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vom 30.05.2022, aktuelle Version,

Murtalbahn

Unzmarkt–Mauterndorf
Triebwagen und Dampfzug im Bahnhof Ramingstein-Thomatal
Triebwagen und Dampfzug im Bahnhof Ramingstein-Thomatal
Kursbuchstrecke (ÖBB): 630
Streckenlänge: 76,112 km
Spurweite: 760 mm (Bosnische Spur)
Maximale Neigung: 23 
Minimaler Radius: 90 m
Höchstgeschwindigkeit: 70 km/h
von St. Michael
0,000 Unzmarkt (Übergang zur Rudolfsbahn) 733 m ü. A.
Rudolfsbahn
1,800 Wallersbach
6,369 Lind-Scheifling 736 m ü. A.
Wölzer Bach
8,921 Niederwölz 741 m ü. A.
Mur
10,686 Teufenbach 745 m ü. A.
12,926 Puxerboden
15,322 Frojach 763 m ü. A.
Anschluss Eisenbahnmuseum Frojach
17,273 Saurau 769 m ü. A.
20,266 Triebendorf 769 m ü. A.
23,900 Gestüthof (bis 2008) 784 m ü. A.
Lassnitzbach
26,313 St. Egidi
26,950 Murau 809 m ü. A.
27,567 Murau-St. Leonhard
Murauer Tunnel (102 m)
29,200 Murau West
31,303 Kaindorf im Murtal 827 m ü. A.
32,670 Marbach Golfplatz
33,000 St. Lorenzen ob Murau Ost
34,070 St. Lorenzen ob Murau 850 m ü. A.
34,298 Kreischberg Talstation
35,232 Lutzmannsdorf 853 m ü. A.
37,280 Cäciliabrücke (bis 2014) 857 m ü. A.
38,635 Wandritsch Betriebsausweiche
39,460 St. Ruprecht ob Murau 858 m ü. A.
41,133 Falkendorf
43,294 Hagendorf
Paalbach
43,950 Stadl a. d. Mur 891 m ü. A.
47,244 Einach
48,550 Predlitz-Ladin (seit 2008 nur Ladestelle) 910 m ü. A.
48,980 Predlitz-Pichl (bis 1. April 1991 Pichl)
Mur
50,110 Predlitz-Turrach 910 m ü. A.
-------- Landesgrenze Steiermark / Salzburg
Kendlbruck-Tunnel (34 m)
52,440 Kendlbruck Betriebsausweiche
53,829 Hintering
55,651 Ramingstein 960 m ü. A.
Ramingstein-Tunnel (98 m)
56,679 Ramingstein-Thomatal 967 m ü. A.
57,352 Madling 985 m ü. A.
Mur
63,659 Tamsweg-St. Leonhard 1012 m ü. A.
Mur
Leißnitzbach
64,320 Tamsweg bis hierhin StB-Personenverkehr 1019 m ü. A.
Anschlussbahn Lagerhaus Tamsweg
Ladestelle Sägewerk Graggaber bis hierhin StLB-Güterverkehr
Sperrschuh
Lessachbach
65,850 Wölting 1036 m ü. A.
66,300 St. Andrä-Wölting ab hier Taurachbahn-Museumsverkehr
ehemaliger Anschluss Funcke
Landesstraße 222
Göriachbach
66,500 Beginn Neutrassierung von 1984/85
66,600 St. Andrä-Göriach
66,700 St. Andrä-Andlwirt
68,500 Ende Neutrassierung von 1984/85
68,500 Lintsching
68,600 Lignitzbach
70,800 Südliche Taurach
71,100 Mariapfarr
Gröbendorf
74,100 Steindorf-Fanningberg
76,112 Mauterndorf 1116 m ü. A.

Die Murtalbahn ist eine Schmalspurbahn mit einer Spurweite von 760 Millimetern (Bosnische Spurweite), die von Unzmarkt im österreichischen Bundesland Steiermark über Murau und Tamsweg nach Mauterndorf im Bundesland Salzburg führt.

Die Strecke ist nach der Mariazeller Bahn die zweitlängste Schmalspurbahn Österreichs und wird bis Tamsweg von der Steiermarkbahn (StB) betrieben. Bis dort folgt sie dem Tal des namensgebenden Flusses Mur. Die Strecke bis Tamsweg ist sowohl in den Salzburger Verkehrsverbund als auch in den Verkehrsverbund Steiermark integriert. Der Restabschnitt wurde nach Einstellung des regulären Betriebs von der Taurachbahn-Gesellschaft gepachtet. Diese ist eine Unterorganisation des Club 760 und führt dort einen saisonalen Museumseisenbahnbetrieb mit eigener Konzession durch. Der Name leitet sich von der Südlichen Taurach ab, entlang derer die Bahn im oberen Abschnitt verläuft.

Geschichte

Aktie der Murthalbahn Unzmarkt-Mauthendorf von 1895
Grundsteinlegung in Murau, 1883
Bahnhof Mauterndorf um 1900, colorierte Postkarte

Bereits 1883 traten die ersten Interessenten für den Erwerb einer Konzession für eine von der Rudolfsbahn abzweigende Eisenbahnstrecke in den Bezirk Murau in Erscheinung. 1888 scheiterte Ing. Hermann Ritter mit einem Projekt für eine Lokalbahn Sankt Lambrecht–Murau–Tamsweg–Mauterndorf. 1889 versuchte sich das Bauunternehmen Stern & Hafferl als Konzessionwerber, doch auch hier scheiterte das Projekt wegen zu hoher Kosten.

Am 31. März 1892 beschloss der Steiermärkische Landtag aus Kostengründen, die Murtalbahn als Schmalspurbahn anlegen zu lassen. Die Zentralregierung in Wien bestand wie bei zahlreichen anderen Bahnprojekten aus strategischen Gründen auf einer Spurweite von 760 mm. Am 7. April 1893 wurde dem steiermärkischen Landesausschuss die Konzession zum Bau und zum Betrieb der Lokalbahn Unzmarkt – Mauterndorf für 90 Jahre genehmigt. Für die Planung zeichnete Karl Wurmb verantwortlich, zu diesem Zeitpunkt Direktor des Steiermärkischen Eisenbahnamtes. Mit wenigen Ausnahmen wurde die Trasse bezüglich Bogenradien und Neigungsverhältnissen für einen allfälligen Umbau auf Normalspur ausgelegt. Der Bau wurde der Firma Stern &Hafferl übertragen. Der Spatenstich erfolgte am 27. August 1893 durch Adolph Joseph Fürst Schwarzenberg. Am 22. September 1894 fanden bereits die ersten Probefahrten statt. Am 7. Oktober 1894 war die 76,230 km lange Bahnstrecke von Unzmarkt nach Mauterndorf fertiggestellt und wurde am folgenden Tag feierlich eröffnet. An der Eröffnung nahmen Handelsminister Ladislaus Gundacker Graf Wurmbrand, der Präsident der k.k. Staatsbahnen, Leon Ritter von Bilinski und der spätere Eisenbahnminister Heinrich von Wittek teil.[1] Die damalige Streckenhöchstgeschwindigkeit wurde mit 30 km/h festgelegt. Ausgenommen davon war der Abschnitt Ramingstein-Thomatal–Tamsweg. Hier galt eine Streckenhöchstgeschwindigkeit von 25 km/h.

Schon damals wurden auf der Murtalbahn zur Verständigung zwischen den Bahnhöfen und den auf der Strecke befindlichen Zügen Telefone eingesetzt. Die Murtalbahn war somit die erste Bahn Österreichs, die das Zugmeldeverfahren mittels Telefon durchführte.

Die feierliche Eröffnung der Murtalbahn wurde am 8. Oktober 1894 mit einem Sonderzug von Leoben nach Unzmarkt zelebriert, der knapp 200 Feiergäste nach Unzmarkt brachte. Zitat des damaligen Bürgermeisters Josef Mitteregger bei der Eröffnungsrede: „Die Teilnahme an dieser Feier sowohl seitens der Bevölkerung von Murau wie der Umgebung möge beweisen, welches Interesse besteht. Unser lang gehegter Wunsch nach einer Eisenbahnverbindung ist nun in Erfüllung gegangen, mit dem nächsten Zug wird unsere Bahn dem allgemeinen Verkehr dienen und unser stilles Tal wieder beleben. Das verdanken wir dem hohen Steiermärkischen Landtag und hervorragenden Männern des Landes.“

Die ersten Betriebsjahre der Murtalbahn liefen nur schleppend. Doch von Jahr zu Jahr brachte die Murtalbahn mehr Touristen in die Stadt Murau, und 1896 gab es auch starke Zunahmen im Güterverkehr. Zum Beschleunigen des Verkehrs wurden mit 1. Oktober 1912 die Haltestellen Gestüthof, Cäciliabrücke, Kendlbruck, Madling, Lintsching und Steindorf-Faningberg in Bedarfshaltestellen umgewandelt. In der Zeit von 1933 bis 1939 kamen die ersten Austro-Daimler-Benzintriebwagen zum Einsatz, die eine Höchstgeschwindigkeit von 60 km/h erreichten. Allerdings musste später wieder auf Dampf umgestiegen werden, denn die Triebwagen liefen nicht problemlos. Unfälle, technische Schwierigkeiten, Treibstoffmangel und Reparaturanfälligkeiten führten dazu, dass die Triebwagen 1939 wieder ersetzt wurden.

Am 1. Juli 1942 übernahm das Land Steiermark die Murtalbahn. Die Aktiengesellschaft Murtalbahn Unzmarkt–Mauterndorf wurde aufgelöst und das Vermögen dem Land Steiermark übertragen. Zuerst wurde die Murtalbahn unter der Bezeichnung Gaueisenbahn Unzmarkt–Mauterndorf und nach Kriegsende als Landesbahn Unzmarkt–Mauterndorf (U–M) geführt.

Der Bummelzug kurz vor Ramingstein und im Bahnhof Ramingstein-Thomatal
Triebwagenzug zwischen Tamsweg und Ramingstein (Sept. 2019)

In den Jahren 1964 bis 1967 wurden die ersten dieselelektrischen Lokomotiven angeschafft. Mit der Umstellung auf diese Technik schien das Zeitalter der Dampflokomotiven vorbei. Eisenbahnliebhaber, Bahnverantwortliche und Fremdenverkehrsmanager setzen sich jedoch weiter für Dampflokomotiven ein. Somit erschienen im Jahr 1968 die Dampfbummelzüge. Seit 1969 sind diese fester Bestandteil des Fahrplanes der Murtalbahn. Um zusätzliches Interesse an der Murtalbahn zu wecken, wurde 1969 die Idee der Amateurlokfahrten geboren. Diese wurden mit der Dampflokomotive Stainz 2, mit Baujahr 1892 die älteste Lokomotive der Steiermärkischen Landesbahnen, durchgeführt. Seit dieser Zeit hat jeder die Möglichkeit, einmal selbst eine Dampflokomotive zu führen.

Probleme gab es jedoch mit der Teilstrecke Tamsweg–Mauterndorf. Die 11 km lange Trasse im Lungau verläuft nicht ideal, die Haltestellen sind von den Orten zu weit entfernt und daher für die Bevölkerung unattraktiv. Aufgrund der mangelnden Auslastung musste am 31. März 1973 der öffentliche Personenverkehr und am 1. September 1981 schließlich der zunächst verbliebene Güterverkehr eingestellt werden. Dadurch wurde die offizielle Bezeichnung der Murtalbahn von Landesbahn Unzmarkt–Mauterndorf auf Landesbahn Unzmarkt–Tamsweg (U–T) geändert. Oberhalb der nunmehrigen Endstation wird nach den schon 1983 begonnenen Vorarbeiten vom Club 760 unter dem Namen Taurachbahn[2] seit 1988 ein Museumsverkehr durchgeführt. Dessen Züge halten an den Stationen zwischen dem oberen Streckenende und Sankt Andrä im Lungau und wenden etwas unterhalb davon beim ehemaligen Anschluss Funcke.

Nach Anschaffung der Diesellokomotiven in nur geringer Zahl musste der Betrieb weiter in der Form von Güterzügen mit Personenbeförderung abgewickelt werden, was unattraktiv lange Fahrzeiten bewirkte. Immer wieder gab es daher Überlegungen, den Personenverkehr zur Gänze von der Schiene auf die Straße zu verlegen. Die Entscheidung fiel jedoch zugunsten der Schiene. Daraufhin investierten die Steiermärkischen Landesbahnen in neue Triebwagen. Am 28. November 1980 wurde der erste Triebwagen (VT 31) nach Murau geliefert. Bereits am 9. Februar des Jahres hatte der Probeverkehr im Personenverkehr begonnen. 1981 wurden weitere drei Triebwagen (VT 32–34) angeschafft und zusätzlich vier Steuerwagen (VS 41–44) im Jahr 1982. Mit begleitenden Maßnahmen, wie die Modernisierung des Oberbaues mit Anhebung der Höchstgeschwindigkeit und dem Einbau von Rückfallweichen in Kreuzungsstationen, konnte ein Gesamtpaket zur Attraktivierung der Murtalbahn umgesetzt werden. 1999 wurde mit dem VT 35 ein weiterer Triebwagen beschafft. Die fünf Triebwagen und ihre Steuerwagen bewältigen bis zur Anschaffung einer neuen Fahrzeuggeneration den kompletten Personenverkehr auf der Murtalbahn.

2011 wurde das Gebäude des Bahnhofs Ramingstein-Thomatal aufgrund zu hoher Erhaltungskosten abgebrochen. Seit 2012 fahren Dampfzüge der Murtalbahn wieder bis Wölting.[3]

Von 24. Juli abends bis 25. Juli 11:00 Uhr war die Bahnstrecke 2016 nach Murenabgängen in Tamsweg (Lasaberg, Einöden) an einer Stelle verlegt und daher gesperrt.[4]

Betrieb

Heute verkehrt auf der Murtalbahn im Personenverkehr alle zwei Stunden ein Zug. Die Zugkreuzungen finden zur geraden vollen Stunde in Murau statt. Zum Einsatz kommen die Dieseltriebwagen VT 31–35, teilweise in Mehrfachtraktion und mit Steuerwagen.

Außerdem besteht Güterverkehr, der von den 1966 gebauten Diesellokomotiven der Serie VL 11–16 durchgeführt wird.

Die Hauptwerkstätte der Murtalbahn befindet sich am Bahnhof Murau. Hier sind des Weiteren die nicht betriebsfähigen Lokomotiven U.40, U.43 und die Stainz 2 abgestellt.

Die Steiermärkischen Landesbahnen investieren fortlaufend in den Betrieb und in die Erhaltung der Strecke, die Infrastruktur befindet sich in einem mit normalspurigen Hauptstrecken vergleichbaren Zustand.

Betriebszwischenfälle

Am 18. November 2019 wurde nach schweren Unwettern mit Starkregen ein Abschnitt der Murtalbahn aufgrund von Murenabgängen und Unterspülungen des Gleiskörpers bei Stadl-Predlitz auf mehreren hundert Metern schwer beschädigt. Zwischen Unzmarkt und Murau konnte der Betrieb am 20. November wieder aufgenommen werden, die Wiederherstellung der weiteren Strecke wurde am 21. Dezember 2019 fertiggestellt. Die Schäden wurden vorerst auf 2 Mio. Euro geschätzt.[5]

Am 9. Juli 2021, 07:05 Uhr, nach einer Nacht mit Gewittersturm, prallte ein Personenzug Richtung Tamsweg in Salzburg zwischen Kendlbruck und Predlitz hinter einer leichten Rechtskurve trotz sofort eingeleiteter Notbremsung gegen einen am Gleis liegenden Wurzelstock eines entwurzelten Baumes. Von der dreiteiligen Triebwagengarnitur entgleiste das führende Triebfahrzeug VT 31. Es stürzte über eine 4 m hohe befestigte Böschung am rechten Ufer in die Mur und kam auf der Seite in 1 m bis 1,5 m tiefem Wasser zu liegen. Der Triebfahrzeugführer und die Schüler schlugen mit Nothämmern Fensterscheiben als Notausstiege ein. 17 Schülerinnen und Schüler wurden leicht verletzt. Im Zug waren 53 Fahrgäste. Die beiden anderen Wagen verblieben im Gleis, da die Kupplung zum führenden Triebwagen bei der Entgleisung brach. Diese Wagen kamen notgebremst einige Meter nach der Unfallstelle zum Stehen.[6][7][8] Der Unfall stieß eine Diskussion über den Betrieb der Bahnstrecke an. Am 21. Juli wurde ein Bergekonzept vorgestellt und der Triebwagen am 6. August geborgen. Aufgrund der schweren Zugänglichkeit der Unfallstelle kam dazu ein Raupenkran, der auf der linken Flussseite aufgestellt wurde und den Triebwagen mit einer maximalen Ausladung von 67 m hob, zum Einsatz.[9]

Diskussionen über Zukunft

Der Fortbestand der Murtalbahn galt 2011 kurzzeitig als nicht gesichert. Als Grund wurde die finanziell schwache Lage des Landes Steiermark angegeben.[10] Tamswegs Bürgermeister vertrat die Ansicht, dass die Murtalbahn als ein Teil des Regionalverkehrskonzepts unverzichtbar sei,[11] und auch der steirische Verkehrslandesrat Gerhard Kurzmann wollte die Bahn erhalten, verwies aber auf die enge budgetäre Lage.[12]

Schon vor dem Unfall am 9. Juli 2021 äußerte die steirische Landesregierung unter Verkehrslandesrat Anton Lang und Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer erneut Bedenken über einen langfristigen Schienenverkehr auf der Murtalbahn und favorisierte deren Einstellung zugunsten eines möglichen „Wasserstoff-Buskonzeptes“.[13] Laut Schützenhöfer sei die Murtalbahn „schwer defizitär“, man könne sich den Betrieb auf Dauer „sehr sehr schwer leisten“ und der Verkehrsreferent [Anton Lang] habe ihm mitgeteilt, „das werden wir möglicherweise nicht mehr packen“, wie er in einem Interview in Steiermark Heute am 10. Juli verkündete.

Nach starkem medialen und politischen Druck, insbesondere von Seiten der Salzburger Landesregierung[14], bekannte sich die steirische Landesregierung abermals zur Bahnstrecke, forderte aber finanzielle Unterstützung vom Bund. Wegen des knappen Landesbudgets wurde eine Arbeitsgruppe im BMK eingerichtet, die eine günstige Modernisierungsstrategie erarbeiten soll.[15] Ministerin Leonore Gewessler hatte zuvor in einer parlamentarischen Anfragenbeantwortung jedoch auf Prioritätensetzung zugunsten der Elektrifizierung der GKB und der steirischen Ostbahn verwiesen. Da das Land Steiermark bislang keinen ausgereiften Vorschlag präsentiert hatte, könne das BMK keine Finanzierungsunterstützung leisten.[16]

Fahrzeuge

Dampfbummelzug mit U 40 im Bahnhof Murau (1989)
Triebwagenzug in ursprünglicher Farbgebung im Bhf. Tamsweg (1993)
Diesellok mit Güterzug in Murau
Die Betriebswerkstätte in Murau, hier werden die Fahrzeuge gewartet und repariert.

Die Murtalbahn verfügte 2007 über

  • 5 Dampfloks
  • 3 Dieselloks
  • 5 dieselelektrische Triebwagen und 4 Steuerwagen (davon einer in Murau abgestellt, inzwischen (2021) verkauft)
  • 8 Personenwagen
  • 2 Gepäckwagen
  • 97 Güterwagen

Die ersten vier dieselelektrischen Triebwagen (VT 31–34) wurden zwischen 1981 und 1982 von der Firma Knotz in Wien gebaut, der fünfte (VT 35) 1999 von den Jenbacher Werken geliefert. Nach deren Vorbild wurde die Reihe 5090 der ÖBB gestaltet.

Dampflokomotiven
Nummer Baujahr Hersteller Bauart Leistung (KW) Kraftübertragung Vmax (km/h)
Bh1 1905 Krauss Linz C1-h2t 270 Heißdampf 45
Stainz 2 1892 Krauss Linz B-h2t 090 Heißdampf 35
U 11 1894 Krauss Linz C1-n2t 160 Nassdampf 45
U 40 1908 Wiener Neustadt C1-h 2 t 200 Heißdampf 45
U 43 1913 Krauss Linz C1-h2t 200 Heißdampf 45

Die Bh1 und die U 11 sind 2019 betriebsfähig, die anderen sind abgestellt.

Streckendiesellokomotiven
Nummer Baujahr Hersteller Bauart Leistung (kW) Kraftübertragung Vmax (km/h)
VL 12 1966 ÖMAG/BBC Diesellok 390 elektrisch 50
VL 13 1967 ÖMAG/BBC Diesellok 390 elektrisch 50
VL 16 1967 ÖMAG/BBC Diesellok 390 elektrisch 50
Verschubdiesellokomotiven
Nummer Baujahr Hersteller Bauart Leistung (kW) Kraftübertragung Vmax (km/h)
VL 5 1938 Demag Kleinlok 160 mechanisch 20
VL 6 1959 O&K, Voith Kleinlok 100 hydraulisch 20
VL 7 1940 Gmeinder Kleinlok 090 hydraulisch 20
Triebwagen
Nummer Baujahr Hersteller Bauart Leistung (kW) Kraftübertragung Vmax (km/h)
VT 31 1980 Knotz/BBC Dieseltriebwagen 221 elektrisch 70
VT 32 1981 Knotz/BBC Dieseltriebwagen 221 elektrisch 70
VT 33 1981 Knotz/BBC Dieseltriebwagen 221 elektrisch 70
VT 34 1981 Knotz/BBC Dieseltriebwagen 250 elektrisch 70
VT 35 1998 Jenbacher Dieseltriebwagen 250 D-E 70
Steuerwagen
Nummer Baujahr Hersteller Bauart Leistung (kW) Kraftübertragung Vmax (km/h)
VS 41 1982 Knotz/BBC Steuerwagen 70
VS 42 1982 Knotz/BBC Steuerwagen 70
VS 43 1982 Knotz/BBC Steuerwagen 70
VS 44 1982 Knotz/BBC Steuerwagen 70

Tourismus

Dampfbummelzug nahe Tamsweg

In den Sommermonaten setzen die Steiermärkischen Landesbahnen Dampfbummelzüge in Verkehr, die dienstags und donnerstags das landschaftlich reizvollste Stück zwischen Murau und Tamsweg befahren.[17] Insbesondere das Engtal zwischen Madling und Tamsweg-St. Leonhard gilt als Abschnitt mit lohnenden Fotomotiven. Gezogen werden die Fahrten von den Lokomotiven Bh.1 oder U.11. Auf der Strecke können Dampfsonderzüge in Anspruch genommen und Amateurlokfahrten bestellt werden.

Im Bahnhof Frojach-Katschtal befindet sich in einer vom Club 760 eigens errichteten Fahrzeughalle ein Schmalspurbahnmuseum. Der Club 760, Verein der Freunde der Murtalbahn, wurde im Jahr 1969 anlässlich der 75-Jahr-Feier der Murtalbahn gegründet. Benannt ist der Club nach der Spurweite der Murtalbahn (760 mm).

Literatur

  • Entlang der Murtalbahn. Neuer illustrierter Führer der Murtalbahn Unzmarkt–Mauterndorf. „Tauern-Post“, Tamsweg 1929. – Volltext online.
  • Die Murtalbahn in Wort und Bild. (Herausgegeben vom Club 760 anlässlich des 80-jährigen Bestehens der Murtalbahn). Club 760, Murau 1974.
  • Peter Wegenstein: Murtalbahn. Unzmarkt – Murau – Mauterndorf. Eisenbahn-Sammelheft, Band 11, ZDB-ID 47388-1. Slezak, Wien 1979, ISBN 3-900134-55-3.
  • Gerhard Mayr, Helmut Wittmann: 90 Jahre Murtalbahn. Steiermärkische Landesbahnen (Direktion), Graz 1984.
  • Joseph Otto Slezak, Hans Sternhart: Renaissance der Schmalspurbahn in Österreich. Internationales Archiv für Lokomotivgeschichte, Band 36, ZDB-ID 256348-4. Slezak, Wien 1986, ISBN 3-85416-097-6.
  • Sepp Tezak, Franz Kleindel: Steiermärkische Landesbahnen. Band 4: Sepp Tezak (Texte), Helmut Griebl (Fotogr.): Murtalbahn. Erste Auflage. Bahn im Bild, Band 56, ZDB-ID 52827-4. Pospischil, Wien 1987.
  • Walter Krobot, Joseph Otto Slezak, Hans Sternhart: Schmalspurig durch Österreich. Geschichte und Fahrpark der Schmalspurbahnen Österreichs. 327 Fotos, 1063 Fahrzeugskizzen, 23 Streckenpläne, 36 Bahnhofspläne, 11 Typenzeichnungen. Vierte Auflage. Internationales Archiv für Lokomotivgeschichte, Band 3, ZDB-ID 256348-4. Slezak, Wien 1991, ISBN 3-85416-095-X.
  • Alfred Horn: ÖBB Handbuch 1993, Bohmann Verlag, Wien 1993, ISBN 3-7002-0824-3.
  • Helmut Wittmann (Red.): Das Buch der Murtalbahn. Steiermärkische Landesbahnen (Direktion), Graz 1994, ISBN 3-901474-02-1.
  • Markus Strässle: Lokalbahnen in der Steiermark. Zeunert, Gifhorn 1995, ISBN 3-924335-17-6.
  • Markus Strässle: Schmalspurbahn-Aktivitäten in Österreich. Internationales Archiv für Lokomotivgeschichte, Band 43, ZDB-ID 256348-4. Slezak, Wien 1997, ISBN 3-85416-184-0.
  • Ernst Wachernig (Text), Johann Fritz (Red.), Karl Pürer (Fotogr.): Die Murtalbahn. Dieses Buch erzählt die Geschichte von 110 Jahren Schmalspurbahn. Steiermärkische Landesbahnen, Graz 2004, ISBN 3-901474-04-8.
Commons: Murtalbahn  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. ANNO, Der Bautechniker, 1894-10-12, Seite 5. Abgerufen am 20. Januar 2022.
  2. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 9. Mai 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.club760.at
  3. Bahnerlebnis Lungau
  4. http://salzburg.orf.at/news/stories/2787467/ Murtalbahn nach Hangrutsch wieder offen, orf.at, 25. Juli 2016, abgerufen am 25. Juli 2016.
  5. red, steiermark.ORF.at: Vermurungen: Murtalbahn schwer beschädigt. 19. November 2019, abgerufen am 19. November 2019.
  6. 17 Verletzte: Murtalbahn in Fluss gestürzt orf.at, 9. Juli 2021, abgerufen am 9. Juli 2021.
  7. Gespräch mit einem Mitarbeiter, Informationsstand der Steiermarkbahn und Bus, EKZ Citypark, Graz, 9. Juli 2021.
  8. Raphael Ofner, Wilfried Rombold, Josef Fröhlich: Murtalbahn entgleiste : "Wir hatten riesiges Glück"; Ältere Schüler packten bei der Rettung mit an. Kleine Zeitung, Print, 10. Juli 2021, S. 1, 14 f.
  9. red; salzburg.ORF.at: Murtalbahn-Garnitur sicher geborgen. 6. August 2021, abgerufen am 7. August 2021.
  10. ORF Salzburg: Bangen um Fortbestand der Murtalbahn
  11. ORF Salzburg: Lungauer wollen Murtalbahn erhalten
  12. Kleine Zeitung: Kurzmann: „Ich will die Bahn erhalten“
  13. LOK Report - Österreich: Murtalbahn darf nicht sterben. Abgerufen am 16. August 2021 (deutsch).
  14. salzburg ORF at red: Appell aus Salzburg: „Murtalbahn ausbauen“. 7. August 2021, abgerufen am 16. August 2021.
  15. steiermark ORF at red: Politischer Schlagabtausch um Murtalbahn. 19. Juli 2021, abgerufen am 16. August 2021.
  16. 5942/AB (XXVII. GP) - Murtalbahn und einer etwaigen Sanierung bzw. Attraktivierung. Abgerufen am 16. August 2021.
  17. Informationsblatt der Steiermärkischen Landesbahnen@1@2Vorlage:Toter Link/www.stlb.at (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (PDF; 860 kB), abgerufen am 18. Juli 2011.