Jo Beckendorff: KTM Fahrrad:: Generationswechsel in der Geschäftsführung. In: RadMarkt.de. 15. Juni 2018, abgerufen am 7. März 2022.
  5. Tillman Lambert: KTM Fahrrad investiert in Mattighofen. In: SAZbike.de. 2021, abgerufen am 7. März 2022.
  6. Andreas Schnauder: E-Bike-Streit in Mattighofen: KTM will KTM ausbremsen. In: derstandard.at. 25. Oktober 2017, abgerufen am 13. Februar 2022.
  7. Tillman Lambert: KTM Fahrrad investiert in Mattighofen. In: SAZbike.de. 2021, abgerufen am 7. März 2022.
  8. Franz Leingartner: 50 Jahre KTM-Markenfahrräder: 1964–2014. Eigenverlag, Mattighofen 2015, ISBN 978-3-902923-45-5, S. 17;50 f.
  9. Tillman Lambert: KTM Fahrrad investiert in Mattighofen. In: SAZbike.de. 2021, abgerufen am 7. März 2022.
  10. Franz Leingartner: 50 Jahre KTM-Markenfahrräder: 1964–2014. Eigenverlag, Mattighofen 2015, ISBN 978-3-902923-45-5, S. 12;17;42.
  11. Franz Leingartner: 50 Jahre KTM-Markenfahrräder: 1964–2014. Eigenverlag, Mattighofen 2015, ISBN 978-3-902923-45-5, S. 50 f.;60.
  12. Franz Leingartner: 50 Jahre KTM-Markenfahrräder: 1964–2014. Eigenverlag, Mattighofen 2015, ISBN 978-3-902923-45-5, S. 60.
  13. Franz Leingartner: 50 Jahre KTM-Markenfahrräder: 1964–2014. Eigenverlag, Mattighofen 2015, ISBN 978-3-902923-45-5, S. 63;70.
  14. In der Führungsposition: Carol Urkauf-Chen lenkt KTM velototal.de, 26. August 2016, abgerufen 13. November 2017. – Interview anlässlich 20 Jahre Betriebsübernahme durch sie.
  15. Franz Leingartner: 50 Jahre KTM-Markenfahrräder: 1964–2014. Eigenverlag, Mattighofen 2015, ISBN 978-3-902923-45-5, S. 86.
  16. Franz Leingartner: 50 Jahre KTM-Markenfahrräder: 1964–2014. Eigenverlag, Mattighofen 2015, ISBN 978-3-902923-45-5, S. 139.
  17. Susanne ickstein: Carol Urkauf-Chen: „Ich fördere Leistung, nicht Frauen“. In: nachrichten.at. 28. April 2012, abgerufen am 13. November 2017.
  18. BWB/K-381 Geldbußentscheidung gegen KTM Fahrrad GmbH (Memento vom 9. Juli 2016 im Internet Archive)
  19. Andreas Fuchs: Ergebnisliste Kelchsau Classic. In: raceresult.com. Andreas Fuchs, 20. August 2017, abgerufen am 11. Januar 2018.
  20. Jo Beckendorff: KTM Fahrrad:: Generationswechsel in der Geschäftsführung. In: RadMarkt.de. 15. Juni 2018, abgerufen am 7. März 2022.
  21. Jo Beckendorff: Fokus auf Made in Austria: KTM Fahrrad investiert in seine Zukunft. In: RadMarkt.de. 24. August 2021, abgerufen am 8. März 2022.
  22. Tillman Lambert: Nur KTM Fahrrad darf sich KTM nennen. In: SAZbike.de. 1. Juni 2020, abgerufen am 3. August 2020.
  23. Eliza Hahnenstein: KTM wird neuer Hauptsponsor des Bund Deutscher Radfahrer e. V. In: SAZbike.de. 28. Mai 2021, abgerufen am 8. März 2022.
  24. Franz Leingartner: 50 Jahre KTM-Markenfahrräder: 1964–2014. Eigenverlag, Mattighofen 2015, ISBN 978-3-902923-45-5, S. 30.
  25. Tillman Lambert: KTM strukturiert Mountainbike-Werksteam um. In: SAZbike.de. 22. Januar 2021, abgerufen am 8. März 2022.
  26. Tobias Sindlinger: Das Fahrerkarussell zum Jahreswechsel. In: mtbnews.de. 3. Januar 2022, abgerufen am 8. März 2022.
  27. Mona Mitterwallner und Maximilian Foidl holen sich Staatsmeistertitel im Cross-Country (sportreport.biz). In: SportReport.biz. 3. Juni 2021, abgerufen am 8. März 2022.
  28. Max Foidl & Laura Stigger vertreten Österreich bei den Olympischen Spielen. In: RadSportSzene.at. 21. Mai 2021, abgerufen am 8. März 2022.
  29. Foidl im Mountainbike 17. -: Gold geht an Pidcock. In: laola1.at. 21. Juli 2021, abgerufen am 8. März 2022.
  30. Johann Fährmann: KTM-Rennräder bei der Tour de France. In: RadsportRennrad.de. 23. Dezember 2021, abgerufen am 8. März 2022.
  31. Grégory Ienco: Tour de France 2022 :: les 22 équipes sélectionnées. In: cyclismerevue.be. 11. Februar 2022, abgerufen am 8. März 2022.