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vom 21.04.2022, aktuelle Version,

Nazar (Rapper)

Nazar (2012)

Nazar (* 20. September 1984 in Teheran, Iran; bürgerlich Ardalan Afshar[1]) ist ein österreichischer Rapper und Musikvideoregisseur iranischer Abstammung aus Wien.

Leben

Der in Teheran geborene Musiker wuchs in Wien auf. Sein Vater war als Soldat im Ersten Golfkrieg gefallen, worauf seine Mutter mit ihm und seinem Bruder nach Österreich flüchtete. Nazar verbrachte seine Jugend im Wiener Bezirk Favoriten, wo es zu dieser Zeit oft zu Auseinandersetzungen mit Neonazis kam. 2006 begann Nazar mit seiner Karriere als Rapper. Bei einem Auftritt nahe Stuttgart wurde er vom Label Assphalt Muzik entdeckt. Im Jahr 2007 veröffentlichte Nazar mehrere Songs über das Internet, die sich auch außerhalb der Landesgrenzen schnell verbreiteten.

Im Juni 2008 wurde der Vorwurf eines Raubüberfalles gegen ihn fallen gelassen. Nazars Anwalt erklärte, sein Mandant habe im Streit nur eine Pistole gezogen und damit den Kontrahenten geschlagen und bedroht.[2]

Seine erste offizielle Single Streetfighter Part 2 war der Vorbote für den kommenden Longplayer. Am 27. Juni 2008 erschien sein erstes Studio-Album Kinder des Himmels. Bereits zuvor war das Video zum Promo-Song Kinder des Himmels am 10. Juni 2008 erstmals auf dem deutschen Sender MTV in der Sendung Total Request Live zu sehen und erreichte auch direkt den Platz 1 der Charts. Auch mit dem dritten Video Präsidentenwahl (mit Summer Cem), das 2009 erschien, hielt sich Nazar neun Wochen auf Platz 1 der MTV Charts, was ihn zu einem der bekanntesten Rapper Österreichs machte. Er erhielt dafür auch den Goldenen Pinguin in der Kategorie Austro Star des Jahres.

Am 12. März 2010 veröffentlichte Nazar mit RAF Camora das Album Artkore.

Nachdem Nazar im Frühjahr 2010 angekündigt hatte, sich aus dem Musikgeschäft zurückzuziehen, veröffentlichte er im darauf folgenden Spätsommer das Lied Meine Stadt, das er mit Chakuza, RAF Camora und Kamp aufgenommen hatte. Am 5. September 2010 gab Nazar mit diesen Kollaborationspartnern ein Gratis-Konzert, das Peko Baxant mitinitiierte – der Track Meine Stadt ist auch Teil der SPÖ Wien-Kampagne Ich bin Wien. Laut eigenen Aussagen ist Nazar SPÖ-Sympathisant und FPÖ-Gegner. In einigen Liedern beschimpft er den FPÖ-Obmann Heinz-Christian Strache, woraufhin FPÖ-Funktionäre ihn als „Terror-Rapper“ und „Islamistenrapper“ bezeichneten.

Am 6. Mai 2011 kam Arman T. Riahis Dokumentarfilm Schwarzkopf, der sich mit Wiener Jugendlichen mit Migrationshintergrund beschäftigt, in die österreichischen Kinos. Nazar übernahm in dem semibiografischen Streifen die Hauptrolle.[3] Am 13. Mai 2011 erschien das Album Fakker, das wieder von RAF Camora mitproduziert wurde. Das Album erreichte Platz 6 der österreichischen Charts, was auch Nazars vermehrter Bekanntheit nach Schwarzkopf zugeschrieben wurde. Ab Dezember 2011 war Nazar als Coach bei der Dokusoap Blockstars – Sido macht Band auf ORF eins zu sehen.

Mitte 2012 gab Afshar über Facebook bekannt, dass er und sein langjähriger Freund RAF Camora von nun an getrennte Wege gehen würden.

Am 7. September 2012 veröffentlichte Nazar sein viertes Soloalbum Narkose, mit dem es ihm erstmals gelang, auch in Deutschland mit einer Top-10-Platzierung in die Charts einzusteigen.

Im Mai 2013 gewann Nazar erstmals einen Amadeus Award. Wenige Monate darauf gab er über seine Facebookseite bekannt, dass er bereits an einem neuen Album arbeite, welches 2014 veröffentlicht werde, das Camouflage heißt.[4]

Am 16. April 2014 wurde bekanntgegeben, dass Nazar einen Vertrag bei Universal Music Österreich unterschrieb, die das Album Camouflage gemeinsam mit Wolfpack Entertainment als Partner für Deutschland veröffentlichen.[5] Camouflage wird unter anderem von Thomas Rabitsch produziert, der bereits mit Falco und anderen bekannten österreichischen Musikern zusammenarbeitete.

Sein Video zum Song An manchen Tagen wurde 2014 mit einem Amadeus Award ausgezeichnet.[6] Die zweite Auszeichnung bekam er im Jahr darauf in der Kategorie Hip Hop/Urban.[7]

2015 war Nazar als Juror beim Vorentscheid des Eurovision Song Contest, mit einer provokanten Aussage über FPÖ-Klubobmann Heinz-Christian Strache und als Werbegesicht für den österreichischen Fußball in den Medien präsent.

Am 13. Mai 2016 veröffentlichte Nazar das Album Irreversibel, mit dem er, nach eigenen Aussagen, etwas anderes versuchte.[8] Es erreichte bereits am 18. Mai Goldstatus in Österreich.

Für den Anfang 2017 veröffentlichten Spielfilm Die Hölle von Regisseur Stefan Ruzowitzky lieferte Nazar den Titelsong.[9] Im April wurde er bei den Amadeus Awards zum zweiten Mal in der Kategorie HipHop / Urban und zum vierten Mal insgesamt ausgezeichnet.[10]

Diskografie

Studioalben

Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[11]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen, Cover)
Anmerkungen Cover
 AT  DE  CH
2008 Kinder des Himmels
Erstveröffentlichung: 27. Juni 2008
2009 Paradox
Erstveröffentlichung: 26. Juni 2009
2011 Fakker AT6
(2 Wo.)AT
DE36
(1 Wo.)DE
Erstveröffentlichung: 13. Mai 2011
2012 Narkose AT5
(2 Wo.)AT
DE10
(1 Wo.)DE
CH28
(1 Wo.)CH
Erstveröffentlichung: 7. September 2012
2013 Fakker Lifestyle AT2
(2 Wo.)AT
DE3
(1 Wo.)DE
CH15
(1 Wo.)CH
Erstveröffentlichung: 16. August 2013
2014 Camouflage AT1
Gold
Gold

(8 Wo.)AT
DE2
(3 Wo.)DE
CH5
(3 Wo.)CH
Erstveröffentlichung: 22. August 2014
Verkäufe: + 7.500
2016 Irreversibel AT1
Gold
Gold

(3 Wo.)AT
DE7
(2 Wo.)DE
CH22
(1 Wo.)CH
Erstveröffentlichung 13. Mai 2016
Verkäufe: + 7.500
2018 Mosaik AT2
(1 Wo.)AT
DE15
(1 Wo.)DE
CH38
(1 Wo.)CH
Erstveröffentlichung: 15. Juni 2018
2020 DNA AT10
(2 Wo.)AT
Erstveröffentlichung: 4. Dezember 2020

Quellen

  1. Protest-Sänger: Rapper Nazar. In: tv.ORF.at. Abgerufen im Jahr 2011.
  2. oe24.at. Österreich, 21. September 2013, archiviert vom Original am 21. September 2013;.
  3. derstandard.at
  4. Nazar kündigt Album für 2014 an
  5. www.musikmarkt.de, abgerufen am 18. April 2014 (Memento des Originals vom 19. April 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.musikmarkt.de
  6. MaryKry: Nazar gewinnt Amadeus für "Bestes Video". In: rap.de. 6. Mai 2014, abgerufen am 21. April 2022 (deutsch).
  7. Amina Beganovic: Amadeus Awards 2015: Viel Lob und etwas Tadel für die heimische Musikbranche. In: vienna.at. 30. März 2015, abgerufen am 21. April 2022 (deutsch).
  8. Rapper Nazar: „Religion braucht keine Verteidiger“, Kurier.at vom 14. Juni 2018, abgerufen 4. Juli 2018
  9. „Die Hölle“: Action auf internationalem Niveau. orf.at, 9. Jänner 2017; abgerufen am 9. Jänner 2017.
  10. Brigitte Schokarth: Amadeus: Bilderbuch triumphiert, Wanda geht leer aus. In: Kurier. 4. Mai 2017, abgerufen am 21. April 2022 (deutsch).
  11. Chartquellen: AT DE CH
Commons: Nazar  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien