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vom 19.06.2022, aktuelle Version,

Patsch (Tirol)

Patsch
Wappen Österreichkarte
Patsch (Tirol) (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Tirol
Politischer Bezirk: Innsbruck-Land
Kfz-Kennzeichen: IL
Fläche: 9,73 km²
Koordinaten: 47° 12′ N, 11° 25′ O
Höhe: 998 m ü. A.
Einwohner: 1.115 (1. Jän. 2022)
Bevölkerungsdichte: 115 Einw. pro km²
Postleitzahl: 6082
Vorwahl: 0512
Gemeindekennziffer: 7 03 38
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Dorfstraße 22
6082 Patsch
Website: www.patsch.gv.at
Politik
Bürgermeister: Andreas Danler (Bürgermeisterliste Patsch)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2016)
(13 Mitglieder)

7 Bürgermeisterliste Patsch,
6 Zukunft Patsch

Lage von Patsch im Bezirk Innsbruck-Land
KematenLansMilsNavisPatschPfaffenhofenRumSeefeldValsVölsTirol
Lage der Gemeinde Patsch (Tirol) im Bezirk Innsbruck-Land (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap

Patsch von Südwesten
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria
Pfarrkirche Hl. Donatus

Patsch ist eine Gemeinde mit 1115 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2022) im Bezirk Innsbruck-Land in Tirol (Österreich). Die Gemeinde liegt im Gerichtsbezirk Innsbruck.

Geografie

Patsch liegt auf der Mittelgebirgsterrasse am Eingang des Wipptals, am Fuß des Patscherkofel südlich von Innsbruck. Zum Gemeindegebiet gehören neben dem an der alten Salzstraße liegenden Kirchdorf die Ortsteile Kehr, Rinnerhöfe (Pfrauns), Sillwerk, Ruggschrein, Ahren und Bahnhof. Höchster Punkt der Gemeinde ist mit 2246 m der Patscherkofel. In Ruggschrein war früher eine Zollstätte der wichtigen von Hall in Tirol nach Matrei führenden Salzstraße.

Das Naturschutzgebiet Rosengarten ist durch mehrere nord-süd-orientierte Spazier- und Feldwege entlang der Terrassenstufen gut erschlossen, die von Patsch oder vom Grünwalder Hof ausgehen. Das Schutzgebiet gehört zu den Naherholungsgebieten im Einzugsbereich von Innsbruck. Eine Sehenswürdigkeit in diesem Gebiet ist die (allerdings schon zum Gemeindegebiet von Innsbruck gehörende) archäologische Fundstätte am Goldbichl.

Gemeindegliederung

Patsch besteht aus einer einzigen, gleichnamigen Katastralgemeinde und Ortschaft.

Nachbargemeinden

Alle vier Nachbargemeinden von Patsch liegen im Bezirk Innsbruck-Land.

Innsbruck Lans
Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt
Schönberg im Stubaital Ellbögen

Geschichte

Patsch gilt als das älteste Dorf des südlichen Mittelgebirges, viele Flurnamen weisen auf eine vorrömische bzw. römerzeitliche Besiedlung hin. Die älteste urkundliche Nennung bezieht sich auf Pfrauns (Rinnerhöfe), das um 1150/57 in Besitzaufzeichnungen von Kloster Dießen als „Amfrun“ sowie „Amphrun“ aufscheint.[1] Patsch wird erstmals in einer Urkunde aus der Zeit von 1142–1147 als Pats urkundlich erwähnt. Der Name lässt sich über ein indogermanisches *Patia (‚ausgedehnte Fläche‘) erklären.[2] Im Frühmittelalter war der Ort Mittelpunkt einer Marktgenossenschaft und einer Mutterpfarre. 1256 wurde sie dem Stift Wilten einverleibt.

Der Bau der Brennerbahn 1864 bis 1867 brachte der Gemeinde durch Grundablösen einen Reichtum. Das 1903 unter Josef Riehl errichtete Kraftwerk Obere Sill, auf Patscher und Schönberger Gebiet gelegen, war damals das größte Kraftwerk der österreichisch-ungarischen Monarchie.

Ein weiteres bedeutendes Bauwerk ist die unterhalb das Silltal überspannende, 1963 fertiggestellte Europabrücke.

Bevölkerungsentwicklung

Einwohnerentwicklung von Patsch (Tirol)

Kultur und Sehenswürdigkeiten

  • Die Pfarrkirche St. Donatus wurde nach einem Brand 1399, dem auch das Dorf zum Opfer fiel, 1479 im gotischen Stil wieder errichtet und 1767 barockisiert.
  • Das Wirtshaus Grünwalderhof an der Straße nach Igls wurde bereits um 1500 urkundlich erwähnt.
  • Brauchtumsgruppe Patsch, 1976 gegründet, mit Huttlergruppe.[3]

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Die Europabrücke mit Patsch im Hintergrund (August 2011)

Patsch lag schon in vorrömischer Zeit an einem bedeutenden Verkehrsweg. Hinweise, dass auch im Mittelalter dieser Verkehrsweg vor allem als Salzstraße von Hall nach Süden stark frequentiert war, fand man 1994 vor dem inzwischen abgerissenen alten Gasthof Altwirt bei Kanalbauarbeiten. Eine steingepflasterte Straße mit tiefen Spurrillen kam bei den Grabungsarbeiten zu Tage. Die Steine wurden nördlich der Patscher Volksschule wieder in der ursprünglichen Weise sichtbar verlegt. Beim „Zollerhof“ wurde Zoll eingehoben. Direkt an der alten Römerstraße gelegen, war der Gasthof Bär schon im 12. Jahrhundert eine wichtige Handels- und Raststation für Kaufleute; hier traf sich auch im Jahr 1809 Andreas Hofer mehrmals mit Josef Speckbacher zu strategischen Sitzungen.

Patsch ist verkehrsmäßig über die Brennerautobahn A 13 mit einer eigenen Ausfahrt (exit 7) sowie vom südwestlichen Mittelgebirge mit einer Straße von Igls und von Ellbögen zu erreichen (Patscher Straße L 33 und Ellbögener Straße L 38).

Die Bahnhaltestelle Patsch der Brennerbahn liegt etwa 200 Meter unterhalb des Ortskerns in der Schlucht der Sill. Die Bahnhofsgebäude wurden im Zuge der Brennerbahnsanierung im August 2012 nach Aufhebung des Denkmalschutzes abgerissen. Heute halten hier an Werktagen noch vier Züge (zwei pro Richtung). Wichtiger für die öffentliche Verkehrserschließung sind die Regionalbuslinien 4132 und 4141, die Patsch mit Innsbruck verbinden.

Die Patscherkofelbahn ist eine Gondelseilbahn, die vom gut 300 m erhöht liegendem Innsbrucker Stadtteil Igls bis knapp 300 m unter den Gipfel des Patscherkofels führt. Die Bergstation liegt in Patsch.

Politik

Die letzten Bürgermeisterwahlen fanden gleichzeitig mit den Gemeinderatswahlen am 28. Februar 2016 statt.[4] Andreas Danler wurde mit 441 Stimmen / 62,38 % zum Bürgermeister gewählt.

Partei Prozent Stimmen Sitze im Gemeinderat Koppelung
Bürgermeisterliste Patsch 54,65 % 376 7
Zukunft Patsch 45,35 % 312 6

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Gemeinde

Mit der Gemeinde verbundene Persönlichkeiten

Commons: Patsch  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Martin Bitschnau, Hannes Obermair: Tiroler Urkundenbuch, II. Abteilung: Die Urkunden zur Geschichte des Inn-, Eisack- und Pustertals. Band 2: 1140–1200. Universitätsverlag Wagner, Innsbruck 2012, ISBN 978-3-7030-0485-8, S. 70–71, Nr. 462.
  2. Peter Anreiter, Christian Chapman, Gerhard Rampl: Die Gemeindenamen Tirols: Herkunft und Bedeutung (= Veröffentlichungen des Tiroler Landesarchives). Wagner, Innsbruck 2009, ISBN 3-7030-0449-5, S. 177 ff.
  3. Brauchtumsgruppe Patsch, mit Huttlergruppe.
  4. Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen 2016 - Gemeinde Patsch, abgerufen am 4. Mai 2016