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vom 24.05.2021, aktuelle Version,

Padhi Frieberger

Padhi Frieberger (* 28. September 1931 als Walter Frieberger in Meidling im Tale / Bezirk Krems-Land / Niederösterreich;[1]9. Jänner 2016 in Wien) war ein österreichischer Maler, Objektkünstler, Fotokünstler und Jazzmusiker, der häufig als den Kunstmarkt generell verweigernder Nonkonformist begriffen wurde.[2] Dies brachte er auch häufig in seiner Mail Art zum Ausdruck.

Leben und Werk

Frieberger lebte zeitweise auf Schloss Hagenberg (Bezirk Mistelbach) in Abgrenzung zur „bornierten Wiener Philister- und Kunstspießergesellschaft“, den sogenannten „Warmduschern“[3] ohne Strom und Heizung. Zeitweise war er Jazzmusiker bei Fatty George im Art-Center in Wien. Ohne selbst jemals eine Kamera besessen zu haben, erarbeitete er ein fotografisches Werk. Er gilt als einer der radikalsten Pioniere der österreichischen Kunstszene nach dem Zweiten Weltkrieg und war zunächst im Umkreis der Wiener Gruppe aktiv.[4]

Frieberger hieß mit bürgerlichem Vornamen Walter, nannte sich aber in einer Verballhornung von „Buddy“ Padhi.[5] Anfang bis Mitte der 1950er Jahre war er mit Maria Lassnig liiert.[6]

Ab den 1950er Jahren versandte er Mail-art in die ganze Welt.[7][8][9] Er war jahrelang ein fixer Besucher in Erich Johams Salon.[10] Friebergers Kunstschaffen lässt sich konsequent nicht zuordnen, da seine Werke zu vielfältig sind und sich damit einer Kategorisierung entziehen. Sein Lebensstil war prekär. Es gelang erst spät eine Vermarktung seiner Kunst.[11][12]

Für ein Gesamtverständnis sind die Filme (Regie: Ferry Radax 1959–1961, Ferry Radax 1968/69, Ernst Josef Lauscher 1970, ORF 1971, Gerlinde Semper 1982, Peter Noever & Achille Castiglioni 1984, Karo Wolm & Peter Resetarits 1986, Fritz Kleibel 1994 ) von Bedeutung. Die Filme liefen sowohl beim Viennale Filmfestival wie auch in ORF-Kunst-/Kultursendungen.[13] Frieberger starb am 9. Jänner 2016 in Wien.[14] Er wurde am Wiener Zentralfriedhof bestattet.[15]

Nachlass

Seit 2016 befinden sich die Blöcke I–III des Nachlasses in der Österreichischen Galerie Belvedere . Den Nachlass-Block IV teilen sich die Albertina Wien[16] und die Galerie OstLicht.[17] Block V befindet sich in den Landessammlungen Niederösterreich / Sammlungsbereich Kunst nach 1960.[18]

Auszeichnungen

Ausstellungen

  • 2008: Künstler im Fokus #3 Padhi Frieberger. MAK Wien[19]
  • 2012: Padhi Frieberger im Frohner Forum der Kunsthalle Krems[20]
  • 2013: Padhi Frieberger Künstler-Weltkritiker-Philosoph, Mail-Arts, Druckgrafiken, Objekte. GALERIE – halle Linz[21]
  • 2018: Weltberühmt in Krems. Von Kremser Schmidt zu Padhi Frieberger. Landesgalerie Niederösterreich im MuseumKrems[22]
  • 2020: The Beginning. Kunst in Österreich 1945 bis 1980. Albertina modern[23]
  • 2021: Padhi Frieberger Fotokunst 1950–2000. Westlicht Schauplatz für Fotografie[24]

Publikationen

Einzelnachweise

  1. Kurzbiographie (Belvedere)
  2. Andrea Schurian: Künstler Padhi Frieberger gestorben. Der Standard, 27. Januar 2016, abgerufen am 5. Januar 2018.
  3. Padhi Frieberger Wer hat das letzte Wort?: P-phorismen. Eigenverlag, PADHI, handkopierte Exemplare - Gebundene Ausgabe, 29. Februar 2008
  4. Padhi Frieberger, Beschreibung des Künstlers anlässlich der Ausstellung in der Kunsthalle Krems 2011/2012, in: Webpräsenz der Kunsthalle Krems (Memento vom 10. Juni 2015 im Internet Archive)
  5. WestLicht zeigt Fotoarbeiten von Padhi Frieberger. In: Salzburger Nachrichten. 18. Dezember 2020, abgerufen am 24. Mai 2021.
  6. Hemma Schmutz, Brigitte Reutner (Hrsg.): Maria Lassnig – Arnulf Rainer. Das Frühwerk. Verlag der Buchhandlung Walther König, Köln 2019, ISBN 978-3-96098-445-0, S. 206.
  7. SRA Personenhinweis auf SRA, Abgerufen am 23. März 2009
  8. Personenseite zu Padhi Frieberger. In: galeriestudio18.com. Archiviert vom Original am 12. Oktober 2010; abgerufen am 18. Juni 2016.
  9. „Mir ist gegenwärtig wie vorgestern, wie gestern, wie morgen, wie übermorgen.“ Interview mit Padhi Frieberger, Auszug aus: Die Weisse Blatt 04/04. Archiviert vom Original am 28. August 2008; abgerufen am 18. Juni 2016.
  10. Susanne Zobl: Wo Falco auch „Micky Maus“-Hefte las. In: News. 12. Mai 2019, abgerufen am 24. Mai 2021.
  11. artnet Verkaufsresultate (60), 2007, 2008, Abgerufen am 23. März 2009
  12. kultur-online Ohne Künstler keine Kunst, artCore, Abgerufen am 23. März 2009
  13. ALBERTINA online - Datenbanksuche. Abgerufen am 21. Dezember 2017.
  14. Künstler Padhi Frieberger gestorben. In: Der Standard. 27. Januar 2016, abgerufen am 27. Januar 2016.
  15. Padhi Frieberger in der Verstorbenensuche bei friedhoefewien.at
  16. ALBERTINA online Sammlungen: Albertina Sammlungen Online. In: http://sammlungenonline.albertina.at/#f114d7d7-f7e3-4155-8b0d-b45a3b8f26fc. Abgerufen am 4. Juni 2018.
  17. OstLicht. Galerie für Fotografie: Depot for Photography. In: http://www.ostlicht.at/en/information/depot-for-photography/. Abgerufen am 4. Juni 2018.
  18. KUNST NACH 1960 - Landessammlungen Niederösterreich: Sammlungsbereich – Kunst nach 1960. In: http://landessammlungen-noe.at/de/kunst-nach-1960.html. Abgerufen am 4. Juni 2018.
  19. Künstler im Fokus #3 Padhi Frieberger. In: MAK – Museum für angewandte Kunst. Abgerufen am 24. Mai 2021.
  20. Forum Frohner (Memento des Originals vom 16. November 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.kunsthalle.at Padhi Frieberger im Forum Frohner
  21. GALERIE – halle Linz: Künstler-Weltkritiker-Philosoph, Mail-Arts, Druckgrafiken, Objekte. Abgerufen am 26. Februar 2020.
  22. https://www.landesgalerie-noe.at/de/news/weltberuehmt-in-krems. Landesgalerie Niederösterreich, abgerufen am 16. September 2018.
  23. Lisa Trapp: Albertina modern: The Beginning. Kunst in Österreich 1945 bis 1980. (pdf, 460 kB) In: albertina.at. 11. Mai 2020, abgerufen am 30. Juni 2020.
  24. Padhi Frieberger Fotokunst 1950–2000. WESTLICHT Schauplatz für Fotografie, abgerufen am 19. Januar 2021.
  25. kunstmarkt.com Buchpräsentation Mail art, 3. Oktober 2007