Marinesektionsgebäude
Das ehemalige Marinesektionsgebäude des k. und k. Reichskriegsministeriums befindet sich im 3. Wiener Gemeindebezirk, Landstraße, in der Vorderen Zollamtstraße 9 und steht unter Denkmalschutz (Listeneintrag). Von hier aus wurden in den letzten zehn Jahren Österreich-Ungarns in der k.u.k. Marinesektion alle Angelegenheiten der k. u. k. Kriegsmarine erledigt. Die Führung der Kriegsmarine und ihre österreichischen Verbündeten hätten gern ein eigenes k.u.k. Marineministerium als politische Instanz für die österreichisch-ungarische Kriegsmarine gehabt; die führenden Politiker des 1867 innenpolitisch selbständig gewordenen Königreichs Ungarn lehnten aber die Errichtung eines vierten gemeinsamen Ministeriums (neben Außenministerium, Kriegsministerium und gemeinsamem Finanzministerium für die Finanzierung von Außenministerium und Heer) ab. Die Marineagenden mussten daher in einer Sektion des Kriegsministeriums bleiben, das damals seine Zentrale noch Am Hof in der Altstadt hatte. Dort bestand Platzmangel.
Für die Marinesektion war daher später ein eigenes Gebäude erforderlich. Es wurde 1908 vom Architekten Theodor Bach und dem Marine-Oberingenieur Camillo Flat errichtet (ein Jahr später begann in unmittelbarer Nähe der Neubau des Kriegsministerialgebäudes, das 1913 bezogen wurde). In Höhe des ersten Stockwerks ist die Fassade mit emaillierten Wappen von 16 Adriahäfen der Monarchie verziert.
Die Marinesektion wurde, wie das gesamte Kriegsministerium, ab November 1918 vom neuen Staat Deutschösterreich aufgelassen. Ab 1925 beherbergte das Gebäude die Generaldirektion der Österreichischen Bundesforste; sie übersiedelte später nach Purkersdorf, einem westlichen Vorort im Wienerwald. An die Tätigkeit der Marinesektion erinnert eine Gedenktafel im Gebäude.
Weblinks
- Militärische Institutionen. Bezirksmuseum Landstraße, archiviert vom Original am 6. Januar 2014; abgerufen am 2. Januar 2018.