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vom 14.06.2022, aktuelle Version,

Lili Grün

Lili Grün (1936)

Elisabeth „Lili“ Grün (geboren 3. Februar 1904 in Wien, Österreich-Ungarn; gestorben 1. Juni 1942 im Vernichtungslager Maly Trostinez) war eine österreichische Schriftstellerin und Schauspielerin.

Leben

Kindheit, Jugend, Ausbildung

Arnsteingasse 33, Hauseingang und Schaufenster (2022)

Lili Grün war das jüngste Kind des aus Élesd stammenden ungarischen Kaufmannes Ármin Grün und seiner Frau Regina Grün, geb. Goldstein.[1] Ihre drei Geschwister waren Frieda (1890), Karl (1894) und Grete (1896).[2] Die Familie wohnte seit 1909 in der Arnsteingasse 33 in Reindorf, einem Teil des heutigen 15. Wiener Gemeindebezirks Rudolfsheim-Fünfhaus. Der Vater war Schnurrbartbinden-Fabrikant und vertrieb Parfümerie- und Friseursbedarfsartikel in einem Ladengeschäft im Erdgeschoss des Wohnhauses.

Anfang August 1915 starb Regina Grün mit 47 Jahren überraschend an einem Hirnschlag, was für die elfjährige Lili wohl „das Ende ihrer bis dahin sehr behüteten Kindheit“[3] bedeutete. Im Januar 1922 erlag der Vater mit 56 Jahren einem chronischen Nierenleiden. Damit wurde Lili Grün noch vor ihrem 18. Geburtstag zur Vollwaise. Wer die Vormundschaft übernahm, ist unbekannt.[4] Nach dem Abschluss der Volks- und Bürgerschule im Jahr 1918 absolvierte Lili Grün eine Ausbildung zur Kontoristin.[5]

Deutsches Volkstheater (vor 1928)

Im Sommer 1921 gab Lili Grün auf dem Wiener Meldezettel „Theaterelevin“ als Beruf an, was darauf hindeutet, dass sie privaten Schauspielunterricht nahm.[6] Von 1920 bis 1924 stand sie in allen 60 Aufführungen von Henrik Ibsens Drama Peer Gynt in der Rolle des Troll auf der Bühne des Deutschen Volkstheaters.[5] Seit den 1920er Jahren wirkte sie darüber hinaus in der neu gegründeten Bühne der Sozialistischen Arbeiterjugend mit.[7] Eine erste Hauptrolle spielte sie vermutlich an einem Theater in der Provinz.[8]

Lili Grüns Bruder Karl hatte in Wien ein Studium in Jura und Philosophie begonnen, wurde eingezogen und im Krieg schwer verwundet. Danach konnte er sein Studium nicht beenden und schlug sich als Privatlehrer durch. Am 25. März 1923 wurde er wegen versuchter Geldfälschung verhaftet.[9] Die Schwester Grete heiratete im Juli 1926 Hellmuth Bettauer, den Sohn des Schriftstellers Hugo Bettauer, welcher sich öffentlich für Sexualaufklärung, Straffreiheit für Homosexualität und Emanzipation der Frau einsetzte und 1925 an den Folgen eines Attentats gestorben war. Hellmuth zog mit Grete zu Lili Grün in die Arnsteingasse und setzte das Engagement des Vaters fort.[10] Es ist anzunehmen, dass die Lebenswege ihrer Geschwister Eingang in Grüns literarisches Schaffen gefunden haben.

Berliner Jahre

Offensichtlich weil die Chancen, in Wien eine Anstellung als Schauspielerin zu finden, wegen der hohen Arbeitslosigkeit unter Theaterschaffenden gering waren, verließ Lili Grün Ende der 1920er-Jahre ihre Heimatstadt und zog nach Berlin. Dort waren jedoch die Arbeitsmöglichkeiten nicht besser. Erich Kästner konstatierte im April 1929: „Man wird ohne Übertreibung annehmen dürfen, daß es in einer Stadt wie Berlin bedeutend mehr engagementslose Schauspieler gibt als solche mit Engagement“.[11] Viele Künstler lebten unter prekären Bedingungen; die Situation der Schauspieler war „durch mangelhafte Ernährung, armselige Kleidung, äußerst bescheidene Wohnverhältnisse sowie durch Krankheit […] gekennzeichnet“.[12]

Künstlerhaus Bellevuestraße (1903)

Grün arbeitete als Verkäuferin und Küchenhilfe in einer Café-Konditorei und gründete im Frühjahr 1931 mit Gleichgesinnten das politisch-literarische Kabarett-Kollektiv Die Brücke. Im Mai feierte man im Keller des Künstlerhauses des Vereins Berliner Künstler in der Bellevuestraße 3 mit einem eigenen Abendprogramm Premiere. Künstlerischer Leiter der Brücke war Julian Arendt. Zu den „gut zwanzig junge[n] ‚Kreative[n]‘“[13] gehörten ferner Ernst Busch, Hanns Eisler, Annemarie Hase, Erik Ode, Erwin Straus und Margarethe Voss.

Welche Texte Grün in den Vorstellungen der Brücke vortrug, ist nicht bekannt. Gesichert ist, dass ihre Auftritte auf positive Resonanz stießen: „Lily Grün bringt reizende freche Gedichte“, notierte Das 12 Uhr Blatt vom 5. Mai und die Vossische Zeitung vom 7. Mai kennzeichnete Grüns Texte als „witzig-sentimentale Gedichte“.[14] Der Berliner Film-Kurier schrieb über einen Auftritt: „trägt Erotik, sehr persönlich und sehr belustigend“.[15] Seit 1929 veröffentlichte sie ihre Lyrik und Kurzprosa in mehreren Zeitungen, etwa im Tempo und im Uhu, aber auch im Berliner Tageblatt, im Prager Tagblatt und im Wiener Tag.[16]

Nach wenigen Wochen musste das Kabarett schließen, weil die Zuschauerzahlen abnahmen.[17] Die Räumlichkeiten waren ohnehin nur frei, weil sich das dort ansässige Kabarett Die Katakombe auf Sommertournee befand. „Kommunistisches Hetzkabarett“ nannte die Deutsche Tageszeitung das Programm der Brücke schon am 5. Mai. Möglicherweise trug die im Vergleich zur Katakombe politisch radikalere Ausrichtung[14] zum Publikumsrückgang bei. Trotz dieses Misserfolgs waren die Jahre in Berlin für Lili Grün bedeutsam: Hier fand sie zum Schreiben.[11] Andererseits erkrankte sie offenbar in Berlin infolge der von Armut und beruflichen Strapazen geprägten Lebensumstände an Tuberkulose.[18]

Wien, Prag, Paris

Ankündigung von Loni in der Kleinstadt im Wiener Tag vom 6. August 1935

Der genaue Zeitpunkt der Rückkehr Grüns nach Wien ist nicht bekannt. Ein Beweggrund war die Absicht, „ihren Lungenspitzenkatarrh in einer Heilstätte loszuwerden.“[19] Im Mai 1932 wurde sie bei einem Talentwettbewerb des Kabaretts Simpl, an dem 50 Nachwuchskünstler teilnahmen, von einer Jury unter der Leitung von Hans Nüchtern als Zweitbeste ausgezeichnet. Für die Kritik war Lili Grün „eine Art weiblicher Joachim Ringelnatz“.[20]

In Wien verarbeitete sie ihre Erlebnisse rund um Die Brücke in dem Roman Herz über Bord. Er erschien im März 1933 beim Paul Zsolnay Verlag und wurde in den Feuilletons unter anderem als „ein sehr beachtenswerter Beitrag zur Zeitgeschichte der jungen Generation“[18] gewürdigt. Im selben Jahr wurde Lili Grün für den Julius-Reich-Dichter-Preis vorgeschlagen.

Für eine Erzählung mit dem Titel Anni hat Unrecht fand Grün im Anschluss keine Möglichkeit der Publikation, konnte aber beim Zsolnay-Verlag eine Vorschusszahlung auf ein Exposé zum Roman Loni in der Kleinstadt erreichen.[17] Dass sie im Oktober 1933 Wien wieder verließ, erklärt Anke Heimberg mit den Veränderungen Österreichs zu einem „autoritären Ständestaat nach dem Vorbild des faschistischen Italiens“[17]. Mit ihrem Lebensgefährten Ernst Spitz reiste Lili Grün über Prag (1933/1934) nach Paris (1934/1935).[21]

In Paris verschlechterte sich ihre gesundheitliche und wirtschaftliche Situation. Die Vorschusszahlung war bald aufgebraucht; die Tantiemen von Herz über Bord reichten nicht aus. Im November 1934 verkaufte sie den geschützten Titel ihres Debütromans an den Berliner Allegro Theaterverlag, damit dieser eine Operette von Eduard Künneke „Herz über Bord“ nennen konnte. Das Geld konnte Grüns Notlage nicht lindern: Es erreichte sie erst im Juni 1935, als sie wieder in Wien lebte,[22] wohin sie Anfang 1935 schwerkrank zurückgekehrt war und offenbar eine Wohnung in der Wagnergasse 5 im 9. Bezirk, seit 1955 Reznicekgasse ,[23] bezogen hatte.[24]

Der Zsolnay Verlag führte eine Spendenaktion durch, um ihr im Frühjahr 1935 einen mehrwöchigen Kuraufenthalt in Meran zu finanzieren.[22] Der Roman Loni in der Kleinstadt erschien schließlich ab dem 7. August 1935 im Wiener Tag als Fortsetzungsroman[25] und im Oktober als Buch in der Bibliothek zeitgenössischer Werke, einer Züricher Niederlassung des Zsolnay-Verlages.[26] Der letzte Roman Junge Bürokraft übernimmt auch andere Arbeit wurde 1936/1937 in Fortsetzungen im Wiener Tag veröffentlicht. Eine Publikation in Buchform erfolgte erst im Jahr 2016 im AvivA Verlag.

Verfolgung und Tod

Neutorgasse 9 (2022), Grün war in Wohnung Nr.  6 im 3.  Stock untergebracht.
Elisabeth Grün auf der Transportliste für die Deportation nach Minsk am 27.  Mai 1942


Nach dem „Anschluss“ Österreichs an das Deutsche Reich im März 1938 und der damit verbundenen Verfolgung und Entrechtung der österreichischen Juden war es der Jüdin Lili Grün nicht mehr möglich, als Schriftstellerin tätig zu sein. Eine Emigration ins Ausland blieb ihr wegen ihres schlechten Gesundheitszustandes und fehlender Geldmittel verwehrt. Die „Verordnung zur Einführung des Gesetzes über Mietverhältnisse mit Juden in der Ostmark“ vom 10. Mai 1939 ermöglichte es Wohnungseigentümern, jüdischen Mietern jederzeit fristlos zu kündigen.[27] Auch Grün wurde mehrmals zwangsumgesiedelt und lebte zuletzt in einer „Sammelwohnung“ in der Neutorgasse 9 im 1. Bezirk.[28]

Am 27. Mai 1942 wurde sie mit 980 anderen im Transport Nr. 23 aus Wien nach Minsk deportiert und noch am Tag ihrer Ankunft, dem 1. Juni 1942, im Vernichtungslager Maly Trostinez ermordet.[29] Mit ihr fand auch die österreichische Lyrikerin und Erzählerin Alma Johanna Koenig den Tod.[30] Die beiden Schriftstellerinnen wurden in einem Massengrab verscharrt. Vermutlich wurden fast alle Deportierten von einem etwa 80 Personen umfassenden Sonderkommando der Waffen-SS erschossen. In Maly Trostinez, dem damals größten Vernichtungslager auf dem Gebiet der besetzten Sowjetunion, kamen seit Anfang Juni 1942 auch drei „Gaswagen“ zum Einsatz.[31]

Literarisches Schaffen

Herz über Bord (1933)

„Lili Grün, die jugendliche Verfasserin des soeben erschienenen Romans ‘Herz über Bord’“ ( Der Wiener Tag, 5. April 1933) [32]

Entstehung

Grüns Debütroman Herz über Bord erschien am 16. März 1933 im Paul Zsolnay Verlag in einer Auflage von 3000 Exemplaren. Der Schriftsteller Robert Neumann hatte die Autorin an den Verlag vermittelt.[33] Darin verarbeitete sie ihre Erfahrungen, die sie 1931 als Mitglied des literarisch-politischen Kabaretts Die Brücke in Berlin gesammelt hatte. Im Roman heißt das Kabarettkollektiv Jazz. Darauf bezieht sich der Titel der vom AvivA-Verlag 2009 unter der Leitung von Anke Heimberg neu herausgebrachten Ausgabe Alles ist Jazz. Der Verlag begründete die Abweichung von dem ursprünglichen Romantitel mit dem Titelschutz.[34]

Herz über Bord, Titelseite von 1933

Inhalt

Elli ist von Wien nach Berlin übergesiedelt, um dort als Schauspielerin tätig zu werden. Sie ist unsterblich in den Jura-Studenten Robert verliebt, der aber ihre Theaterbegeisterung nicht teilt. Seit dem Tod der Mutter fühlt sich Elli, deren Leben von Armut geprägt ist, allein. Erste Freundschaften verliefen enttäuschend. Nun setzt Elli alle Hoffnungen in Robert und ihre Zukunft in Berlin. Als ein Bekannter, Hullo, Pläne für die Gründung eines Kabaretts schmiedet, ist sie begeistert. Gemeinsam mit anderen Schauspielern gründen sie ein Kollektiv namens „Jazz“ und stürzen sich in die Vorbereitungen, darunter die Schauspielerin Hedwig und ihr Kollege Hoffmann. Zwischen Robert und Elli kommt es zum Streit: Er hält das Theaterspielen für Zeitverschwendung. Nach langer Vorbereitung feiert das Kabarett Premiere – mit großem Erfolg. Sogleich beginnt die Gruppe, an einem weiteren Programm zu arbeiten. Im Gespräch mit Hedwig gesteht Elli, dass Robert nicht zu ihr passe, sie aber die Einsamkeit nicht ertragen könne. Beide sind sich einig, dass es die richtigen Männer nur im Traum gebe. Mitten in den Vorbereitungen für das nächste Programm muss Hedwig ins Krankenhaus. Elli soll ihr beistehen und trifft sie schwer erkrankt an. Die Premiere muss ohne Hedwig stattfinden, die wenig später stirbt. Zu den Aufführungen kommen immer weniger Zuschauer. Hullo arrangiert für Elli ein Vorstellungsgespräch bei einem Dramaturgen am Theater, der arrogant auftritt und vorgibt, nichts für sie tun zu können. Dann vermittelt Hullo Elli ein Engagement in der Sternenbar, einem Treffpunkt für Transvestiten. Sie verdient dort zwar Geld, fühlt sich aber unwohl. Andere Bewerbungen bleiben erfolglos. Robert gesteht Elli, dass er sie betrogen hat. Nach einer Kabarett-Vorstellung sieht sich Elli mit einem zudringlichen Gast konfrontiert. Letztlich muss das Kabarett schließen. Elli fühlt sich verlassen und geht eine Beziehung mit Hullo ein, dem sie offenbart, nicht mehr leben zu wollen. Ein fürsorglicher Brief einer Wiener Freundin und die Erinnerung an vergangene Erfolge geben ihr aber neue Zuversicht. Unerwartet bekommt sie für die Sommermonate ein Engagement an einem Theater, so dass Elli schließlich hoffnungsfroh in die Zukunft blickt.

Wirkung

Der Roman erhielt mehrere positive Kritiken. Hanns Margulies besprach im Wiener Tag vom 27. März 1933 gleich drei „Bekenntnisbücher junger Frauen“, die er in die Nachfolge von Irmgard Keuns Roman Gilgi – eine von uns stellte. Dabei betonte er die Professionalität von Lili Grün:

„[Sie] stellt sich gar nicht wie eine Anfängerin vor, so viel Sicherheit, so viel Geschlossenheit, so viel Sachlichkeit bringt sie mit. […] Hier schreibt ein junger Mensch von Liebe und Ehrgeiz und Lebenshunger und Sehnsucht, schüttet sein Herz aus, seine Not, seine Angst vor der Unerfüllbarkeit, aber dieser junge Mensch überschreitet nirgends die Grenze zwischen Gefühl und Sentimentalität, zwischen echtem Erlebnis und Kitsch. Dieser Roman ist prachtvoll, gerade weil er jede Überschwänglichkeit vermeidet, weil er nichts vortäuschen will, weil er rein und wahr ist. […] Lili Grüns erster Roman gehört zu den wirklich liebenswerten und lesenswerten Büchern unserer Zeit.“

Hanns Margulies [35]

Emanuel Häußler, der Lili Grün bei einem Interview kennengelernt hatte,[3] zog am 26. April 1933 im Neuen Wiener Tagblatt Parallelen zwischen der Autorin und ihrer Hauptfigur:

„Das Buch ist ohne Zweifel ein sehr beachtenswerter Beitrag zur Zeitgeschichte der jungen Generation, von einer Mitkämpferin im großen Heer der Hoffenden und Namenlosen geschrieben, die das Fegefeuer des Anfangs gründlich durchkosten mußte. Die Palette der jungen Schriftstellerin hat ungewöhnlich zärtliche und subtile Farben, die Autorin versteht, zu erleben, aber auch zu beobachten und zu analysieren. Diese kleine Elli, die wie ein windgewehtes Blatt durch die Freuden, Enttäuschungen, bitterbösen Traurigkeiten und himmelstürmenden Hoffnungsträume des Buches flattert, ist ihr Spiegelbild.“

Emanuel Häußler [36]

Ähnlich urteilte auch Robert Neumann am 7. Juli 1933 in der Neuen Freien Presse: Die „dokumentarische, literarische Qualität dieses Erstlingsbuches eines vom Leben verprügelten kleinen Mädels ist über jeden Zweifel erhaben. […] Und ich stehe, da es sich nun einmal um ‚Dokumentenliteratur‘ handelt, nicht an, zu verraten, daß das Schicksal der Heldin da durchaus dem der Autorin nachgebildet ist. […] Um diese Lili Grün ist mir nicht bange. Sie wird ihren Weg machen.“[37] Der Zslonay Verlag schlug im März 1933 zwei Romane, neben Herz über Bord den Roman Kati auf der Brücke von Hilde Spiel, für den Julius-Reich-Preis vor, den Letztere erhielt.[33] Noch im selben Jahr erschien Grüns Roman im Dante-Verlag in ungarischer Übersetzung. Eine italienische Übersetzung folgte ein Jahr später im Mailänder Genio-Verlag.[14] Bis zur Neuausgabe durch den AvivA-Verlag 2009 geriet Grüns Werk in Vergessenheit.

Loni in der Kleinstadt (1935)

Entstehung

Robert Neumann hatte Lili Grün 1933 dazu angeregt, einen Roman zu schreiben, der das Leben und Arbeiten an einem Provinztheater schildert. Für ein Exposé zu diesem Projekt erhielt Grün eine Vorschusszahlung, die es ihr ermöglichte, Wien im Oktober jenen Jahres zu verlassen und mit ihrem Lebensgefährten Ernst Spitz nach Prag und Paris überzusiedeln. Im November 1934 schrieb Grün an den Zsolnay Verlag: „Mir geht es gesundheitlich noch nicht sehr gut, ich habe noch immer erhöhte Temperatur, huste wie ein altes Pferd und bin heiser wie ein Gewohnheitstrinker.“[38] Ihre wirtschaftlich und gesundheitlich schwierige Situation beeinträchtigte die Arbeit am Roman erheblich. Weiter schrieb Grün: „in Wahrheit sind es wirklich nur Wochen, die mich von der Vollendung meiner Arbeit trennen“. Fertigstellen könnte sie ihn aber erst im Frühjahr 1935, nach ihrer Rückkehr nach Wien und einem Kuraufenthalt in einem Lungensanatorium in Meran, der durch Spenden finanziert wurde.[39] Die Veröffentlichung erfolgte vom 7. August[25] bis 13. September 1935 im Wiener Tag und am 17. Oktober in einer kleinen Auflage von 2000 Exemplaren in der Bibliothek zeitgenössischer Werke in Zürich. Dort gab der Zsolnay Verlag Bücher jüdischer Autoren heraus, die er offenbar aus Rücksicht auf den deutschen Buchmarkt nicht mehr in sein Wiener Verlagsprogramm aufnehmen wollte.[40] Der Roman ist Ernst Spitz gewidmet.

Inhalt

Die 18-jährige Loni Holl macht eine Ausbildung zur Modistin. Ihr Herz gehört aber dem Theater: Loni tritt als Statistin auf und nimmt Schauspielunterricht. Sie begegnet Peter Spörr, einem mittelmäßigen Regisseur aus der Provinz, der ihr einen Gastspielvertrag in Mährisch-Niedau gibt. Dort angekommen, verführt der Regisseur Loni, die bald erfährt, dass er eine Affäre mit der Diva Eva Hartenstein hatte, die diese beendete. Zu der Enttäuschung, nicht die Einzige für Peter Spörr zu sein, tritt bald die Erkenntnis, dass das Theater nicht Lonis Erwartungen erfüllt. Peter verhält sich Loni gegenüber widersprüchlich, mal liebevoll, mal taktlos. Obwohl sie Lustspiele geringschätzt, hat Loni schließlich in einer Komödie Erfolg, was ihr zu einer Vertragsverlängerung verhilft. Nun lernt sie das Theaterleben in der Provinz erst richtig kennen: ein sehr breites Repertoire, Eitelkeiten im Ensemble, Gastspiele in der Umgebung, ununterbrochenes Textelernen, häufiges Improvisieren. Zwischen Peter und Loni kommt es wegen seines vertraulichen Gespräches mit Eva Hartenstein zum Bruch, woraufhin Loni auszieht und eine billige Unterkunft sucht. Schließlich findet sie eine Dachkammer, in der sie behelfsmäßig auch ihr Essen zubereitet. Auf einer Wohltätigkeitsveranstaltung hat sie großen Erfolg mit ihren Gedichtvorträgen und kann ihr Einkommen aufbessern. Eva Hartenstein geht mit ihrem angereisten Mann nach München zurück, was Peter Spörr zusetzt. Dieser plant ein letztes Stück am Ende der Spielzeit und gibt Loni die Hauptrolle. Doch der Regisseur erscheint nicht zur Generalprobe: Er hat versucht, sich das Leben zu nehmen. Die Premiere wird dennoch zum Erfolg. Danach finden Peter und Loni wieder zueinander.

Wirkung

Der Prager Literaturkritiker Ludwig Winder urteilte am 10. November 1935 in der Deutschen Zeitung Bohemia, der Roman sei „ebenso klug wie anmutig“[41]. Wie Grün ihre Figuren zeichnet, lobte der Rezensent im Wiener Tag am 6. Dezember 1936 bei der Ankündigung ihres dritten Romans. Lili Grün sei

„eine Dichterin, die Menschen und ihr Milieu mit Liebe sieht und doch mit einer unbefangenen humorvollen Überlegenheit zu schildern weiß, die das Tempo der Zeit nicht daran hindern kann, Aufmerksamkeit und Sympathie für das Schickal kleiner Leute zu wecken, die [sic] in einer unkitschigen Wirklichkeit beobachtet und sie mit sehr viel klugen [sic] und herzlichem Verstehen darstellt.“

Der Wiener Tag [42]

Anke Heimberg bestätigte die Einschätzung der zeitgenössischen Kritik und verortete den Roman:

„Tatsächlich gelingt es der Autorin, mit wenigen kraftvollen, umso heiteren Strichen, Welt und Milieu eines kleinen deutschsprachigen Theaters in der tschechischen Provinz Ende der 1920er-/Anfang der 1930er-Jahre mitsamt seinem Ensemble und Repertoire überzeugend und unglaublich lebendig zu skizzieren.“

Anke Heimberg [43]

Winder erkannte im Roman den „Stempel des Erlebten“.[44] Wie schon bei Herz über Bord handelt es sich bei Loni in der Kleinstadt um einen Roman, der auf den persönlichen Erfahrungen der Autorin basiert. Dass es eine „Lili in der Kleinstadt“ gegeben hat, ist anzunehmen.

Junge Bürokraft übernimmt auch andere Arbeit… (1936/2016)

Entstehung

Aus einem Brief des Zsolnay Verlages an Lili Grün vom 30. November 1935 geht hervor, dass die Autorin für ihr Exposé zu ihrem dritten Roman eine Vorschusszahlung erhielt.[45] Vom 6. Dezember 1936 bis zum 14. Januar 1937 erschien das Werk im Wiener Tag als Fortsetzungsroman. Beim Abdruck der ersten Folge war der Roman gerade erst abgeschlossen.[46] Eine Publikation in Buchform erfolgte zunächst nicht. Die Bibliothek zeitgenössischer Werke, der Züricher Verlag von Grüns zweitem Roman, hatte schon seit 1935 nichts mehr herausgegeben und wurde 1940 aufgelöst. Der Roman wurde erst 80 Jahre nach seiner Entstehung im Berliner AvivA-Verlag als Buch veröffentlicht.

Inhalt

Als jüngstes Kind der Familie Urban lebt Susi mit ihrer Mutter und ihrer Schwester Berta in Wien. Der Vater ist im Krieg gefallen. Der Bruder Franz, in den die Familie einst große Hoffnungen gesetzt hatte, war ebenfalls im Krieg, wird danach straffällig und findet nicht in eine gesicherte Existenz zurück. Mit ihrer überheblichen Schwester gerät Susi oft in Streit. Diesen Konflikten steht die Mutter hilflos gegenüber. Nachdem Franz das Geschäft des Vaters verkauft hat, geht Susi einer ungeliebten Arbeit in dem Knopfgeschäft des Onkels nach. Die Sechzehnjährige führt ein einsames Dasein, bis sie mit ihrer Freundin Mitzi eine Tanzschule besucht und beginnt, für den Klavierspieler Karl zu schwärmen. Bei einem späteren Rendez-vous wird Susi schwer enttäuscht: Karl entpuppt sich als ein verheirateter Mann auf der Suche nach einem Abenteuer. Aus Ärger über die schlechte Behandlung und Bezahlung im Knopfgeschäft kündigt Susi unversehens, erhält eine Anstellung als Bürokraft bei Rechtsanwalt Dr. Müller, ist aber den Anforderungen dort nicht gewachsen. An Silvester 1923 lernt sie Egon kennen, einen Jura-Studenten, mit dem sie viel Zeit verbringt. Als dieser auf seiner Geburtstagsfeier in weinseliger Stimmung Mitzi küsst, fühlt sich Susi betrogen und muss hinnehmen, dass sich Egon von ihr trennt. Der mit ihrer Arbeit immer unzufriedener werdende Dr. Müller entlässt Susi, die mit ihrer Mutter nun auf Arbeitslosenunterstützung angewiesen ist. Aus Frankreich erhält Frau Urban eine Nachricht ihres verarmten Sohnes, für dessen Unterstützung sie Susi anweist, Familienschmuck zu verkaufen. Als Berta das Fehlen der Schmuck- und Erbstücke bemerkt, kommt es zwischen ihr und Susi zu einer heftigen Auseinandersetzung, die der kranken Mutter so zusetzt, dass sie kurz darauf stirbt. Danach taucht Franz auf, der, antriebs- und zügellos geworden, Susis Mantel zu Geld macht. Die drei Geschwister geraten immer heftiger aneinander. Susi nähert sich wieder Mitzi an, die ihr hilft, eine neue Stelle zu finden. Auf die blendende Annonce „Junge Bürokraft übernimmt auch andere Arbeit“ hin erhält sie eine Anstellung als Hausmädchen, die Kost und Logis einschließt, und beginnt, von einem bescheidenen Glück zu träumen.

Wirkung

Die Ankündigung des Romans vom 6. Dezember 1936 im Wiener Tag rückt die lebendige Figurenzeichnung und das treffende Lokalkolorit in den Mittelpunkt:

„Es ist ein Wiener Roman und ein kleines Mädchen, das tapfer mit dem Leben herumrauft, seine Heldin. Mittem [sic] aus der Wirklichkeit heraus greift Lili Grün das Schicksal dieser ‚Bürokraft‘ und um sie wird die Stadt in ihrer unmittelbaren Gegenwart mit vielen Menschen, die wir kennen, lebendig hingestellt, vertraut und doch von einer jungen, selbst in dieser Zeit verwurzelten Dichterin wie neu gesehen. Ein ganzer Stadtteil steht in echter Wiener Luft vor dem Leser da, und aus hundert kleinen Beobachtungen setzt sich ein liebevolles Lebensbild von heute zusammen.“

Wiener Tag [47]

Die früh gestorbenen Eltern sowie der straffällig gewordene Bruder bilden Parallelen zwischen der Romanfigur Susi und ihrer Schöpferin. Dies weist darauf hin, dass auch Lili Grüns dritter Roman autobiographisch geprägt ist. Inwieweit dies das belastete Verhältnis zur älteren Schwester einschließt, bleibt unbekannt.

Gedichte und Kurzprosa

Von September 1929 bis Oktober 1937 hat Lili Grün insgesamt 30 Gedichte und 17 Feuilletons, kleine lakonische Geschichten, in verschiedenen deutschsprachigen Zeitungen veröffentlicht, unter anderem im Tempo, in der Stunde, im Prager Tagblatt und im Wiener Tag. Sie schrieb über Machomänner, One-Night-Stands, das Elend der kleinen Angestellten. Die Hauptfiguren sind emanzipierte neue Frauen der 1920er-Jahre, die nicht in Liaisonen verharren, die ihnen nicht bekommen, und zugleich die große Liebe suchen. Vermutlich trug Grün einige dieser Texte auf der Berliner Kabarettbühne als Couplets vor. Im Jahr 2014 gab Anke Heimberg unter dem Titel Mädchenhimmel! eine Anthologie der „Gedichte und Geschichten“ heraus und ermöglichte erstmals einen Überblick über die literarischen Kleinformen der Schriftstellerin, die „[f]risch, frech, freimütig und selbstironisch“[48] schreibe.

Martin Doerry merkte bei der Besprechung von Mädchenhimmel! an, es sei unklar, ob Grün eine gute Schriftstellerin gewesen sei, da man ihre Texte wegen ihres Schicksals nicht mehr unbefangen lesen könne.[15] Andere Rezensenten sahen sich in der Lage, das Werk als solches zu beurteilen und es in den Kontext seiner Zeit zu stellen. So konstatierte Georg Renöckl:

„Trotz der emotionalen Kälte und der finanziellen Misere, die sie umgibt, spricht hier keine toughe, abgehärtete Frau, sondern ein Ich, das sich seine Sensibilität nicht nehmen lässt. Genau darin liegt der Reiz dieser Gedichte und Geschichten, die den Beziehungsalltag mit seinen Lieblosigkeiten und Rollenzwängen genauso wie den täglichen Überlebenskampf in der Zwischenkriegszeit mit scharfem Blick und noch schärferem Humor beschreiben, hinter dem bitterer Ernst steht.“

Georg Renöckl [49]

Deniz Yücel erkannte Parallelen zu anderen Literaten der Zwischenkriegszeit und zu schreibenden Frauen der Gegenwart. Grüns Gedichte und Feuilletons seien ein

„Werk der Neuen Sachlichkeit, kühler als Mascha Kaléko, fröhlicher als Marieluise Fleißer, nah an Irmgard Keun und zuweilen – so im hinreißenden ‚Dialog mit Reflexionen‘ – auch an Kurt Tucholsky. Doch sieht man von der fehlenden expliziten Darstellung von Sexualität ab, könnte man Grüns Texte für zeitgenössische halten, die etwa an die taz-Kolumnistinnen Margarete Stokowski oder Franziska Seyboldt erinnern.“

Deniz Yücel [50]

Die Anthologie gewann bei der Vergabe des Buchpreises der unabhängigen deutschsprachigen Verlage 2014 den Melusine-Huss-Preis.

Rezeption

Hilde Spiel stellte 1976 fest: „In Vernichtungslagern starben unter vielen anderen […] Lili Grün (1907–?), ein rührendes Mädchen, das mit seinem zarten Roman Herz über Bord zum ersten Mal in dem fatalen Jahr 1933 hervortrat. Ihre Lebensgeschichte bliebe im dunkeln, und sie wäre vom Erdboden weggewischt, als hätte es sie nie gegeben, würde ihrer hier nicht Erwähnung getan.“[51] Das zeigt, wie schnell Lili Grün in Vergessenheit geraten war: Das Geburtsjahr war falsch angegeben, das Todesjahr unbekannt. Ihre Romane waren nicht im Buchhandel erhältlich.

Seit 2009 wird ihr Werk vom AvivA Verlag Berlin veröffentlicht. Die Publizistin Anke Heimberg entdeckte zwei Jahre zuvor auf der Suche nach Literatur von Frauen aus den Goldenen Zwanzigern auf einem Flohmarkt Lili Grüns Berliner Kabarett-Roman Herz über Bord. Heimberg nahm daraufhin Nachforschungen über die vergessene Schriftstellerin auf. Sie fand zunächst wenig Daten in biographischen Literaturlexika und begab sich selbst auf Spurensuche. In den vier vom AvivA Verlag herausgegebenen Büchern findet sich jeweils ein ausführliches Nachwort, in dem Heimberg das Leben und Werk von Lili Grün darstellt.

Würdigung

Stein der Erinnerung für Lili Grün in Wien-Leopoldstadt, Heinestraße 4
Straßenschild Lili-Grün-Platz in Wien-Leopoldstadt

Im zweiten Wiener Gemeindebezirk wird an Lili Grün erinnert: Seit 2007 mahnt ein Stein der Erinnerung in der Heinestraße 4 an die Autorin.[52] An der Kreuzung von Castellezgasse und Klanggasse wurde am 14. Mai 2009 mit einem Festakt der Lili-Grün-Platz eingeweiht. Die Bezirksvertretung unterstützte im Herbst 2008 – die Freiheitlichen darin stimmten allerdings dagegen – die Initiative der Buchhändler Andrea und Kurt Lhotzky.[53]

Im Berliner Stadtbezirk Marzahn-Hellersdorf wurde am 30. August 2017 ein Lili-Grün-Weg eingeweiht.[54]

Am 11. März 2018 wurde in der Serie Contra – Kabarett und Kleinkunst im Radio Ö1 des Senders ORF von Doris Glaser eine Sendung über Lili Grün ausgestrahlt.[55]

Werke

  • Herz über Bord. Roman. Paul Zsolnay Verlag, Berlin/Wien/Leipzig 1933.
    • Übersetzung ins Ungarische: Egy szív gazdát keres. Übersetzt von Margit Dávid Gáspárné. Dante Könyvkiadó, Budapest 1933.
    • Übersetzung ins Italienische: Povero amore! Übersetzt von Lila Jahn. S.A. Editrice Genio, Mailand 1934.
    • Deutschsprachige Neuausgabe: Alles ist Jazz. Roman. Herausgegeben und mit einem Nachwort von Anke Heimberg. AvivA Verlag, Berlin 2009, 2. Auflage 2011, ISBN 978-3-932338-36-6. Als Hörbuch: Alles ist Jazz, Sprecherin: Katharina Straßer. Mono Verlag, Wien 2011, ISBN 978-3-902727-87-9.
    • Italienische Neuausgabe: Tutto è jazz. Übersetzt von Enrico Arosio. Keller, Rovereto 2018, ISBN 9788899911317.
  • Loni in der Kleinstadt. Roman. Bibliothek zeitgenössischer Werke, Zürich 1935.
    • Deutschsprachige Neuausgabe: Zum Theater! Roman. Herausgegeben und mit einem Nachwort von Anke Heimberg. AvivA Verlag, Berlin 2011, ISBN 978-3-932338-47-2.
  • Junge Bürokraft übernimmt auch andere Arbeit… Roman. Wien, Zeitungsabdruck im Wiener Tag 1936/37.
    • Deutschsprachige Erstausgabe: Junge Bürokraft übernimmt auch andere Arbeit… Roman. Herausgegeben und mit einem Nachwort von Anke Heimberg. AvivA Verlag, Berlin 2016, ISBN 978-3-932338-86-1.
  • Mädchenhimmel! Gedichte und Geschichten. Gesammelt, herausgegeben, kommentiert und mit einem Nachwort von Anke Heimberg, AvivA Verlag, Berlin 2014, ISBN 978-3-932338-58-8.[56]

Literatur

  • Hans Giebisch, Gustav Gugitz: Bio-bibliographisches Literaturlexikon Österreichs. Von den Anfängen bis zur Gegenwart. Hollinek, Wien 1964, S. 125.
  • Hilde Spiel (Hrsg.): Die zeitgenössische Literatur Österreichs (= Kindlers Literaturgeschichte der Gegenwart. Autoren, Werke, Themen, Tendenzen seit 1945.). Kindler, Zürich u. a. 1976, ISBN 3-463-22003-2, S. 43.
  • Siglinde Bolbecher, Konstantin Kaiser: Lexikon der österreichischen Exilliteratur. Deuticke, Wien 2000, ISBN 3-216-30548-1.
  • Eckart Früh (Hrsg.): Lili (Elisabeth) Grün (= Spuren und Überbleibsel. Bio-bibliographische Blätter. Band 61). Selbstverlag, Wien 2005.
  • Corinna Prey: Leben und Werk der Schriftstellerin Lili Grün. Diplomarbeit. Wien 2011, urn:nbn:at:at-ubw:1-29378.70658.561563-7.
  • Katharina Achtsnith: Von Indianermädchen und Schafen. Die „Neue Frau“ zwischen Realität und Fiktion in Lili Grüns Romanen „Herz über Bord“, „Loni in der Kleinstadt“ und „Junge Bürokraft übernimmt auch andere Arbeit“. Diplomarbeit. Wien 2014, online.
  • Dieter Wrobel: Vergessene Texte der Moderne wiedergelesen. Lili Grün: Junge Bürokraft übernimmt auch andere Arbeit. In: Literatur im Unterricht: Texte der Gegenwartsliteratur für die Schule. 20. Jg., H. 3, 2019, ISSN 1615-6447, S. 267–284.
Commons: Lili Grün  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikisource: Lili Grün  – Quellen und Volltexte

Einzelnachweise

  1. Anke Heimberg gibt als alternativen Vornamen der Eltern Hermann und Regine an. Vgl. Lili Grün: Alles ist Jazz. Hrsg.: Anke Heimberg. 2. Auflage. AvivA, Berlin 2015, ISBN 978-3-932338-36-6, S. 186.
  2. Lisa Handler: Lili Grün – die sanfte Künstlerin. In: WIENfünfzehn. 8. Februar 2021, abgerufen am 15. Mai 2022 (deutsch, Name und Geburtsjahr der ältesten Schwester sind ungesichert).
  3. 1 2 Lili Grün: Alles ist Jazz. Hrsg.: Anke Heimberg. 2. Auflage. AvivA, Berlin 2015, ISBN 978-3-932338-36-6, S. 185 f.
  4. Anke Heimberg: Nachwort. In: Zum Theater! AvivA, Berlin 2011, ISBN 978-3-932338-47-2, S. 198.
  5. 1 2 Anke Heimberg: Nachwort. In: Zum Theater! AvivA, Berlin 2011, ISBN 978-3-932338-47-2, S. 201.
  6. Anke Heimberg: Nachwort. In: Junge Bürokraft übernimmt auch andere Arbeit… AvivA, Berlin 2016, ISBN 978-3-932338-86-1, S. 196.
  7. Anke Heimberg: Nachwort. In: Alles ist Jazz. 2. Auflage. AvivA, Berlin 2015, ISBN 978-3-932338-36-6, S. 190.
  8. Anke Heimberg: Nachwort. In: Zum Theater! AvivA, Berlin 2011, ISBN 978-3-932338-47-2, S. 202.
  9. Versuchte Fälschung von 10.000-Kronen-Noten. Ein Privatlehrer verhaftet.. In: Neues Wiener Tagblatt. Demokratisches Organ / Neues Wiener Abendblatt. Abend-Ausgabe des („)Neuen Wiener Tagblatt(“) / Neues Wiener Tagblatt. Abend-Ausgabe des Neuen Wiener Tagblattes / Wiener Mittagsausgabe mit Sportblatt / 6-Uhr-Abendblatt / Neues Wiener Tagblatt. Neue Freie Presse – Neues Wiener Journal / Neues Wiener Tagblatt, 27. März 1923, S. 5 (Online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/nwg
  10. Lili Grün: Alles ist Jazz. Hrsg.: Anke Heimberg. 2. Auflage. AvivA, Berlin 2015, ISBN 978-3-932338-36-6, S. 190193.
  11. 1 2 Anke Heimberg: Nachwort. In: Junge Bürokraft übernimmt auch andere Arbeit… AvivA, Berlin 2016, ISBN 978-3-932338-86-1, S. 198.
  12. Lili Grün: Alles ist Jazz. Hrsg.: Anke Heimberg. 2. Auflage. AvivA, Berlin 2015, ISBN 978-3-932338-36-6, S. 197.
  13. Anke Heimberg: Nachwort. In: Junge Bürokraft übernimmt auch andere Arbeit… AvivA, Berlin 2016, ISBN 978-3-932338-86-1, S. 200 f.
  14. 1 2 3 Lili Grün: Alles ist Jazz. Hrsg.: Anke Heimberg. 2. Auflage. AvivA, Berlin 2015, ISBN 978-3-932338-36-6, S. 204 f.
  15. 1 2 Martin Doerry: Scharf auf Seele. In: Der Spiegel. Nr. 26, 2014, S. 133 (online).
  16. Marlene Frenzel: Grün, Lili – Literaturverzeichnis: Primärliteratur. In: FWF-Projekt „Transdisziplinäre Konstellationen in der österreichischen Literatur, Kunst und Kultur der Zwischenkriegszeit“. März 2018, abgerufen am 2. Mai 2022 (österreichisches Deutsch).
  17. 1 2 3 Anke Heimberg: Nachwort. In: Zum Theater! AvivA, Berlin 2011, ISBN 978-3-932338-47-2, S. 190.
  18. 1 2 Lili Grün: Alles ist Jazz. Hrsg.: Anke Heimberg. 2. Auflage. AvivA, Berlin 2015, ISBN 978-3-932338-36-6, S. 207.
  19. Emanuel Häußler: Boheme von heute: Weltstadtjugend gründet ein Kabarett. In: Neues Wiener Tagblatt. Demokratisches Organ / Neues Wiener Abendblatt. Abend-Ausgabe des („)Neuen Wiener Tagblatt(“) / Neues Wiener Tagblatt. Abend-Ausgabe des Neuen Wiener Tagblattes / Wiener Mittagsausgabe mit Sportblatt / 6-Uhr-Abendblatt / Neues Wiener Tagblatt. Neue Freie Presse – Neues Wiener Journal / Neues Wiener Tagblatt, 26. April 1933, S. 6 (Online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/nwg
  20. Entdeckungsfahrt in die Bundesländer. „Simpl“ sucht junge Talente. – Die Zigarrenkiste als Geige. − Ein weiblicher Joachim Ringelnatz.. In: Kleine Volks-Zeitung, 27. Mai 1932, S. 7 (Online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/kvz
  21. Anke Heimberg: Nachwort. In: Junge Bürokraft übernimmt auch andere Arbeit… AvivA, Berlin 2016, ISBN 978-3-932338-86-1, S. 205.
  22. 1 2 Anke Heimberg: Nachwort. In: Zum Theater! AvivA, Berlin 2011, ISBN 978-3-932338-47-2, S. 192.
  23. Wagnergasse (9). In: Wien Geschichte Wiki. Stadt Wien, abgerufen am 8. Mai 2022.
  24. Lili Grün: Alles ist Jazz. Hrsg.: Anke Heimberg. 2. Auflage. AvivA, Berlin 2015, ISBN 978-3-932338-36-6, S. 210. Im Sommer 1938 wurde sie von dort vertrieben und musste noch mehrfach ihren Wohnsitz wechseln. Die Nachricht vom Tod ihres Lebensgefährten Ernst Spitz am 22. Juni 1940 erreichte sie in der Mariahilfer Straße, vgl. Andreas Hutter: Rasierklingen im Kopf. Ernst Spitz – Literat, Journalist, Aufklärer. Mandelbaum, Wien 2005, ISBN 3-85476-160-0, S. 226 f.
  25. 1 2 Loni in der Kleinstadt. Von Lili Grün. In: Der Tag / Der Wiener Tag, 7. August 1935, S. 12 (Online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/tag
  26. Anke Heimberg: Nachwort. In: Zum Theater! AvivA, Berlin 2011, ISBN 978-3-932338-47-2, S. 207.
  27. DÖW - Vienna Memento Wien. Abgerufen am 8. Mai 2022 (Adress-Suche > Neutorgasse 9).
  28. Lili Grün: Alles ist Jazz. Hrsg.: Anke Heimberg. 2. Auflage. AvivA, Berlin 2015, ISBN 978-3-932338-36-6, S. 210.
  29. Andreas Hutter: Rasierklingen im Kopf. Ernst Spitz – Literat, Journalist, Aufklärer. Mandelbaum, Wien 2005, ISBN 3-85476-160-0, S. 227.
  30. Anke Heimberg: Nachwort. In: Zum Theater! AvivA, Berlin 2011, ISBN 978-3-932338-47-2, S. 209.
  31. DÖW Grün Elisabeth. In: Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes. Abgerufen am 7. Mai 2022 (Opfersuche > mehr Informationen).
  32. Bildseite. In: Der Tag / Der Wiener Tag, 5. April 1933, S. 12 (Online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/tag
  33. 1 2 Murray G. Hall: Der Paul Zsolnay Verlag. Von der Gründung bis zur Rückkehr aus dem Exil (= Studien und Texte zur Sozialgeschichte der Literatur. Band 45). Max Niemeyer Verlag, Tübingen 1994, S. 182.
  34. Corinna Prey: Leben und Werk der Schriftstellerin Lili Grün. Magisterarbeit. Wien 2011, S. 91, urn:nbn:at:at-ubw:1-29378.70658.561563-7.
  35. Hanns Margulies: Bekenntnisbücher junger Frauen. In: Der Tag / Der Wiener Tag, 27. März 1933, S. 4 (Online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/tag
  36. Emanuel Häußler: Boheme von heute: Weltstadtjugend gründet ein Kabarett. In: Neues Wiener Tagblatt. Demokratisches Organ / Neues Wiener Abendblatt. Abend-Ausgabe des („)Neuen Wiener Tagblatt(“) / Neues Wiener Tagblatt. Abend-Ausgabe des Neuen Wiener Tagblattes / Wiener Mittagsausgabe mit Sportblatt / 6-Uhr-Abendblatt / Neues Wiener Tagblatt. Neue Freie Presse – Neues Wiener Journal / Neues Wiener Tagblatt, 26. April 1933, S. 6 (Online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/nwg
  37. Robert Neumann: Mädchen wohin?. In: Neue Freie Presse, 7. Juli 1933, S. 2 (Online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/nfp
  38. Anke Heimberg: Nachwort. In: Zum Theater! AvivA, Berlin 2011, ISBN 978-3-932338-47-2, S. 191.
  39. Anke Heimberg: Nachwort. In: Zum Theater! AvivA, Berlin 2011, ISBN 978-3-932338-47-2, S. 192.
  40. Anke Heimberg: Nachwort. In: Zum Theater! AvivA, Berlin 2011, ISBN 978-3-932338-47-2, S. 208.
  41. Anke Heimberg: Nachwort. In: Zum Theater! AvivA, Berlin 2011, ISBN 978-3-932338-47-2, S. 208.
  42. Die Autorin unseres neuen Romans: Lili Grün. In: Der Tag / Der Wiener Tag, 6. Dezember 1936, S. 7 (Online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/tag
  43. Anke Heimberg: Nachwort. In: Zum Theater! AvivA, Berlin 2011, ISBN 978-3-932338-47-2, S. 204.
  44. Anke Heimberg: Nachwort. In: Zum Theater! AvivA, Berlin 2011, ISBN 978-3-932338-47-2, S. 204.
  45. Anke Heimberg: Nachwort. In: Junge Bürokraft übernimmt auch andere Arbeit… AvivA, Berlin 2016, ISBN 978-3-932338-86-1, S. 214.
  46. Die Autorin unseres neuen Romans: Lili Grün. In: Der Tag / Der Wiener Tag, 6. Dezember 1936, S. 7 (Online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/tag
  47. Die Autorin unseres neuen Romans: Lili Grün. In: Der Tag / Der Wiener Tag, 6. Dezember 1936, S. 7 (Online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/tag
  48. Anke Heimberg: Nachwort. In: dies. (Hrsg.): Lili Grün: Mädchenhimmel! 2. Auflage. AvivA, Berlin 2014, ISBN 978-3-932338-58-8, S. 173.
  49. https://www.nzz.ch/feuilleton/buecher/esprit-und-elend-ld.760465
  50. https://taz.de/Beinahe-vergessene-Autorin-Lili-Gruen/!5024838/
  51. Hilde Spiel: Einführung. In: dies. (Hrsg.): Die zeitgenössische Literatur Österreichs (= Kindlers Literaturgeschichte der Gegenwart: Autoren, Werke, Themen, Tendenzen seit 1945). Kindler, München 1976, ISBN 3-463-22003-2, S. 43.
  52. Anke Heimberg: Lili Grün. In: FemBio. Institut für Frauen-Biographieforschung, abgerufen am 21. Februar 2022.
  53. Corinna Prey: Leben und Werk der Schriftstellerin Lili Grün. Magisterarbeit. Wien 2011, S. 90, urn:nbn:at:at-ubw:1-29378.70658.561563-7.
  54. Birgitt Eltzel: Eine Straße für Lili Grün (Memento vom 31. August 2017 im Internet Archive), abgerufen am 11. März 2018.
  55. Doris Glaser: Paradies für die Frau In: Contra - Kabarett und Kleinkunst, Ö1, ORF-Radio, gesendet am 11. März 2018. (7 Tage nachhörbar) – Mit Beiträgen von Corinna Prey.
  56. Esprit und Elend. Rezension von Georg Renöckl, in: NZZ, 7. Oktober 2014.