Karner (Burgschleinitz)
Der Karner von Burgschleinitz in Niederösterreich befindet sich am Friedhof südöstlich der Pfarrkirche St. Michael. Der gotische Rundbau vom Anfang des 15. Jahrhunderts hat in der Sockelzone einen romanischen Kern. Er wird 1405 urkundlich als im Bau befindlich erwähnt. 1978 wurden im Inneren Wandmalereien aufgedeckt.
Äußeres
Die Fassade ist durch halbrunde Dienste auf abgeschrägtem Sockelgesims gegliedert. Darüber erhebt sich ein steinernes Kegeldach mit eingeschnittenem quadratischem Steinfenster und einer erneuerten Kreuzblume. An der östlichen Seite befindet sich eine halbrunde Apsis mit einem abgemauerten Spitzbogenfenster. Im Westen ist der Karner durch ein Spitzbogenportal mit Stäben in profilierter Laibung über eine siebenstufigen Kegeltreppe zugänglich. An die Nordseite ist eine viereckige, an der Westseite offene, steinerne Außenkanzel auf toskanischen Säulen angebracht. Nördlich und östlich befindet sich je eine Brüstungsplatte mit Eierstabfassung und Reliefs von Matthäus und Lukas bzw. Johannes und Markus aus der Zeit um 1580.
Inneres
Der Innenraum ist sechseckig und hat ein Steinrippengewölbe auf Runddiensten mit halbrunden und polygonalen Basen. Das Gewölbe hat einen runden Schlussstein mit Vierpassprofil und einem leeren Wappenschild. Die gemauerte Apsisnische verfügt über eine abgemauerte Rundbogenlaibung und ein südliches Rechteckfenster. Im sechsteiligen Gewölbe sind Freskenfragmente Engel mit Leidenswerkzeugen aus der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts zu sehen. An der Südseite verfügen die Fenster über ornamentale Malerei mit Inschriftresten. Die ostseitigen Dekorationsmalereien in geometrischen Formen wurden gegen Ende des 19. Jahrhunderts angefertigt.
Literatur
- DEHIO Niederösterreich nördlich der Donau. Berger, Wien 2010, ISBN 978-3-85028-395-3, S. 87f.