Wir freuen uns über jede Rückmeldung. Ihre Botschaft geht vollkommen anonym nur an das Administrator Team. Danke fürs Mitmachen, das zur Verbesserung des Systems oder der Inhalte beitragen kann. ACHTUNG: Wir können an Sie nur eine Antwort senden, wenn Sie ihre Mail Adresse mitschicken, die wir sonst nicht kennen!
unbekannter Gast
vom 04.01.2020, aktuelle Version,

Palais Dietrichstein-Ulfeld

Palais Dietrichstein-Ulfeld: Ansicht Minoritenplatz
Palais Dietrichstein-Ulfeld: Eckansicht

Das Palais Dietrichstein-Ulfeld befindet sich im 1. Wiener Gemeindebezirk Innere Stadt, Minoritenplatz 3 und wird seit Beginn des 20. Jahrhunderts als Ministeriumsgebäude sowie vormals auch als Nebenstandort des Bundeskanzleramtes genützt.

Geschichte

Zwei Vorgängerbauten kamen um 1753 in den Besitz von Obersthofmeister Graf Anton Corfiz Ulfeldt. Er ließ die beiden Gebäude vom Baumeister Franz Anton Hillebrand mit einer einheitlichen barocken mit klassizistischen Einschlägen versehenen Fassade versehen sowie einen großen Festsaal anlegen. Die innere Raumaufteilung in zwei Häuser blieb jedoch erhalten, sodass 1799 ein Teil durch die Polnische Kanzlei benutzt wurde und der andere Teil von Maria Beatrix von Modena-Este mit ihrem Gatten Erzherzog Ferdinand, des vierten Sohnes Maria Theresias, bewohnt wurde. In den folgenden Jahren wurde eine klassizistische Umgestaltung der Räume vorgenommen. Im Jahre 1853 kaufte Franz Josef Fürst Dietrichstein das Palais.

Seit 1908 wird das Palais von staatlichen Stellen, konkret vom Außenministerium sowie später auch vom Bundeskanzleramt genützt.[1] Seit 1955 gehört das Palais dem österreichischen Staat. Unter der bis Mai 2019 amtierenden Bundesregierung Kurz I (ÖVP/FPÖ) wurde beginnend mit 8. Jänner 2018 das Bundesministerium für öffentlichen Dienst und Sport sowie das Büro des damaligen Kanzleramtsministers angesiedelt.

Beschreibung

Das Palais weist eine interessante Lösung durch die dreifache Abschrägung der Hausecke auf. Über einem gebänderten Sockel mit massiv vergitterten Erdgeschossfenstern mit einfachen Sohlbankgesimsen erhebt sich eine mehrfach gegliederte Fassade, die sowohl barocke als auch klassizistische Elemente enthält. Die prächtiger ausgestattete Fassade ist zum Minoritenplatz gerichtet, während die Fassade in der Metastasiogasse Reduzierungen aufweist. Der 4-achsige Mittelteil der Hauptfassade mit abwechselnder Dreiecks- und Segmentgiebelverdachung ist mit einem Dreiecksgiebel mit Puttenrelief abgeschlossen. Auf dem Giebel die Statuen von Chronos und Memoria und hinter dem Giebel eine Attikabrüstung mit Vasendekor. Seitlich des Mittelteiles schließen links und rechts zwei gebänderte 2-achsige Zonen an, die in der Sockelzone je ein Korbbogenportal mit schräg gestellten Pilastern aufweisen. Die beiden Fensterachsen in der Beletage sind von einem gemeinsamen Dreiecksgiebel überdacht. Unterschiedlich geformte Dachgaupen lockern die Dachfläche auf. Die zweiachsige Randzone weist im obersten Geschoss Rokokodekor in den Parapetfeldern auf sowie eine Attikabrüstung mit Vasen.

Ein Stiegenhaus mit einer Pfeilertreppe und schmiedeeisernem Geländer und Laternen aus dem Jahr 1755 führt in die Beletage, die überwiegend im klassizistischen Stil ausgestattet ist. Hier befindet sich der Empiresalon mit mythologischen Reliefs u. a. Diana und Bacchus. Im Salon befindet sich ein ganzfiguriges Gemälde Kaiserin Maria Theresias und Kaiser Franz I. Stephan von Lothringen von Martin van Meytens. Der Ballsaal aus dem Jahre 1755 liegt zur Hofseite und weist eine schöne Rokokodecke auf. Der Vorraum enthält ein Porträt Kaiser Franz Josephs I. von Karl von Blaas aus dem Jahr 1879.

Das Palais ist über unterirdische Gänge unter dem Ballhausplatz mit dem Bundeskanzleramt und dem Amtssitz des Bundespräsidenten in der Hofburg verbunden.[2]

Literatur

Commons: Palais Dietrichstein-Ulfeld  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Weitere Amtsgebäude des Bundeskanzleramtes (Memento des Originals vom 10. Juni 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bka.gv.at, Bundeskanzleramt, bka.gv.at → Standorte
  2. Siehe zum Beispiel angeführt in der Fernsehdokumentation des ORF: Wahl 19: Ibiza – Dem Skandal auf der Spur. Erstausstrahlung am 28. Oktober 2019 in ORF 1 (Beschreibung in tv.ORF.at, abgerufen am 28. August 2019).