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vom 07.03.2020, aktuelle Version,

Oswald Richter

Oswald Richter (um 1915)

Oswald Richter (* 1. Juni 1878 in Prag; † 8. April 1955 in Hannover) war ein österreichischer Botaniker im Geist von Gregor Mendel. Sein botanisches Autorenkürzel (er beschrieb auch neue Algen) lautet „O.Richt.“.

Leben

Oswald Richter wurde als Sohn des Direktors einer Prager Oberschule geboren. Er absolvierte das deutsche Gymnasium in Prag, studierte an der Universität Prag und wurde 1903 summa cum laude zum Dr. phil. promoviert. Der österreichische Kaiser überreichte ihm den Ehrenring „sub auspiciis Imperatoris“.

1912 wurde der Ignaz-Lieben-Preis an ihn vergeben. Preisthema war „Physiologie der Algen“.

Im Jahre 1920 wurde er zum a.o. Professor für Botanik, Warenkunde, technische Mikroskopie und Mykologie (Pilzkunde) an der Technischen Hochschule Brünn ernannt. 1927/1928 war er Rektor an dieser Hochschule.

Ein wichtiger Lehrer war der Botaniker Hans Molisch. Das Verzeichnis von Richters Publikationen enthält 157 Veröffentlichungen. Sie umfassen die Gebiete der experimentellen Pflanzenphysiologie, speziell der Ernährungsphysiologie, Pflanzenpathologie und pathologischen Pflanzenanatomie, der Mikrochemie und angewandten Botanik, der Bakteriologie, der Biologie und Photochemie.

Er entwickelte ein Verfahren für die Verwendung von Brennnessel-Fasern, Fasernesseln, zur Stoffherstellung.

Nach dem Zweiten Weltkrieg übersiedelte die Familie nach Hannover, wo er Gastprofessor an der Tierärztlichen Hochschule Hannover wurde.

Oswald Richter war verheiratet und Vater von vier Kindern. Er starb am 8. April 1955 in Hannover.

Literatur

  • Rudolf Werner Soukup, W. Gerhard Pohl: Die wissenschaftliche Welt von Gestern. Die Preisträger des Ignaz-L.-Lieben-Preises 1865-1937 und des Richard-Lieben-Preises 1912-1928. Ein Kapitel österreichischer Wissenschaftsgeschichte in Kurzbiographien. Wien-Köln-Weimar 2004 (Beiträge zur Wissenschaftsgeschichte und Wissenschaftsforschung. 4.)