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vom 28.06.2022, aktuelle Version,

Kraftwerk Obere Sill

Kraftwerk Obere Sill
Blick auf das Kraftwerk Obere Sill
Blick auf das Kraftwerk Obere Sill
Lage
Kraftwerk Obere Sill (Tirol)
Koordinaten 47° 12′ 8″ N, 11° 23′ 58″ O
Land Österreich
Tirol Tirol
Gewässer Sill
f1
Kraftwerk
Bauzeit 1901–1903
Betriebsbeginn 1903
Technik
Durchschnittliche
Fallhöhe
185 m
Turbinen 3 Pelton-Turbinen
Sonstiges
Kraftwerk von der Europabrücke

Das Kraftwerk Obere Sill, auch Sillwerk, ist ein in Besitz der Innsbrucker Kommunalbetriebe (IKB) stehendes Wasserkraftwerk an der Sill in Tirol, im Gemeindegebiet von Schönberg, Patsch und Ellbögen. Die Ortslage befindet sich direkt unterhalb der Europabrücke der Brennerautobahn.

Lage und Baulichkeiten

Sillwerk (Siedlung/Zerstreute Häuser)
Basisdaten
Pol. Bezirk, Bundesland Innsbruck-Land (IL), Tirol
Gerichtsbezirk Innsbruck (Land)
Pol. Gemeinde Patsch / Schönberg im Stubaitalf0
Ortschaft Patsch / Schönberg im Stubaital
Koordinaten 47° 12′ 12″ N, 11° 23′ 57″ O
Höhe 700 m ü. A.
Statistische Kennzeichnung
Zählsprengel/ -bezirk Patsch /Schönberg im Stubaital (70335 resp. −50 000)
Ortsteile auch in
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; TIRIS
Vorlage:Infobox Gemeindeteil in Österreich/Wartung/Nebenbox
f0
f0

BW

Das Sillwerk befindet sich etwa 7½ Kilometer südlich von Stadtzentrum Innsbruck, 1 km westlich vom Patsch und 2½ km nördlich Schönberg. Es liegt in der Sillschlucht auf etwa 700 m ü. A. Höhe.

Die Häuser rechts der Sill bilden als Siedlung eine eigene Ortslage der Gemeinde Patsch, links gehören die zerstreuten Häuser zu Schönberg. Sie sind auf eine Zufahrtsstraße serpentinenreich von der Anschlussstelle Patsch-Igls der Brenner Autobahn bei Patsch und von der Brenner Straße (B182) erreichbar.

Nachbarorte:

Unterberg (Gem. Schönberg u. Mutters)
Ruetzwerk (Gem. Schönberg) Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Patsch (Gem. Patsch)
Schönberg im Stubaital (Gem. Schönberg) Kehr (Gem. Patsch)

Geschichte

Das Kraftwerk Obere Sill wurde zwischen 1901 und 1903 nach Plänen von Josef Riehl erbaut und am 7. Oktober 1903 in Betrieb genommen.[1] Zum Zeitpunkt seiner Errichtung zählte es zu den größten Kraftwerken in der Donaumonarchie.[2]

Während des Baues erfolgte eine Ausschreibung über die Lieferung der Rohre, welche die Prager Maschinenbau-Aktiengesellschaft vormals Ruston & Co für sich entschied. Gefertigt wurden die Druckrohre aus von der Teplitzer Rudolfshütte geliefertem Flussstahlblech. Die elektrotechnische Ausstattung sowie das Hochspannungsnetz wurde von der Österreichischen Union-Elektrizitätsgesellschaft errichtet.

Der hier erzeugte elektrische Strom diente vor allem dem Betrieb der Standseilbahn auf die Hungerburg, der Stubaitalbahn und der ersten Straßenbahnlinie von Innsbruck.[3]

Ab den 1960ern wurde die Brenner Autobahn (A12) und 1959–1963 hier die Europabrücke gebaut. Seither geriet der Ort mehrmals durch Selbsttötungen in das Licht der Öffentlichkeit.

Technik

Das für den Betrieb notwendige Wasser wird in einer am Nordende von Matrei am Brenner der Sill entnommen, über zwei Sandfänge und einen kurzen Kanal einem etwa 7 Kilometer langen Stollen neuerlich einem Sandfang dem Wasserschloss zugeführt. Dort beginnen die beiden Druckrohrleitungen mit je 1.250 Millimeter Innendurchmesser und einer Fallhöhe von 185 Metern. Etwa auf halber Höhe unterqueren die beiden Rohrleitungen in einem etwa 93 Meter langen Tunnel die Brennerstraße.

Im Krafthaus wurden sechs Doppelturbinen mit jeweils direkt gekuppelten Generatoren installiert.[1] Zwischen 1926 und 1928 wurden diese Maschinensätze durch drei neue Pelton-Maschinensätze zur Drehstromerzeugung ersetzt. Insgesamt ist eine Leistung von 18 Megawatt installiert.

Seit 1986 ersetzt ein neuer Triebwasserstollen mit einem Fördervolumen von 15 Kubikmetern Wasser pro Sekunde den ursprünglich errichteten Stollen. Ein weiterer Stollen ermöglicht die Weiterleitung von Triebwasser zum Ruetzkraftwerk.

Literatur

  • Zeitschrift des Österreichischen Ingenieur- und Architekten-Vereines. Wien 1905

Einzelnachweise

  1. 1 2 Zeitschrift des Österreichischen Ingenieur- und Architektenvereines. Wien 1905
  2. Kraftwerk Obere Sill der Innsbrucker Kommunalbetriebe. ikb.at
  3. Weblink Blaue Sill – Weißes Gold