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vom 16.05.2019, aktuelle Version,

Karl Ratzer

Karl Ratzer (* 4. Juli 1950 in Wien) ist ein österreichischer Jazzgitarrist, Sänger und Komponist. Sein Vater ist der bekannte Künstler und Porajmosüberlebende aus der Volksgruppe der Roma Karl Stojka. Der Wiener Jazzmusiker Harri Stojka ist sein Cousin.

Karl Ratzer (2010)

Leben und Wirken

Ratzer spielte 1962–63 mit Rudi Biber in der Formation The Teenbeats. Es folgten Auftritte im HVZ (Hernalser Vergnügungszentrum) und anderen Lokalitäten wie dem Chattanooga am Graben. Seine Karriere begann 1964, die erste Zeit als Autodidakt, später von Freunden wie Richard Schönherz oder Hans Salomon unterstützt, brachte er sich selbst Harmonielehre und Musiktheorie bei.[1] Zu Beginn seiner Karriere spielte Ratzer mit Hannes Pater und Lippy Behrends bei den Vienna Beatles, einer Rock’n’ Roll Band (1964–1965). Danach war er Mitglied einer R&B Band, Slaves, mit Lippy Behrends, Ernst Lauscher, Padhi Frieberger, Herbert Radakovics. Weiter ging es mit Charles Ryders Corporation, einer Beatband von 1967–1968, mit Georg Hieblinger, Steve Embrow, Wolfgang Meinhardt, Ernst Brüll. Die nächste Band (1969 bis Juni 1971) war C - Department, eine Rockband, mit Richard Schönherz, George Dogette, Manuel Rigoni. Nun folgte die Band Gipsy Love, der er von Juni 1971 bis 1972 angehörte (Kurt Hauenstein, Peter Wolf, Jano Stojka).[2] 1971 verfasste er zudem mit Peter Wolf das Musical Gorilla Gorilla. Nach Gipsy Love folgte Schönherz, Ratzer, Dogette, Rigoni mit Richard Schönherz, Karl Ratzer, George Dogette, Manuel Rigoni.

1972 ging er in die USA, wo er in der amerikanischen Musikszene Fuß fasste. Gleich war er in ein Projekt names „High Voltage“ (später bekannt als „Rufus & Chaka Khan“) involviert. Für einige Zeit lebte er in Atlanta. 1977 gründete er in New York eine Band mit Jeremy Steig, Dan Wall, Eddie Gomez, Joe Chambers und Ray Mantilla. Er machte Aufnahmen mit Musikern wie Chet Baker, Bob Mintzer, Tom Harrell, Bob Berg, Joe Farrell und Steve Grossman.

1980 kehrte er nach Wien zurück, arbeitete aber weiterhin mit internationalen Jazzmusikern wie Art Farmer, Clark Terry, Lee Konitz, Chaka Khan und Eddie Lockjaw Davis zusammen. Von 1999 bis 2003 war er als Gastprofessor an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Graz tätig. 2004 wechselte er an das Vienna Music Institute (VMI), wo er als Dozent tätig ist. Weiterhin tritt er mit eigenen Formationen auf.

Auszeichnungen

Am 23. Januar 2002 wurde ihm für seine Verdienste um die Musik die Ehrenmedaille der Bundeshauptstadt Wien verliehen.[3]

Diskografische Hinweise

  • 1971 - Gipsy Love
  • 1972 - Here We Come
  • 1978 - In Search of the Ghost
  • 1979 - Street Talk
  • 1979 - Fingerprints
  • 1979 - Dancing on a String
  • 1981 - A Fool for Your Sake
  • 1982 - Electric Finger
  • 1982 - Gitarre (Genie & Geschichten)
  • 1982 - Land of Dreams (mit Eddie Lockjaw Davis)
  • 1985 - Gitarrenfeuer
  • 1986 - Serenade
  • 1991 - A Man and His Guitar
  • 1991 - Gumbo Dive
  • 1993 - Waltz for Ann
  • 1993 - Bayou
  • 1994 - Happy Floating
  • 1995 - Coasting
  • 1998 - Telecats I (mit Frank Diez und Tom Principato)
  • 2002 - Saturn Returning
  • 2002 - Moon Dancer
  • 2004 - All the Way
  • 2011 - You've Changed
  • 2014 - Underground System
  • 2016 - My Time
  Commons: Karl Ratzer  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Literatur

  • Thomas Mießgang: "Du musst im Purpurmantel gehen", in: Wochenzeitung Die Zeit, Hamburg, Nr. 24, 7. Juni 2018, Österreich-Ausgabe, S. 30

Einzelnachweise

  1. Dazu ein Ausspruch von Karl Ratzer selbst: „Vorher hab’ i gspielt und net gwußt wie!“
  2. Bei der ersten Schallplatte war die Besetzung Richard Schönherz, George Dogette, Kurt Hauenstein, Jano Stojka, Peter Wolf und Karl Ratzer. Die Besetzung der zweiten Platte, Here We Come, bestand aus Jano Stojka, Harry Stojka, Richard Schönherz, George Dogette und Karl Ratzer.
  3. Pressemeldung der Agentur OTS vom 24. Januar 2002, abgerufen am 11. August 2009